Die Stadt Frankfurt will in den kommenden Jahren neue Schulen bauen und alte sanieren. Ein entsprechender Plan soll im Herbst vorgestellt werden. Für viele Schulen drängt jedoch die Zeit und auch die Finanzierung ist nicht geklärt.
Till Geginat /
Meldungen über marode Zustände oder Platzprobleme an vielen Schulen in Hessen und besonders auch in Frankfurt haben in der vergangenen Zeit nicht abgenommen. Wie die FR berichtet, ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Mainmetropole erneut um etwa 2000 gestiegen; Evelin Spyra, Leiterin des Schulamts Frankfurts, fordert daher dringend neue Schulen, da die Zahlen auch in den kommenden Jahren nicht sinken würden.
Sanierungen und Neubauten von Schulen: 2,5 Milliarden Euro an Investitionsbedarf
So seien eine knappe Milliarde Euro für Sanierungsmaßnahmen und weitere 1,5 Milliarden Euro für neue Schulen nötig, heißt es vonseiten des Bildungsdezernats. Um die in der Vergangenheit ungenügende Bauunterhaltung der Schulen jetzt schneller voranzubringen, bereite das Dezernat gerade die sogenannte Schulbauoffensive vor – ein bereits in der Vergangenheit häufig benutztes Schlagwort.
Die Schulbauoffensive sieht laut Dezernat vor, rund 200 größere Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Schulbereich in den nächsten Jahren durchzuführen. Genaue Bestandteile und Vorgaben des Programms sollen im Herbst dieses Jahres vorgestellt werden. Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) werde die notwendigen finanziellen Mittel für die Haushalte der kommenden Jahre anmelden, worüber dann die Stadtverordneten zu entscheiden haben, heißt es weiter.
Frankfurter Schulen: Michael-Ende-Grundschule hat Platzproblem
Gefordert wurde darin, die notwendigen Schritte einzuleiten, um die Arbeiten an den Containern zu beschleunigen sowie das Angebot der Erweiterten Schulischen Betreuung auszubauen. Auch wurde Einsicht in die Planungen der Stadt gefordert, um zu sehen, wie das Provisorium beendet werden oder wie eine Ganztagsbetreuung unter diesen Umständen aussehen könnte.
Weber fordert klare Rahmenbedingungen für Subventionen des Ganztages vom Land
Das Bildungsdezernat erklärt hierzu auf Anfrage, dass „die Vorbereitungen für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 (beginnend mit Klasse 1) in der gesamten Stadt mit voller Kraft laufen“. Man sei mit den Trägern der Horte sowie den Grundschulen im Gespräch, wobei man alle Grundschulen „individuell und umfassend“ zur Umsetzung des hessischen „Paktes für den Ganztag“ und dem Frankfurter Ganztagskonzept beraten würde. „Es ist vorgesehen, dass sich ab 2026 alle Grundschulen auf das Ganztagsprogramm beworben haben. Somit wird die Betreuungsplatzgarantie ab Sommer 2026 erreicht werden“.
Weber fordert indes, dass das Land die Schulträger schnell über die notwendigen Ausführungsbestimmungen und Rahmenbedingungen der finanziellen Unterstützung des Ganztages informieren solle. „Hier darf nicht noch mehr Zeit verloren gehen“, sagt sie.