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Eine Milliarde Euro teurer
Projektaufgabe des Riederwaldtunnels gefordert
Rund 1,5 Milliarden Euro wird der Bau des Riederwaldtunnels an der A66 in Frankfurt kosten, dreimal so viel wie ursprünglich geplant. Dies müsste zur Aufgabe des Projektes führen, fordert die Klimaliste Hessen und nun auch die Linke im Römer.
Update, 26. Oktober: Nun fordert auch die Frankfurter Linke die Aufgabe des „Planungsdinosauriers“. Die mobilitäts- und klimapolitische Sprecherin der Linken, Daniela Mehler-Würzbach, beschwert sich heute im Römer: „Es ist angeblich kein Geld für den Ausbau des ÖPNV da, in Frankfurt zerbröckeln Brücken, die Finanzierung des 49€-Tickets ist offen. Währenddessen steigen die Kosten für den Riederwaldtunnel auf das Dreifache.“ Ein Tunnel, fährt sie fort, „der mehr Autoverkehr in die Stadt bringen, frühestens in zehn Jahren fertig sein wird und für den wertvoller Wald zerstört wurde.“ Es käme einem vor wie ein Schildbürgerstreich.
Besonders absurd wäre es, dass ausgerechnet eine grüne Bundestagsabgeordnete nun die Überprüfung des Projektes fordere – eine Forderung, die Gegnerinnen und Gegner des Riederwaldtunnels bereits seit Jahren äußern würden. Die Ampel und Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) müssten endlich umsteuern, sagt Mehler-Würzbach. Konkret heißt dies: „Milliarden in den Riederwaldtunnel zu versenken ist unverantwortlich – der Bau ist falsch, anachronistisch, in Zeiten von Klimakatastrophe und knappen Kassen nicht zu rechtfertigen und muss gestoppt werden.“
Frankfurter Linke fordert ebenfalls Aufgabe des Planungsdinosauriers in Riederwald
Der Riederwaldtunnel ist das größte innerstädtische Bauprojekt der Autobahn GmbH in Hessen und soll die 2,2 Kilometer lange Lücke zwischen der A66 und der Ostumgehung Frankfurt A661 schließen. Auf einer Länge von insgesamt 1,1 Kilometern soll in Zukunft ein Tunnel unter dem Stadtteil Riederwald verlaufen, um die Verkehrsdichte dort sowie auf Ausweichstrecken zu reduzieren. 36 Prozent weniger Fahrzeuge in der Stadt verspricht das Vorhaben und damit auch weniger Dauerstau, Lärm und Luftverschmutzung.
Diese Informationen sind soweit nicht neu und auf der Internetseite des Bauprojekts nachzulesen, neu sind jedoch folgende Zahlen: Rund 1,5 Milliarden Euro soll der Bau des Riederwaldtunnels kosten, mehr als dreimal so viel wie ursprünglich mit 477 Millionen Euro geplant – zwei Jahre länger werde es ebenfalls dauern, berichtet die Hessenschau. Eigentlich sollte der Tunnel 2031 fertiggestellt werden, nun gehe das Bundesverkehrsministerium von einer Inbetriebnahme im Jahr 2033 aus.
Riederwaldtunnel: Bau kostet eine Milliarde Euro mehr und dauert zwei Jahre länger als geplant
Diese Kostenexplosion müsse zur Projektaufgabe führen, fordert die Klimaliste Hessen in einer Pressemitteilung am Montag, den 23. Oktober. Das Projekt habe dadurch einen Kosten-Nutzen-Faktor von unter „1“ erlangt und sei dementsprechend nicht mehr bauwürdig. Ähnlich sehe es in Mittelhessen aus: Die Ortsumgehungen an der B252 zwischen Lahntal und Münchhausen würden jetzt mit 189 statt 76 Millionen Euro veranschlagt werden.
Zumal es sich hierbei um Steuergelder handelt, sieht die Klimaliste Bund und Länder in der Verantwortung, eine wirksame Kostenkontrolle durchzuführen. Projekte wie jene in Frankfurt oder Mittelhessen dürften nicht mit Phantomzahlen gerechtfertigt, beschlossen und wider besseren Wissens umgesetzt werden können, heißt es.
