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Goethe-Uni Frankfurt
Jurastudierende können künftig einen Bachelor machen
Erfolgreiches Jurastudium ohne Staatsexamen: In Hessen soll der Jura-Bachelor eingeführt werden. Auch an der Frankfurter Goethe-Universität können Studierende künftig den alternativen Abschluss machen.
Drei Klausuren im Zivilrecht, eine im Strafrecht, zwei im Öffentlichen Recht und später noch eine mündliche Prüfung – all das müssen Jurastudierende erfolgreich absolvieren, um ihr erstes Staatsexamen zu erlangen. Einmal können sie wiederholen, sonst stehen die Studierenden ohne Abschluss da. In Hessen waren es im vergangenen Jahr 49 Personen. Das soll sich ändern: Künftig soll es nämlich einen Jura-Bachelor geben, wie das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur am Dienstag, den 10. September, bekannt gab.
Darauf haben sich Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD), Justizminister Christian Heinz (CDU) und die Universitäten in Frankfurt, Gießen und Marburg verständigt. „Bachelor of Laws“ (LL.B.) kann grundsätzlich werden, wer sich für die Anmeldung zum ersten Staatsexamen qualifiziert. Darüber hinaus dürfen die Unis weitere Voraussetzungen festlegen. Ein entsprechendes Gesetz soll „zeitnah“ folgen und auch zwei bis drei Jahre rückwirkend gelten. In Berlin und in Nordrhein-Westfalen gibt es den integrierten Jura-Bachelor bereits.
Jura-Bachelor soll Weg in den Arbeitsmarkt erleichtern
„Das Studium der Rechtswissenschaften ist ein sehr anspruchsvolles. Es vermittelt Wissen und Fähigkeiten, mit denen Studierende auch dann erfolgreich viele Berufe ergreifen können, wenn sie das Staatsexamen nicht absolvieren oder nicht bestehen. Die Möglichkeit, den Bachelor-Abschluss zu erwerben, spiegelt dies wider und soll den Absolventinnen und Absolventen den Weg in den Arbeitsmarkt erleichtern“, sagt Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt.
Mit dem Jura-Bachelor können Absolventinnen und Absolventen zwar nicht in den „klassischen“ juristischen Berufen als Rechtsanwalt oder Staatsanwältin, Richter oder Notarin tätig sein, aber sie können beispielsweise in Rechtsabteilungen von Unternehmen, Kanzleien oder Behörden arbeiten. Außerdem können sie nach dem Abschluss ein Masterstudium in einem anderen Fach absolvieren oder einen alternativen Berufsweg einschlagen.
Grüne und FDP im Landtag fordern schnelle Umsetzung
„Die Einführung eines ins Jurastudium integrierten Bachelors ist längst überfällig“, sagt der rechtspolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Tarek Al-Wazir. Bereits vor einem Jahr hatte sich der damalige Justizminister Roman Poseck (CDU) für den Bachelor ausgesprochen, auch im schwarz-roten Koalitionsvertrag wurde er vereinbart. „Trotzdem haben CDU und SPD im Juni einen Antrag der Grünen-Fraktion dazu abgelehnt“, kritisiert Al-Wazir. Auch der FDP geht die Umsetzung wohl nicht schnell genug: Am Dienstag reichten die Liberalen ebenfalls einen eigenen Gesetzesentwurf zum Jura-Bachelor ein.
Darauf haben sich Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD), Justizminister Christian Heinz (CDU) und die Universitäten in Frankfurt, Gießen und Marburg verständigt. „Bachelor of Laws“ (LL.B.) kann grundsätzlich werden, wer sich für die Anmeldung zum ersten Staatsexamen qualifiziert. Darüber hinaus dürfen die Unis weitere Voraussetzungen festlegen. Ein entsprechendes Gesetz soll „zeitnah“ folgen und auch zwei bis drei Jahre rückwirkend gelten. In Berlin und in Nordrhein-Westfalen gibt es den integrierten Jura-Bachelor bereits.
„Das Studium der Rechtswissenschaften ist ein sehr anspruchsvolles. Es vermittelt Wissen und Fähigkeiten, mit denen Studierende auch dann erfolgreich viele Berufe ergreifen können, wenn sie das Staatsexamen nicht absolvieren oder nicht bestehen. Die Möglichkeit, den Bachelor-Abschluss zu erwerben, spiegelt dies wider und soll den Absolventinnen und Absolventen den Weg in den Arbeitsmarkt erleichtern“, sagt Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt.
Mit dem Jura-Bachelor können Absolventinnen und Absolventen zwar nicht in den „klassischen“ juristischen Berufen als Rechtsanwalt oder Staatsanwältin, Richter oder Notarin tätig sein, aber sie können beispielsweise in Rechtsabteilungen von Unternehmen, Kanzleien oder Behörden arbeiten. Außerdem können sie nach dem Abschluss ein Masterstudium in einem anderen Fach absolvieren oder einen alternativen Berufsweg einschlagen.
„Die Einführung eines ins Jurastudium integrierten Bachelors ist längst überfällig“, sagt der rechtspolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Tarek Al-Wazir. Bereits vor einem Jahr hatte sich der damalige Justizminister Roman Poseck (CDU) für den Bachelor ausgesprochen, auch im schwarz-roten Koalitionsvertrag wurde er vereinbart. „Trotzdem haben CDU und SPD im Juni einen Antrag der Grünen-Fraktion dazu abgelehnt“, kritisiert Al-Wazir. Auch der FDP geht die Umsetzung wohl nicht schnell genug: Am Dienstag reichten die Liberalen ebenfalls einen eigenen Gesetzesentwurf zum Jura-Bachelor ein.
11. September 2024, 14.40 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
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