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Kinder- und Jugendhilfe Frankfurt
Sozialdezernentin Voitl schlägt Lösung für Geldprobleme vor
Die Frankfurter Kinder- und Jugendeinrichtungen fordern mehr Geld von der Stadt für ihre Arbeit. Sozialdezernentin Elke Voitl gibt Rückhalt.
Update, 15.50 Uhr: Sozialdezernentin Elke Voitl (Die Grünen) bemängelt, dass es im Zuschussbereich im Haushalt der Stadt Frankfurt keine automatische Anpassung an Kostensteigerungen gibt. In den vergangenen Jahren mussten deshalb die Träger der Kinder- und Jugendhilfe „immer wieder neue Anträge auf Zuschüsse stellen“, da die fest eingeplanten nicht ausgereicht hätten.
Mitschuld an der prekären Lage in der Kinder- und Jugendarbeit seien unter anderem die gestiegenen Personal- und Inflationskosten, erklärte Voitl weiter. „Wir benötigen in Frankfurt eine breitgefächerte Jugendhilfelandschaft.“ Besonders die präventiven Angebote seien für die soziale Infrastruktur und für die ganze Stadtgesellschaft „ungeheuer wichtig“. Deshalb wünscht sich die Stadträtin eine automatische jährliche Anpassung an Kostensteigerungen.
„26 Millionen Euro sind nur 9 Prozent der Gewerbesteuer von 2023“
Erstmeldung: „Helft uns dabei, dass die Tore nicht für immer geschlossen werden“. So steht es an der verschlossenen Gittertür am Jugendhaus „Am Bügel“ im Frankfurter Norden. So wie dem Jugendzentrum im Ben-Gurion-Ring geht es vielen Kinder- und Jugendeinrichtungen in der Mainmetropole, sie alle brauchen dringend mehr Geld.
„Die freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe mussten zunehmend präventive Angebote abbauen, da sie nicht mehr ausreichend finanziert sind. Für einige Träger ist es das entscheidende Jahr, um das Schließen ganzer Einrichtungen abzuwenden“, schreibt der Frankfurter Jugendring.
Jugend- und Kinderhilfe in Frankfurt fordert 26 Millionen Euro
Bereits im Januar appellierte der Jugendhilfeausschuss an die Stadtverordneten und den Magistrat um mehr finanzielle Unterstützung. Im März wandte sich ein Bündnis von Trägern präventiver Kinder- und Jugendhilfe mit einem Brandbrief an die Stadt: „26 Millionen Euro mehr für die Kinder- und Jugendhilfe machen lediglich neun Prozent der Gewerbesteuermehreinnahmen von 2023 in Frankfurt aus. Die Frankfurter Stadtpolitik muss entscheiden, was ihnen die Jugend Frankfurts wert ist. Präventive Angebote der Kinder- und Jugendhilfe sind eine Investition in die Zukunft.“
Zwar gab es in der Vergangenheit Erhöhungen für die Kinder- und Jugendarbeit von der Stadt, erklärt Raba Flaga vom Frankfurter Jugendring, aber diese seien zu gering gewesen. Die nun vorgeschlagene dauerhafte jährliche Erhöhung sei nötig, um wenigstens den „Status Quo“ aufrechtzuerhalten.
Bündnis: „Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in Frankfurt“
Sowohl Jugendhilfeausschuss als auch das Bündnis fordern einen „Paradigmenwechsel in der Kinder- und Jugendhilfe“ von der Stadt. Unter anderem Klimawandel, Corona-Pandemie und Kriege hätten die Ängste unter jungen Menschen vergrößert, zusätzlich seien sie überfordert durch die schiere Informationslage in sozialen Medien, heißt es in einer Mitteilung.
Info
In dieser Woche fanden bereits mehrere Veranstaltungen der Kinder- und Jugendarbeit statt. Für den heutigen Donnerstag (21. März) um 15 Uhr ist auf dem Römerberg eine Protestaktion geplant, bei der alle Bereiche der Kinder- und Jugendarbeit im Bündnis vertreten sein sollen.
Geplant sind Redebeiträge von jungen Menschen zu den jeweiligen Bereichen. Auf Bananenkisten wird visualisiert, was alles wegfällt, wenn die Unterfinanzierung bleiben sollte. Dazu gibt es Mitmachaktionen für Kinder.
Mitschuld an der prekären Lage in der Kinder- und Jugendarbeit seien unter anderem die gestiegenen Personal- und Inflationskosten, erklärte Voitl weiter. „Wir benötigen in Frankfurt eine breitgefächerte Jugendhilfelandschaft.“ Besonders die präventiven Angebote seien für die soziale Infrastruktur und für die ganze Stadtgesellschaft „ungeheuer wichtig“. Deshalb wünscht sich die Stadträtin eine automatische jährliche Anpassung an Kostensteigerungen.
Erstmeldung: „Helft uns dabei, dass die Tore nicht für immer geschlossen werden“. So steht es an der verschlossenen Gittertür am Jugendhaus „Am Bügel“ im Frankfurter Norden. So wie dem Jugendzentrum im Ben-Gurion-Ring geht es vielen Kinder- und Jugendeinrichtungen in der Mainmetropole, sie alle brauchen dringend mehr Geld.
„Die freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe mussten zunehmend präventive Angebote abbauen, da sie nicht mehr ausreichend finanziert sind. Für einige Träger ist es das entscheidende Jahr, um das Schließen ganzer Einrichtungen abzuwenden“, schreibt der Frankfurter Jugendring.
Bereits im Januar appellierte der Jugendhilfeausschuss an die Stadtverordneten und den Magistrat um mehr finanzielle Unterstützung. Im März wandte sich ein Bündnis von Trägern präventiver Kinder- und Jugendhilfe mit einem Brandbrief an die Stadt: „26 Millionen Euro mehr für die Kinder- und Jugendhilfe machen lediglich neun Prozent der Gewerbesteuermehreinnahmen von 2023 in Frankfurt aus. Die Frankfurter Stadtpolitik muss entscheiden, was ihnen die Jugend Frankfurts wert ist. Präventive Angebote der Kinder- und Jugendhilfe sind eine Investition in die Zukunft.“
Zwar gab es in der Vergangenheit Erhöhungen für die Kinder- und Jugendarbeit von der Stadt, erklärt Raba Flaga vom Frankfurter Jugendring, aber diese seien zu gering gewesen. Die nun vorgeschlagene dauerhafte jährliche Erhöhung sei nötig, um wenigstens den „Status Quo“ aufrechtzuerhalten.
Sowohl Jugendhilfeausschuss als auch das Bündnis fordern einen „Paradigmenwechsel in der Kinder- und Jugendhilfe“ von der Stadt. Unter anderem Klimawandel, Corona-Pandemie und Kriege hätten die Ängste unter jungen Menschen vergrößert, zusätzlich seien sie überfordert durch die schiere Informationslage in sozialen Medien, heißt es in einer Mitteilung.
In dieser Woche fanden bereits mehrere Veranstaltungen der Kinder- und Jugendarbeit statt. Für den heutigen Donnerstag (21. März) um 15 Uhr ist auf dem Römerberg eine Protestaktion geplant, bei der alle Bereiche der Kinder- und Jugendarbeit im Bündnis vertreten sein sollen.
Geplant sind Redebeiträge von jungen Menschen zu den jeweiligen Bereichen. Auf Bananenkisten wird visualisiert, was alles wegfällt, wenn die Unterfinanzierung bleiben sollte. Dazu gibt es Mitmachaktionen für Kinder.
21. März 2024, 15.50 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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