Pick-up-Artist Julien Blanc will in Frankfurt ein Seminar halten – zum Ärger von Sarah Sorge (Grüne). Ein Angebot, sich genauer über diese Verführungstaktiker zu informieren, schlägt die Frauendezernentin aber aus.
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Die Methoden von Pick-up-Artist Julien Blanc sind sehr umstritten. Mit frauenfeindlichem Gehabe wirbt er dafür, jede Frau ins Bett zu bekommen. Und das lehrt er auch anderen Männer. Nun will der Amerikaner im Frühjahr 2015 erneut ein Seminar in Frankfurt halten. Mit aller Macht versucht Frauendezernentin Sarah Sorge (Grüne), das zu verhindern.
Auch in Frankfurt sind die sogenannten Pick-up-Artists vertreten. Einer der bekanntestes Köpfe der Szene ist Marko Polo. Wir hatten die Idee, beide Seiten zu einem Gespräch einzuladen, um über Ängste und Gefahren zu sprechen und vielleicht das ein oder andere Vorurteil abzubauen. Während der Pick-up-Artist sofort Feuer und Flamme war, seine Sache zu erklären und zu verteidigen, stellte sich Frau Sorge quer. „Es ist nicht die Aufgabe einer Frauendezernentin, sich mit einer Community, die Flirtverhalten schult, auseinanderzusetzen“, ließ sie über ihre Referentin mitteilen. Ihr gehe es alleine darum, Schulungen von Julien Blanc zu verhindern, da er nachweislich zur Gewalt gegen Frauen aufruft. Wie die Community ansonsten aussieht und welche Seiten sie noch hat, interessiere in diesem Rahmen nicht.
„Ja, es kann sein, dass wir auch falsche Informationen hatten. Das spielt aber keine Rolle. Denn das Problem ist die Art, wie Frauen hier dargestellt werden“, sagt die Referentin.