Klimaliste Hessen fordert Projektaufgabe in Frankfurt und Mittelhessen sowie wirksame Kostenkontrolle
Neben den Ausbauplänen für die Autobahnen 3 und 5 – darunter auch der umstrittene zehnspurige Ausbau der A5 zwischen dem Frankfurter Kreuz und dem Nordwestkreuz – kritisierte die Klimaliste am Montag ebenfalls die Erweiterung der Frankfurter Ostumgehung (A661) auf sechs bis acht Fahrspuren. Diese würde die Belastungen für die Wohnbevölkerung im Frankfurter Osten deutlich vergrößern. Der Ausbau verhindere die dringend notwendige Verkehrswende im Rhein-Main-Gebiet.
Besonders absurd wäre es, dass ausgerechnet eine grüne Bundestagsabgeordnete nun die Überprüfung des Projektes fordere – eine Forderung, die Gegnerinnen und Gegner des Riederwaldtunnels bereits seit Jahren äußern würden. Die Ampel und Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) müssten endlich umsteuern, sagt Mehler-Würzbach. Konkret heißt dies: „Milliarden in den Riederwaldtunnel zu versenken ist unverantwortlich – der Bau ist falsch, anachronistisch, in Zeiten von Klimakatastrophe und knappen Kassen nicht zu rechtfertigen und muss gestoppt werden.“
Der Riederwaldtunnel ist das größte innerstädtische Bauprojekt der Autobahn GmbH in Hessen und soll die 2,2 Kilometer lange Lücke zwischen der A66 und der Ostumgehung Frankfurt A661 schließen. Auf einer Länge von insgesamt 1,1 Kilometern soll in Zukunft ein Tunnel unter dem Stadtteil Riederwald verlaufen, um die Verkehrsdichte dort sowie auf Ausweichstrecken zu reduzieren. 36 Prozent weniger Fahrzeuge in der Stadt verspricht das Vorhaben und damit auch weniger Dauerstau, Lärm und Luftverschmutzung.
Diese Informationen sind soweit nicht neu und auf der Internetseite des Bauprojekts nachzulesen, neu sind jedoch folgende Zahlen: Rund 1,5 Milliarden Euro soll der Bau des Riederwaldtunnels kosten, mehr als dreimal so viel wie ursprünglich mit 477 Millionen Euro geplant – zwei Jahre länger werde es ebenfalls dauern, berichtet die Hessenschau. Eigentlich sollte der Tunnel 2031 fertiggestellt werden, nun gehe das Bundesverkehrsministerium von einer Inbetriebnahme im Jahr 2033 aus.
Diese Kostenexplosion müsse zur Projektaufgabe führen, fordert die Klimaliste Hessen in einer Pressemitteilung am Montag, den 23. Oktober. Das Projekt habe dadurch einen Kosten-Nutzen-Faktor von unter „1“ erlangt und sei dementsprechend nicht mehr bauwürdig. Ähnlich sehe es in Mittelhessen aus: Die Ortsumgehungen an der B252 zwischen Lahntal und Münchhausen würden jetzt mit 189 statt 76 Millionen Euro veranschlagt werden.
Zumal es sich hierbei um Steuergelder handelt, sieht die Klimaliste Bund und Länder in der Verantwortung, eine wirksame Kostenkontrolle durchzuführen. Projekte wie jene in Frankfurt oder Mittelhessen dürften nicht mit Phantomzahlen gerechtfertigt, beschlossen und wider besseren Wissens umgesetzt werden können, heißt es.
Neben den Ausbauplänen für die Autobahnen 3 und 5 – darunter auch der umstrittene zehnspurige Ausbau der A5 zwischen dem Frankfurter Kreuz und dem Nordwestkreuz – kritisierte die Klimaliste am Montag ebenfalls die Erweiterung der Frankfurter Ostumgehung (A661) auf sechs bis acht Fahrspuren. Diese würde die Belastungen für die Wohnbevölkerung im Frankfurter Osten deutlich vergrößern. Der Ausbau verhindere die dringend notwendige Verkehrswende im Rhein-Main-Gebiet.
26. Oktober 2023, 16.02 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
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