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Disziplinarverfahren gegen Bürgermeister Geiger
House of Cards - die Eschborn-Edition II
Lesen Sie jetzt die Fortsetzung einer Geschichte aus der reichen Nachbarstadt Frankfurts: Eschborn. Der Bürgermeister wurde nicht nur von seinem ehemaligen Anwalt angezeigt. Er hat auch ein Disziplinarverfahren am Hals.
Was bisher geschah: Vor Weihnachten tauchte eine Webseite namens Eschborn-Leaks auf. Dort schilderte ein Journalist, dass unzählige Akten aus dem Eschborner Rathaus fotografiert worden waren. Das Material gelangte zu den Medien und zur Polizei. Der Vorwurf: Bürgermeister Mathias Geiger höchstselbst habe die Papiere fotografiert. Am Mittwoch bekannte sich das Stadtoberhaupt dazu, sagte, dies sei gar kein Problem, weil es ohnehin nur Akten seien, die er in seiner Funktion sehen dürfe. Außerdem beschuldigte der FDP-Politiker seinen ehemaligen Anwalt, die ihm anvertrauten CDs mit den Aufnahmen anders als abgesprochen weitergegeben zu haben.
Können Sie uns bis hierhin noch folgen? Jedenfalls schreibt uns jener Anwalt Michael Bauer nach der Veröffentlichung der ersten Episode der Eschborn-Edition, es habe gar keine Absprache gegeben. "Die Behauptung, daß Herr Geiger mich als Anwalt konsultiert und beauftragt habe, als Anwalt für ihn CDs in Verwahrung zu nehmen, ist frei erfunden und eine böswillige Unterstellung, die selbstverständlich eine weitere Strafanzeige nach sich ziehen muß." Die CDs seien unverlangt eingesendet worden, damit er, Michael Bauer, mal schaue, ob sich Material gegen den damals amtierenden Bürgermeister Speckhardt finde - auf dass es geharnischte Leserbriefe an die lokalen Medien hagle. Doch die CDs seien belanglos gewesen, nachdem Geiger die Wahl gewonnen habe, habe er sie zurückgegeben.
Alle CDs? Nein, 16 Stück, die Mathias Geiger der Frau von Michael Bauer in einer Stofftasche überreicht hatte, tauchten im vergangenen November wieder auf. Wie gelangten diese CDs nun beim Journalisten Ulrich Steiner? Ganz einfach: "Als Geiger dann eine andere Person schriftsätzlich des „Whistleblowing“ bezichtigen ließ und Herr Steiner, der bereits den Geheimnisverrat von Herrn Geiger angezeigt hatte, als unglaubwürdig hingestellt wurde, entschloß ich mich, Herrn Steiner die aufgefundenen restlichen 16 CDs zu überlassen, ohne sie vorher zu sichten."
Sind Sie noch dabei? Nun, dann können Sie sich vorstellen, dass sich der Bürgermeister Eschborns einigen Rücktrittsforderungen gegenüber sieht. Und am Donnerstagabend durfte der Landrat des Main-Taunus-Kreises, Michael Cyriax, von einem Disziplinarverfahren berichten, das angestrengt werde, um herauszufinden, was an den Vorwürfen gegen Mathias Geiger dran sei. "Unabhängig von der Einleitung des Ermittlungsverfahrens wird intensiv geprüft, ob und inwieweit eine Beurlaubung des Bürgermeisters notwendig erscheint", heißt es.
Ansonsten lässt die Staatsanwaltschaft den Inhalt der CDs von der Polizei in Wiesbaden prüfen, aber das wissen Sie ja schon, wenn Sie Teil 1 gelesen haben. Freuen Sie sich jetzt schon auf die nächsten Episoden: Wird Mathias Geiger dem Druck standhalten? Was kommt vor Gericht über den Beratungsvertrag zwischen dem Frankfurter PR-Mann Jürg Leipziger und der Stadt Eschborn raus? Und was sagt Geigers Amtsvorgänger Wilhelm Speckhardt zu all dem? Bleiben Sie dran, schalten Sie wieder ein!
Können Sie uns bis hierhin noch folgen? Jedenfalls schreibt uns jener Anwalt Michael Bauer nach der Veröffentlichung der ersten Episode der Eschborn-Edition, es habe gar keine Absprache gegeben. "Die Behauptung, daß Herr Geiger mich als Anwalt konsultiert und beauftragt habe, als Anwalt für ihn CDs in Verwahrung zu nehmen, ist frei erfunden und eine böswillige Unterstellung, die selbstverständlich eine weitere Strafanzeige nach sich ziehen muß." Die CDs seien unverlangt eingesendet worden, damit er, Michael Bauer, mal schaue, ob sich Material gegen den damals amtierenden Bürgermeister Speckhardt finde - auf dass es geharnischte Leserbriefe an die lokalen Medien hagle. Doch die CDs seien belanglos gewesen, nachdem Geiger die Wahl gewonnen habe, habe er sie zurückgegeben.
Alle CDs? Nein, 16 Stück, die Mathias Geiger der Frau von Michael Bauer in einer Stofftasche überreicht hatte, tauchten im vergangenen November wieder auf. Wie gelangten diese CDs nun beim Journalisten Ulrich Steiner? Ganz einfach: "Als Geiger dann eine andere Person schriftsätzlich des „Whistleblowing“ bezichtigen ließ und Herr Steiner, der bereits den Geheimnisverrat von Herrn Geiger angezeigt hatte, als unglaubwürdig hingestellt wurde, entschloß ich mich, Herrn Steiner die aufgefundenen restlichen 16 CDs zu überlassen, ohne sie vorher zu sichten."
Sind Sie noch dabei? Nun, dann können Sie sich vorstellen, dass sich der Bürgermeister Eschborns einigen Rücktrittsforderungen gegenüber sieht. Und am Donnerstagabend durfte der Landrat des Main-Taunus-Kreises, Michael Cyriax, von einem Disziplinarverfahren berichten, das angestrengt werde, um herauszufinden, was an den Vorwürfen gegen Mathias Geiger dran sei. "Unabhängig von der Einleitung des Ermittlungsverfahrens wird intensiv geprüft, ob und inwieweit eine Beurlaubung des Bürgermeisters notwendig erscheint", heißt es.
Ansonsten lässt die Staatsanwaltschaft den Inhalt der CDs von der Polizei in Wiesbaden prüfen, aber das wissen Sie ja schon, wenn Sie Teil 1 gelesen haben. Freuen Sie sich jetzt schon auf die nächsten Episoden: Wird Mathias Geiger dem Druck standhalten? Was kommt vor Gericht über den Beratungsvertrag zwischen dem Frankfurter PR-Mann Jürg Leipziger und der Stadt Eschborn raus? Und was sagt Geigers Amtsvorgänger Wilhelm Speckhardt zu all dem? Bleiben Sie dran, schalten Sie wieder ein!
9. Januar 2015, 11.43 Uhr
Nils Bremer
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