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ER KANN’S NICHT LASSEN

Volker Stein will Oberbürgermeister werden

Als unabhängiger Kandidat, also nicht als FDP-Politiker, möchte der ehemalige Ordnungsdezernent Volker Stein bei der Oberbürgermeisterwahl antreten und einmal im Amt wieder Ordnung in die Stadt bringen.
Die Aufmerksamkeit der Presse tut ihm sichtlich gut, das sagt Volker Stein auch recht offen. Während seine Frau Elke Tafel-Stein als Stadtverordnete noch in der Politik mitmischt, war es ruhig um den 66-Jährigen geworden. Bis zu diesem Sommer, da machten erste Gerüchte die Runde, der Oberst der Reserve bei der Bundeswehr wolle im kommenden Jahr noch mal für das Oberbürgermeisteramt kandidieren. Am Freitag gab es die offizielle Bestätigung. Aber warum? "Aus Liebe zu dieser Stadt! Und aus der Überzeugung: Frankfurt kann besser regiert werden!". Und das in seinem Alter? "Nichts hält einen Mann so rüstig wie eine junge Frau und alte Feinde." Und denen sagt Stein nun den Kampf an. Dazu passt, dass Stein als unabhängiger Kandidat antreten will, ob ihm die Rückendeckung der FDP also solche sicher wäre, ist ohnehin fraglich. Unterstützt werde er aber von den Jungen Liberalen und er habe auch Zuspruch von Personen bekommen, die eigentlich bei der SPD oder CDU seien und nicht dafür seien, dass Peter Feldmann noch mal oder auch Uwe Becker antrete. "Ich will ein Zeichen setzen gegen den rot-schwarzen Einheitsbrei und einen Beitrag zur politischen Hygiene leisten", sagt Stein. Bei der vergangenen Oberbürgermeisterwahl hätten nur 38 Prozent der Wahlberechtigten den Weg zur Urne gefunden, die restlichen 62 Prozent, die wolle er nun mobilisieren. Er wolle allen, die nicht wissen, wen sie wählen sollen, eine Alternative bieten. "Ich werde meine Parteimitgliedschaft für die Zeit ruhen lassen", sagt der einstige Lehrer, der mit der FDP-Generalsekretärin Nicola Beer zwei Kinder hat. Ein Parteiausschlussverfahren erwartet Stein, der seit 48 Jahren bei der FDP ist, nicht. Die Partei sei ja nicht spießig, sondern liberal. Die Frage, was er zur AfD sagt - mit dessen Vertretern er im Gespräch gesehen wurde - beantwortet Stein mit der Antwort: "Ich bin ein freier, liberaler Mensch."

Stein wolle der Oberbürgermeister aller Frankfurter sein, nicht nur der Parteianhänger, gleichwohl sei ja klar, was seine politische Heimat sei. Sein Kernthema - und das verwundert nicht - soll Sicherheit und Ordnung sein. Das Gezerre um die Armutssiedlungen im Gutleut, der peinliche Umgang Markus Franks mit den Bettelbanden auf der Zeil und die Graffiti an U- und S-Bahnhöfen, das solle es mit ihm nicht mehr geben. Als Bürgermeister werde er auch Ordnungsdezernent in Personalunion sein. Wir erinnern uns noch wie Stein vor Jahren eine Siedlung illegaler Rumänen platt walzte. Auch gegen Uringestank im Bahnhofsviertel, die Junkies auf der Straße und gegen Angsträume will Stein etwas unternehmen. "Das ist keine Frage von linker oder rechter Politik, das ist die Frage, ob man seine Stadt lieb hat oder nicht." So sehr sich Stein als harter Hund geriert, in der Frage, wie er mit Eisenbahn-reiner umgegangen wäre, ist er ganz weich: "Ach lasst doch die armen Kerle in Ruhe! Ich finde es nicht in Ordnung, wenn die Staatsmacht an einem armen Kerl kratzt, und nicht an der organisierten banden."

Und was ist jetzt Steins Wahlziel? "Ganz klar, zu gewinnen!" und sei es auch nur bei der Stichwahl. Und dann schießt Stein noch in bewährter Manier um sich: "Ich werde Uwe Becker nicht schaden, ich werde ihn schlagen." Er habe ohnehin einen fragwürdigen Charme. "Ich glaube nicht, dass Herr Becker gewinnt, auch wenn er schon vor vier Jahren erklärt hat, dass er kandidieren wird. Einfach lächerlich!" An der Spitze Frankfurts müsse jemand stehen, der mit Empathie die Stadt vertrete, so Stein. Der gleich noch die Rundschau zitiert: "Kommunalpolitik ohne Volker Stein ist wie die Fußballweltmeisterschaft ohne Zlatan Ibrahimovic - langweilig."

PS: Warum bei dem Pressegespräch Wolfgang Hübner (BFF) anwesend war, konnte nicht abschließend geklärt werden...
 
Fotogalerie:
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16. September 2016, 14.29 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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