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Mindestlohn für Taxifahrer
Taxis werden 25 Prozent teurer
Es klingt ganz toll: Ab 1. Januar 2015 gilt der Mindestlohn – auch für Taxifahrer. Aber das Ganze hat Nachteile. Es drohen Entlassungen. Und Frankfurter Taxikunden müssen mit einer Preiserhöhung von 25 Prozent rechnen.
Die Einführung des Mindestlohns erhielt auf Bürgerebene breite Zustimmung. Ab 1. Januar 2015 soll jeder Arbeitnehmer nun mindestens 8,50 Euro pro Stunde verdienen. Klingt ziemlich fair. In einigen Branchen aber hat die Regelung weitreichende Folgen. Etwa im Taxigewerbe. Denn bisher können die wenigsten der rund 200.000 Taxifahrer in Deutschland ein solches Gehalt verbuchen, sagt Frederik Wilhelmsmeyer, stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands BZP. Die bevorstehenden Gehaltserhöhungen würde daher zu Entlassungen und Fahrpreiserhöhungen führen.
„Wir haben in Deutschland rund 800 verschiedene Taxitarife. Wie stark die Preise nun erhöht werden, hängt auch davon ab, wie regelmäßig und ausreichend Städte und Kommunen den Fahrpreis bisher angepasst haben“, so Wilhelmsmeyer. Seiner Schätzung nach seien daher reiche Regionen und Städte weniger betroffen. Denn in ärmeren Kommunen hätten Taxiunternehmen bisher Angst gehabt, noch die wenigen Fahrgäste durch höhere Preise zu verlieren. Hans-Peter Kratz,Vorsitzender der Taxi-Vereinigung Frankfurt macht jedoch wenig Hoffnung, dass Frankfurter Taxikunden weitgehend verschont bleiben. Taxipreise werden von der Stadt festgelegt, daher könne er noch keine konkreten Zahlen nennen. Seiner Schätzung nach werde aber eine Taxifahrt in der Mainmetropole im kommenden Jahr rund 25 Prozent mehr kosten. „In Frankfurt sind die Preise vielleicht schon relativ hoch. Aber hier sind auch alle anderen Kosten hoch“, erklärt er. Die jüngste Anhebung der Fahrpreise liege rund drei Jahre zurück. „Eigentlich müssten wir um 60 Prozent erhöhen. Aber das nimmt keine Kundschaft hin.“
So drohen auch etliche Entlassungen. Insgesamt gibt es in der Stadt etwa 5000 Fahrer. 800 bis 1000 von ihnen arbeiten selbstständig. Sie müssen zwar keine Angst vor Kündigungen haben. Vorgegebene Preiserhöhungen müssen aber auch sie umsetzen. „Es wird eine Konzentration geben. Ich schätze, rund ein Drittel der Fahrer wird den Job verlieren“, prognostiziert Kratz. Noch freuten sich vielleicht einige Angestellte über das höhere Gehalt – insbesondere diejenigen, die bisher durch fehlendes Engagement weniger verdient haben, so Kratz. „Aber die werden auch als Erste gehen müssen. Und dann wird es Tränen geben.“ Vor Taxi-Konkurrenz wie Uber fürchte sich Kratz dagegen nicht. „Das ist in Zahlen gemessen überhaupt nicht relevant. Alles eine PR-Blase“, sagt er.
Wie die Bezahlstruktur bisher funktioniert, erklärt Frederik Wilhelmsmeyer von der BZP. „Die Löhne sind meistens umsatzabhängig. Taxifahrer verdienen etwa 40 bis 45 Prozent des Fahrpreises.“ In umsatzschwachen Bundesländern, wie etwa Mecklenburg-Vorpommern, fange so das Gehalt teilweise bei „schaurigen Beträgen“ von etwa drei Euro die Stunden an. „Ein Taxifahrer in Frankfurt kann zum Beispiel während Messezeiten aber auch einen zweistelligen Stundenlohn erreichen“, so Wilhelmsmeyer.
„Wir haben in Deutschland rund 800 verschiedene Taxitarife. Wie stark die Preise nun erhöht werden, hängt auch davon ab, wie regelmäßig und ausreichend Städte und Kommunen den Fahrpreis bisher angepasst haben“, so Wilhelmsmeyer. Seiner Schätzung nach seien daher reiche Regionen und Städte weniger betroffen. Denn in ärmeren Kommunen hätten Taxiunternehmen bisher Angst gehabt, noch die wenigen Fahrgäste durch höhere Preise zu verlieren. Hans-Peter Kratz,Vorsitzender der Taxi-Vereinigung Frankfurt macht jedoch wenig Hoffnung, dass Frankfurter Taxikunden weitgehend verschont bleiben. Taxipreise werden von der Stadt festgelegt, daher könne er noch keine konkreten Zahlen nennen. Seiner Schätzung nach werde aber eine Taxifahrt in der Mainmetropole im kommenden Jahr rund 25 Prozent mehr kosten. „In Frankfurt sind die Preise vielleicht schon relativ hoch. Aber hier sind auch alle anderen Kosten hoch“, erklärt er. Die jüngste Anhebung der Fahrpreise liege rund drei Jahre zurück. „Eigentlich müssten wir um 60 Prozent erhöhen. Aber das nimmt keine Kundschaft hin.“
So drohen auch etliche Entlassungen. Insgesamt gibt es in der Stadt etwa 5000 Fahrer. 800 bis 1000 von ihnen arbeiten selbstständig. Sie müssen zwar keine Angst vor Kündigungen haben. Vorgegebene Preiserhöhungen müssen aber auch sie umsetzen. „Es wird eine Konzentration geben. Ich schätze, rund ein Drittel der Fahrer wird den Job verlieren“, prognostiziert Kratz. Noch freuten sich vielleicht einige Angestellte über das höhere Gehalt – insbesondere diejenigen, die bisher durch fehlendes Engagement weniger verdient haben, so Kratz. „Aber die werden auch als Erste gehen müssen. Und dann wird es Tränen geben.“ Vor Taxi-Konkurrenz wie Uber fürchte sich Kratz dagegen nicht. „Das ist in Zahlen gemessen überhaupt nicht relevant. Alles eine PR-Blase“, sagt er.
Wie die Bezahlstruktur bisher funktioniert, erklärt Frederik Wilhelmsmeyer von der BZP. „Die Löhne sind meistens umsatzabhängig. Taxifahrer verdienen etwa 40 bis 45 Prozent des Fahrpreises.“ In umsatzschwachen Bundesländern, wie etwa Mecklenburg-Vorpommern, fange so das Gehalt teilweise bei „schaurigen Beträgen“ von etwa drei Euro die Stunden an. „Ein Taxifahrer in Frankfurt kann zum Beispiel während Messezeiten aber auch einen zweistelligen Stundenlohn erreichen“, so Wilhelmsmeyer.
18. November 2014, 11.30 Uhr
Christina Weber
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