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Bebauung der Galopprennbahn
Naturschützer gegen DFB-Bebauung
Der Vorsitzende des Nabu Frankfurt, ein Landschaftsplaner und ein Jurist, haben sich gegen die geplante Bebauung auf der Galopprennbahn ausgesprochen. Sie fürchten Folgen für Klima, Flora und Fauna.
Bei einer Begehung auf der Galopprennbahn am Sonntag haben drei Umweltexperten die geplante Bebauung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kritisiert. Wie der Frankfurter Renn-Klub mitteilt, hat sich der Stadt- und Landschaftsplaner Till Behrens gegen die Pläne ausgesprochen, weil die Grünflächen auf dem Rennbahn-Areal für einen Luftaustausch in der Stadt sorgen und deswegen für das Klima wichtig seien. "Daher muss eine Bebauung hier unbedingt verhindert werden", sagte Behrens. Er warf der Stadt vor, Kapitalinteressen nachzugehen und dabei ihre eigenen Ressourcen zu zerstören.
Volker Bannert, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) Frankfurt stimmte Behrens im Bezug auf die klimatischen Probleme zu und gab zu Bedenken, dass es sich auch um ein Trinkwasserschutzgebiet handle. Außerdem könne damit ein Präzendezfall geschaffen werden, auch andere Landschaftsschutzgebiete anzutasten. Allerdings sei das Rennbahngelände nur "durchschnittlich schützenswert", sagte er der FR, es gebe dort zum Beispiel keine seltenen Vogelarten. Dem Rechtsanwalt Lutz Eiding zufolge leben auf dem Areal seltene Pflanzen und vier Fledermausarten. Weil er diese gefährdet sieht, hat er juristische Schritte gegen die Bebauung angekündigt – im Auftrag des Renn-Klubs. Das Verfahren könnte drei bis fünf Jahre dauern.
Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) hat bereits vor Wochen im JOURNAL FRANKFURT geschrieben: "Es gibt auf dem Gelände keine unlösbaren natur-, umwelt- oder wasserschutzrechtlichen Probleme." Im Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan heißt es, es solle "auf die naturschutzrechtlichen Restriktionen besonders Rücksicht genommen werden". Auf der Website "Perspektive Niederrad" kündigt die Stadt an, die DFB-Akademie werde "möglichst schonend mit der Natur und Umwelt umgehen", auch soll nicht in den Bannwald eingegriffen werden. Der schützenswerte Magerrasen im Norden soll in den Bürgerpark integriert werden, denn ihn soll eine "besondere ökologische Qualität" auszeichnen. Im Landschaftsschutzgebiet Zone 1, wie es der Rennbahn entspricht, sei die Errichtung von Sportplätzen und dazugehörigen Gebäuden zulässig. Planungsrechtlich wähnt man sich daher auf der sicheren Seite. "Für alle Eingriffe in den Landschaftsschutz, die im Rahmen der Bebauung nicht zu vermeiden sind, wird es einen ökologischen Ausgleich geben", heißt es auf der Website.
Der DFB selbst beteuert, dass lediglich der kleinste Teil des Geländes bebaut werden soll. Von 15 Hektar des künftigen DFB-Areals sollen künftig rund zwei Hektar versiegelt werden, heute sind es nach Angaben der Stadt 1,2 Hektar. Um dem Komplex herum entstehen fünf Rasenplätze für den Fußball. Außerdem sollen neue Bäume gepflanzt werden.
Was den Tierschutz angeht, kritisiert die Tierrechtsorganisation Peta schon seit Jahren, dass Pferderennen Tierquälerei seien und fordert ein Ende des Galoppsports in Deutschland. "Gravierende Sehnenschäden oder schwere Stürze sind im Pferderennsport ebenso an der Tagesordnung wie der Tod durch Herzversagen", heißt es in einer Mitteilung von Peta vom vergangenen Jahr. "Häufig führt der permanente Drill, dem die Pferde bereits im jungen Alter ausgesetzt sind, dazu, dass die Tiere schwere Knochenbrüche davontragen und noch auf der Rennbahn getötet werden oder beim Schlachter landen." Nach Angaben der Organisation sind von Januar 2011 bis Mai 2013 ingesamt 44 Pferde auf deutschen Rennbahnen gestorben.
Volker Bannert, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) Frankfurt stimmte Behrens im Bezug auf die klimatischen Probleme zu und gab zu Bedenken, dass es sich auch um ein Trinkwasserschutzgebiet handle. Außerdem könne damit ein Präzendezfall geschaffen werden, auch andere Landschaftsschutzgebiete anzutasten. Allerdings sei das Rennbahngelände nur "durchschnittlich schützenswert", sagte er der FR, es gebe dort zum Beispiel keine seltenen Vogelarten. Dem Rechtsanwalt Lutz Eiding zufolge leben auf dem Areal seltene Pflanzen und vier Fledermausarten. Weil er diese gefährdet sieht, hat er juristische Schritte gegen die Bebauung angekündigt – im Auftrag des Renn-Klubs. Das Verfahren könnte drei bis fünf Jahre dauern.
Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) hat bereits vor Wochen im JOURNAL FRANKFURT geschrieben: "Es gibt auf dem Gelände keine unlösbaren natur-, umwelt- oder wasserschutzrechtlichen Probleme." Im Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan heißt es, es solle "auf die naturschutzrechtlichen Restriktionen besonders Rücksicht genommen werden". Auf der Website "Perspektive Niederrad" kündigt die Stadt an, die DFB-Akademie werde "möglichst schonend mit der Natur und Umwelt umgehen", auch soll nicht in den Bannwald eingegriffen werden. Der schützenswerte Magerrasen im Norden soll in den Bürgerpark integriert werden, denn ihn soll eine "besondere ökologische Qualität" auszeichnen. Im Landschaftsschutzgebiet Zone 1, wie es der Rennbahn entspricht, sei die Errichtung von Sportplätzen und dazugehörigen Gebäuden zulässig. Planungsrechtlich wähnt man sich daher auf der sicheren Seite. "Für alle Eingriffe in den Landschaftsschutz, die im Rahmen der Bebauung nicht zu vermeiden sind, wird es einen ökologischen Ausgleich geben", heißt es auf der Website.
Der DFB selbst beteuert, dass lediglich der kleinste Teil des Geländes bebaut werden soll. Von 15 Hektar des künftigen DFB-Areals sollen künftig rund zwei Hektar versiegelt werden, heute sind es nach Angaben der Stadt 1,2 Hektar. Um dem Komplex herum entstehen fünf Rasenplätze für den Fußball. Außerdem sollen neue Bäume gepflanzt werden.
Was den Tierschutz angeht, kritisiert die Tierrechtsorganisation Peta schon seit Jahren, dass Pferderennen Tierquälerei seien und fordert ein Ende des Galoppsports in Deutschland. "Gravierende Sehnenschäden oder schwere Stürze sind im Pferderennsport ebenso an der Tagesordnung wie der Tod durch Herzversagen", heißt es in einer Mitteilung von Peta vom vergangenen Jahr. "Häufig führt der permanente Drill, dem die Pferde bereits im jungen Alter ausgesetzt sind, dazu, dass die Tiere schwere Knochenbrüche davontragen und noch auf der Rennbahn getötet werden oder beim Schlachter landen." Nach Angaben der Organisation sind von Januar 2011 bis Mai 2013 ingesamt 44 Pferde auf deutschen Rennbahnen gestorben.
15. Juni 2015, 10.43 Uhr
Lukas Gedziorowski
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