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Iran-Proteste

„Wie vergessen nicht, wir vergeben nicht“

Im Iran werden nach wie vor Protestierende hingerichtet. Bei einer Kundgebung an der Alten Oper wurde dies als Anlass genommen, um die Öffentlichkeit zum Umdenken zu bewegen.
Die Sonne brennt einem auf der Haut und doch drängen sich viele Menschen an der Alten Oper dicht zusammen und hören aufmerksam den Rednern und vor allem den Rednerinnen hinter dem Mikrofon zu. Sie sind am Samstag, den 20. Mai, zusammengekommen, weil im Iran am vergangenen Freitag, 19. Mai, wieder Protestierende hingerichtet wurden, dieses Mal drei junge Männer. Da scheint die Hitze nicht wirklich zu stören.

Einige halten die Bilder von eingesperrten oder bereits hingerichteten Menschen hoch, andere schwenken die alte Fahne des Irans – die mit dem Löwen und der Sonne. Während die Redner abwechselnd auf Farsi und Deutsch über die Situation im Iran und das Nichts- bzw. Zu-Wenig-Tun der UN, der EU und Deutschland sprechen, sammeln sich auch immer mehr Vorbeigehende an und verfolgen das Geschehen.

„Hoch die internationale Solidarität“

Großer Kritikpunkt in den Reden ist das Verhalten Deutschlands wie etwa der Besuch Annalena Baerbocks (Bündnis 90/Die Grünen) in Saudi-Arabien, dem Land, in dem 2022 die drittmeisten Menschen hingerichtet wurden. Ebenfalls für große Empörung bei den Anwesenden sorgt die Ernennung des Irans zum Vorsitzenden des Sozialforums des UN-Menschenrechtsrates. Eine Rednerin kritisiert die „Doppelmoral der ersten Welt“ im Umgang mit dem Iran und skandiert anschließend mit den Zuhörern in durchdringendem Ton: „Wir vergessen nicht, wir vergeben nicht“.

Sie fordert ebenso eine Solidarität aller Gruppen der Proteste: Frauen, streikende Arbeiter, Exil-Iraner sowie Junge und Alte. Es dürfe nicht sein, dass das weitere Protestgeschehen nur von der Generation Z getragen werden soll. Zwischen den Gruppen dürfe es keine Keile geben. Auch dann mündet die Mahnung wieder in einen gemeinsamen Ruf, dem alle inbrünstig folgen: „Hoch die internationale Solidarität“.

Fahhraddemo gegen das Iran-Regime

Die Protestformen in Frankfurt können noch ganz anders aussehen: Am 27. Mai findet eine angemeldete Demonstration in Form einer Radtour durch Frankfurt statt. Gestartet wird um 10 Uhr am alten Massif Central in der Eschersheimer Landstraße 28 und enden soll das Ganze am Römer.

Die Veranstalter, zu denen neben der Massif Central Ffmly auch First Aid Iran und guilty76 & guilty76 grls gehören, wünschen sich explizit viele weibliche Teilnehmerinnen sowie auch LGBQT+ und Trans- und Non-Binäre. Die männlichen Teilnehmer werden darüber hinaus gebeten, kurze Hose und Kopftuch zu tragen. Das Mullah-Regime, in dem Frauen gar nicht und Männer nicht mit kurzen Hosen Fahrrad fahren dürfen, soll laut Angaben der Veranstalter durch diese Vielfalt in Panik versetzt werden
 
Fotogalerie:
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21. Mai 2023, 15.30 Uhr
Till Geginat
 
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Geginat >>
 
 
 
 
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Mit dem Gewalthilfegesetz soll ein „Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung“ für gewaltbetroffene Personen eingeführt werden. CDU und Grüne in Frankfurt begrüßen das Vorhaben – es gibt aber auch Kritik.
Text: Sina Claßen / Foto: Symbolbild © Adobe Stock/motortion
 
 
 
 
 
 
 
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