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Interesse an Europawahl
„Manche Schulen in Frankfurt sind privilegierter als andere“
Bei einer Wahlkampf-Veranstaltung der paneuropäischen Partei Volt in Frankfurt zur diesjährigen Europawahl ging es unter anderem um die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre.
„Für mehr Eis“, „Wählen rettet Leben“, „Power to the people“, „Sei kein Arschloch“ und „Trau Dich Europa“, steht es – weiß auf lila – auf den Wahlplakaten von Volt geschrieben, die am Freitag (10. Mai) in einem Saal des Le Meridien im Frankfurter Bahnhofsviertel an den Wänden klebten. Es sei eine spontane Entscheidung gewesen, sie dort aufzuhängen, denn ohne die Plakate habe der Raum so leer gewirkt, verriet eine Sprecherin. Nicht spontan: der Anlass für die Veranstaltung. Am 9. Juni ist nämlich die Europawahl, an der Volt als eine von insgesamt 34 Parteien in Hessen teilnimmt. Besagte Wahlpalakte hängen bereits seit geraumer Zeit im gesamten Stadtgebiet verteilt.
Dennoch wüssten viele – insbesondere junge – Menschen nicht, dass sie überhaupt wählen dürfen, sagte Fred Liepner, Gewerkschaftssekretär der IG Metall, der als Gast bei einem der Panels geladen war. Die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre war zentraler Punkt der ersten Gesprächsrunde des Nachmittags. So freute sich beispielsweise auch die stellvertretende Frankfurter Stadtschulsprecherin Anna Russom darüber, in diesem Jahr erstmals wählen zu dürfen und berichtete von der vorfreudigen Stimmung in ihrem sozialen Umfeld und an der Liebigschule, auf die sie geht.
Liepner: „Politik ist schön und gut, wenn sie im Wahlkampf da ist, aber sie muss das ganze Jahr über da sein“
Es gäbe Schulen in Frankfurt, die privilegierter sind als andere, und die Liebigschule gehöre definitiv dazu, stellte Liepner daraufhin fest und verwies auf andere Schulen, an denen die Vorfreunde mangels Wissen seiner Meinung nach nicht so groß sei. „Politik ist schön und gut, wenn sie im Wahlkampf da ist“, ergänzte er, „aber sie muss das ganze Jahr über da sein.“ Auch warnte Liepner vor Filterblasen, der Social-Media-Präsenz der AfD, und gab als Gewerkschafter Tipps für den Umgang mit Menschen im Straßenwahlkampf, die in ihren Ansichten festgefahren sind.
Sicherheit, Migration und die Vereinbarkeit von Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit – diese drei Themenfelder sind für den Volt-Spitzenkandidaten Damian Boeselager besonders von Bedeutung. Nicht nur im laufenden Wahlkampf, sondern generell in Hinblick auf die Zukunft der Europäischen Union.
Europawahl 2024: Volt will wieder ins Europaparlament einziehen
Als Reaktion auf den Brexit, Trump und den wachsenden Rechtspopulismus in Europa, gründete Boeselager gemeinsam mit dem Italiener Andrea Venzon und der Französin Colombe Cahen-Salvador 2017 die paneuropäische Partei Volt. Bei der vergangenen Europawahl im Jahr 2019 ergatterte er einen von zwei Sitzen der Partei im Europäischen Parlament. Auch in diesem Jahr führt er die 30-köpfige Liste von Volt Deutschland an. Insgesamt ist die Partei in 14 Ländern wählbar.
Dennoch wüssten viele – insbesondere junge – Menschen nicht, dass sie überhaupt wählen dürfen, sagte Fred Liepner, Gewerkschaftssekretär der IG Metall, der als Gast bei einem der Panels geladen war. Die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre war zentraler Punkt der ersten Gesprächsrunde des Nachmittags. So freute sich beispielsweise auch die stellvertretende Frankfurter Stadtschulsprecherin Anna Russom darüber, in diesem Jahr erstmals wählen zu dürfen und berichtete von der vorfreudigen Stimmung in ihrem sozialen Umfeld und an der Liebigschule, auf die sie geht.
Es gäbe Schulen in Frankfurt, die privilegierter sind als andere, und die Liebigschule gehöre definitiv dazu, stellte Liepner daraufhin fest und verwies auf andere Schulen, an denen die Vorfreunde mangels Wissen seiner Meinung nach nicht so groß sei. „Politik ist schön und gut, wenn sie im Wahlkampf da ist“, ergänzte er, „aber sie muss das ganze Jahr über da sein.“ Auch warnte Liepner vor Filterblasen, der Social-Media-Präsenz der AfD, und gab als Gewerkschafter Tipps für den Umgang mit Menschen im Straßenwahlkampf, die in ihren Ansichten festgefahren sind.
Sicherheit, Migration und die Vereinbarkeit von Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit – diese drei Themenfelder sind für den Volt-Spitzenkandidaten Damian Boeselager besonders von Bedeutung. Nicht nur im laufenden Wahlkampf, sondern generell in Hinblick auf die Zukunft der Europäischen Union.
Als Reaktion auf den Brexit, Trump und den wachsenden Rechtspopulismus in Europa, gründete Boeselager gemeinsam mit dem Italiener Andrea Venzon und der Französin Colombe Cahen-Salvador 2017 die paneuropäische Partei Volt. Bei der vergangenen Europawahl im Jahr 2019 ergatterte er einen von zwei Sitzen der Partei im Europäischen Parlament. Auch in diesem Jahr führt er die 30-köpfige Liste von Volt Deutschland an. Insgesamt ist die Partei in 14 Ländern wählbar.
13. Mai 2024, 12.35 Uhr
Sina Claßen
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Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
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Analyse
Nach der Wahl ist vor der Wahl
CDU-Kandidaten Leopold Born und Yannick Schwander gewinnen beide Frankfurter Wahlkreise, ziehen aber nicht in den Bundestag ein. Die Parteien nehmen Kurs auf die Kommunalwahl 2026.
Text: Jasmin Schülke / Foto: Yannick Schwander und Leopold Born bei der Wahlparty der CDU im Kunstverein © Bernd Kammerer
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24. Februar 2025
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