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Friede, Freude, Forderungen
Tausende solidarisieren sich mit Blockupy
Mehrere Tausend Menschen zogen am Samstag durch die Innenstadt, um gegen Polizeigewalt und für die Versammungsfreiheit zu demonstrieren. Nur einer wurde vermisst: Oberbürgermeister Peter Feldmann.
Die Sonne schien, die Menge war bunt, die Stimmung ausgelassen. Richtig laut wurde es nur einmal auf der Solidaritäts-Demo für Blockupy am Samstag. In der Hofstraße, dort, wo eine Woche zuvor die Polizei rund 1.000 Demonstranten eingekesselt und somit de facto die Demo unterbunden hatte, protestierte die Menge lautstark gegen den Vorfall. Einige Demonstranten verbrannten symbolisch Grundgesetze. Die Stadtverordnete Jutta Ditfurth (ÖkoLinx-ARL) bezeichnete den Kessel als „Falle“. Die Polizisten seien zwar körperlich hochgerüstet, „die Schraube der Demokratie“ sei „bei denen aber komplett locker“. Zur Soli-Demo hielt sich die Polizei offensichtlich zurück und beschränkte sich darauf, den Verkehr um die Demo herum zu lotsen.
Mehrere Tausend Menschen solidarisierten sich am Samstag mit den Blockupy-Demonstranten. Sie hatten bunte Regenschirme und Sonnenbrillen mitgebracht. Zur „Vermummung“, wie die Polizei derlei Mitbringsel bei der Blockupy-Demonstration noch bezeichnet hatte. Auf Papp-Plakaten war zu lesen: „Rhein raus – Frank fort“ oder „Styropor konnte ich mir nicht leisten“. Die Polizei zählte rund 6.000 Demonstranten. Die Veranstalter bezifferten die Teilnehmerzahl erst auf 8.000, später auf 12.000. In der Spitze seien gar 20.000 Menschen im Demozug gezählt worden. Das lose Bündnis, das sich an diesem Wochenende eingefunden hatte, war ein noch breiteres als das Blockupy-Bündnis selbst. Die Piraten und die Linkspartei marschierten gemeinsam mit Gewerkschaftern, der Autonomen Antifa, Rentern, Familien SPD-Vertretern und den Grünen. Letztere wurden zu Beginn des Protestezugs verbal angegangen. Man habe sie am Blockupy-Samstag schmerzlich vermisst. Dass sie hernach in Frankfurt weiterhin mit der CDU koalieren, gleiche „einer Bankrotterklärung“ der Partei. Die Grünen ließen sich von den Schmähungen an diesem Samstag dennoch nicht abhalten, für die Wahrung der Grundrechte auf die Straße zu gehen. Mit zunehmender Dauer der Demo wurde die Kritik denn auch leiser, sodass Bürgemeister Olaf Cunitz ganz entspannt ein wenig headbangen konnte zum Sound der vermummten baskischen Ska-Punk-Band, die die Demo unterhielt. Mangelnde Solidarität wurde auch dem Oberbürgermeister vorgeworfen. Immer wieder brandeten „Wo ist Peter?“-Sprechchöre auf. Wohlwissend, dass der OB angekündigt hatte, nicht mitmarschieren zu wollen.
Während der Kabarettist und Star-Redner Urban Priol auf Angela Merkel schimpfte („Bankzinsenluder“) stellten regionale Redner konkrete Forderungen an die Politik. Der Landtagsabgeordnete Ulrich Wilken (Die Linke) findet es „schäbig“ die Eskalation einigen Polizisten in die Schuhe schieben zu wollen. „Wir müssen die politisch Verantwortlichen an die Kandare kriegen, nicht nur ein paar Polizisten“, forderte er an die Grünen und die SPD im Landtag gerichtet. Thomas Occupy bezeichnete „einen Innenminister, der zulässt, dass kleine Kinder mit Pfefferspray besprüht und alte Menschen geknüppelt werden“ als „Drecksschwein“. Jutta Ditfurth verlangte nach einer Kennzeichnungspflicht für Polizisten und Werner Rätz, der Anmelder der Blockupy-Demo kündigte an: „Die Austeritätspolitik der Troika muss weg! Und sie kommt weg! Denn wir sind Blockupy!“ 2014 wieder in Frankfurt.
Mehrere Tausend Menschen solidarisierten sich am Samstag mit den Blockupy-Demonstranten. Sie hatten bunte Regenschirme und Sonnenbrillen mitgebracht. Zur „Vermummung“, wie die Polizei derlei Mitbringsel bei der Blockupy-Demonstration noch bezeichnet hatte. Auf Papp-Plakaten war zu lesen: „Rhein raus – Frank fort“ oder „Styropor konnte ich mir nicht leisten“. Die Polizei zählte rund 6.000 Demonstranten. Die Veranstalter bezifferten die Teilnehmerzahl erst auf 8.000, später auf 12.000. In der Spitze seien gar 20.000 Menschen im Demozug gezählt worden. Das lose Bündnis, das sich an diesem Wochenende eingefunden hatte, war ein noch breiteres als das Blockupy-Bündnis selbst. Die Piraten und die Linkspartei marschierten gemeinsam mit Gewerkschaftern, der Autonomen Antifa, Rentern, Familien SPD-Vertretern und den Grünen. Letztere wurden zu Beginn des Protestezugs verbal angegangen. Man habe sie am Blockupy-Samstag schmerzlich vermisst. Dass sie hernach in Frankfurt weiterhin mit der CDU koalieren, gleiche „einer Bankrotterklärung“ der Partei. Die Grünen ließen sich von den Schmähungen an diesem Samstag dennoch nicht abhalten, für die Wahrung der Grundrechte auf die Straße zu gehen. Mit zunehmender Dauer der Demo wurde die Kritik denn auch leiser, sodass Bürgemeister Olaf Cunitz ganz entspannt ein wenig headbangen konnte zum Sound der vermummten baskischen Ska-Punk-Band, die die Demo unterhielt. Mangelnde Solidarität wurde auch dem Oberbürgermeister vorgeworfen. Immer wieder brandeten „Wo ist Peter?“-Sprechchöre auf. Wohlwissend, dass der OB angekündigt hatte, nicht mitmarschieren zu wollen.
Während der Kabarettist und Star-Redner Urban Priol auf Angela Merkel schimpfte („Bankzinsenluder“) stellten regionale Redner konkrete Forderungen an die Politik. Der Landtagsabgeordnete Ulrich Wilken (Die Linke) findet es „schäbig“ die Eskalation einigen Polizisten in die Schuhe schieben zu wollen. „Wir müssen die politisch Verantwortlichen an die Kandare kriegen, nicht nur ein paar Polizisten“, forderte er an die Grünen und die SPD im Landtag gerichtet. Thomas Occupy bezeichnete „einen Innenminister, der zulässt, dass kleine Kinder mit Pfefferspray besprüht und alte Menschen geknüppelt werden“ als „Drecksschwein“. Jutta Ditfurth verlangte nach einer Kennzeichnungspflicht für Polizisten und Werner Rätz, der Anmelder der Blockupy-Demo kündigte an: „Die Austeritätspolitik der Troika muss weg! Und sie kommt weg! Denn wir sind Blockupy!“ 2014 wieder in Frankfurt.
10. Juni 2013, 10.49 Uhr
Gerald Schäfer
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