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Hochschulpakt 2020

Milliardenpaket für Hessens Hochschulen

Der neue Hochschulpakt für die Jahre 2021 bis 2025 ist verabschiedet: Das Land Hessen stellt seinen Hochschulen über 11 Milliarden Euro zur Verfügung. Diese sollen unter anderem in eine bessere Betreuung der Studierenden fließen.
Am Mittwoch, den 11. März, wurde der neue Hochschulpakt für die Jahre 2021 bis 2025 verabschiedet. In Wiesbaden trafen sich dafür Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Die Grünen) sowie Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) gemeinsam mit den Präsidentinnen und Präsidenten der 14 Hochschulen in Hessen.

Hessen stellt seinen Hochschulen für die nächsten fünf Jahre die Rekordsumme von 11,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Die aktuelle Summe wird damit noch einmal um weitere zwei Milliarden Euro aufgestockt. Darüber hinaus wurden mehrere Ziele definiert, wie mit den Geldern umgegangen und wie diese investiert werden sollen.

Seit 2002 verhandelt das Hessische Wissenschaftsministerium alle fünf Jahre mit den Präsidentinnen und Präsidenten der hessischen Hochschulen über einen Hochschulpakt, der die Finanzierung und die Ziele der Hochschulen für die kommenden Jahre festlegt. Während dieser sich bislang in die einzelnen Bestandteile Grundbudget, Erfolgsbudget, sogenannte QSL-Mittel sowie Mittel aus dem „Hochschulpakt 2020“ von Bund und Ländern gliederte, sieht der neue Pakt eine Umstrukturierung vor. Er fasst Grundbudget, QSL-Mittel und die Landesmittel aus der Bund-Länder-Vereinbarung „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ zu einem neuen Sockelbudget zusammen. Wissenschaftsministerin Angela Dorn sagte: „Die Hochschulen können so verlässlich planen wie noch nie: Erstmals haben wir mehrere Budgets zusammengezogen und so einen verlässlichen Sockel für die Finanzierung der Hochschulen gebildet, der noch dazu jedes Jahr um vier Prozent wächst, deutlich über Tarif- und Kostensteigerungen hinaus.“

Die neuen Gelder sollen unter anderem für eine bessere Lehre und Betreuung der Studierenden sowie für mehr Chancengleichheit sorgen. Darüber hinaus sollen sich auch die Beschäftigungsverhältnisse der Lehrenden verbessern. Momentan betreut ein Professor oder eine Professorin durchschnittlich 72 Studierende, bis 2025 soll sich diese Zahl auf 62 reduzieren. Dafür erhalten die Hochschulen sukzessive 300 zusätzliche Stellen für Professorinnen und Professoren.

Geteilte Reaktionen

„Die letzten Jahre waren geprägt von einer Konsolidierung der Finanzen an unserer Hochschule; hierzu gab es ein eigenes Kosteneinsparprogramm, um ein großes strukturelles Defizit abzumildern“, so Prof. Frank Dievernich, Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences. Er ergänzte, dass man nun zuversichtlich in die Zukunft schauen und das Defizit komplett abbauen könne. Auch die drei hessischen Kunsthochschulen begrüßen den Pakt, denn er berücksichtige die ganze Bandbreite der Hochschullandschaft von Wissenschaft bis Kunst. „Hierdurch wird der Städelschule endlich eine finanzielle Perspektive geboten, sodass sie weiterhin eine wichtige akademische Brutstätte mit internationaler Resonanz für junge und aufstrebende bildende Künstler*innen sein kann“, freut sich Philippe Pirotte, Rektor der Städelschule.

Weitaus skeptischer stehen die Studierenden zu der Unterzeichnung. Oliver Sommer von der Lehreinheit Germanistik der Goethe-Uni sagt: „Wir sind längst nicht so euphorisch wie die Hochschulen selbst, denn viele der Probleme werden weiterhin bestehen bleiben und leere Töpfe müssen gefüllt werden.“ Statt neuer Professuren fordert er mehr wissenschaftliches Personal. „Was wir wirklich brauchen sind Mittelbau-Dauerstellen, denn genau diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten unsere Lehre aufrecht.“
 
Fotogalerie:
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12. März 2020, 12.43 Uhr
Sina Eichhorn
 
 
 
 
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