Partner
Bahnhofsviertel
Kundgebung nach tödlichem Polizeieinsatz – sechs Schüsse abgefeuert
Die Initiative „Kein Einzelfall“ ruft am Mittwoch um 18.30 Uhr zu einer Kundgebung auf den Willy Brandt Platz. Sie will an den tödlichen Polizeieinsatz im Bahnhofsviertel vor genau einem Jahr erinnern.
Die Initiative „Kein Einzelfall“ will am Mittwoch mit einer Kundgebung an den tödlichen Polizeieinsatz in der Moselstraße vor einem Jahr erinnern. Am 2. August 2022 hatte das Spezialeinsatzkommando (SEK) ein Hotelzimmer im Bahnhofsviertel gestürmt und einen 23-jährigen Mann erschossen, nachdem sich zwei Frauen über diesen beschwert hatten. Der 23-Jährige soll zu diesem Zeitpunkt bewaffnet gewesen, gefunden wurden jedoch nur ein Feuerzeug und eine Spielzeugpistole, so die Staatsanwaltschaft. Unter dem Motto „Amin F. Das war Mord!“ ruft die Initiative nun um 18.30 Uhr auf den Willy Brandt Platz.
Bahnhofsviertel: Radikale Polizeikritik sei notwendig
„Nicht nur in Frankreich, Dortmund und Herford schießt die Polizei scharf! In Frankfurt ermordete letztes Jahr das SEK einen Schwarzen Menschen per Kopfschuss. Wir treffen uns nach 1 Jahr, um zu erinnern und über institutionellen Rassismus aufzuklären“, schreibt die Initiative „Kein Einzelfall“ auf Twitter. Laut Initiative ist radikale Polizeikritik notwendig, da Polizistinnen und Polizisten in der Regel nichts sagten und sich gegenseitig deckten. „Sie schweigen und lügen. Wir halten dagegen!“, heißt es weiter.
Sechs Schüsse – einer davon trifft seinen Kopf
Der Polizist, der auf den 23-jährigen Amin F. geschossen hat, habe insgesamt sechs Schüsse abgegeben, von denen einer seinen Kopf getroffen hat. Die anderen fünf Schüsse haben seinen Oberkörper getroffen. Das Opfer ist unmittelbar nach dem Kopfschuss im Hotel verstorben. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, soll der 23-Jährige zuvor mit dem Messer auf einen vorausgeschickten Polizeihund eingestochen haben und dann zu einer Stichbewegung gegen die Beamten ausgeholt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Schützen wegen des Verdachts des Totschlags.
Staatsanwaltschaft ermittelt ein Jahr später immer noch
Wie die Frankfurter Rundschau auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt berichtet, laufen die Ermittlungen ein Jahr später immer noch. Wann es zu einer Abschlussverfügung kommt, sei noch offen. Die DNA-analytischen Untersuchungen seitens des Landeskriminalamts (LKA) seien abgeschlossen. Der beschuldigte Polizist habe sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert, jedoch eine Stellungnahme zum Abschluss der Ermittlungen angekündigt, so die FR.
„Nicht nur in Frankreich, Dortmund und Herford schießt die Polizei scharf! In Frankfurt ermordete letztes Jahr das SEK einen Schwarzen Menschen per Kopfschuss. Wir treffen uns nach 1 Jahr, um zu erinnern und über institutionellen Rassismus aufzuklären“, schreibt die Initiative „Kein Einzelfall“ auf Twitter. Laut Initiative ist radikale Polizeikritik notwendig, da Polizistinnen und Polizisten in der Regel nichts sagten und sich gegenseitig deckten. „Sie schweigen und lügen. Wir halten dagegen!“, heißt es weiter.
Der Polizist, der auf den 23-jährigen Amin F. geschossen hat, habe insgesamt sechs Schüsse abgegeben, von denen einer seinen Kopf getroffen hat. Die anderen fünf Schüsse haben seinen Oberkörper getroffen. Das Opfer ist unmittelbar nach dem Kopfschuss im Hotel verstorben. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, soll der 23-Jährige zuvor mit dem Messer auf einen vorausgeschickten Polizeihund eingestochen haben und dann zu einer Stichbewegung gegen die Beamten ausgeholt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Schützen wegen des Verdachts des Totschlags.
Wie die Frankfurter Rundschau auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt berichtet, laufen die Ermittlungen ein Jahr später immer noch. Wann es zu einer Abschlussverfügung kommt, sei noch offen. Die DNA-analytischen Untersuchungen seitens des Landeskriminalamts (LKA) seien abgeschlossen. Der beschuldigte Polizist habe sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert, jedoch eine Stellungnahme zum Abschluss der Ermittlungen angekündigt, so die FR.
2. August 2023, 07.54 Uhr
Sinem Koyuncu
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sinem
Koyuncu >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
„Talking about (the Silencing of) Palestine“
Kontroverse um abgesagte Palästina-Konferenz an der Goethe-Uni
Die Goethe-Uni sagt eine Palästina-Konferenz ab. Während die Veranstalter Kritik an Zensur üben, verweist die Uni auf fehlende Transparenz und eine kurzfristige Planung der anonymen Organisatoren.
Text: Till Taubmann / Foto: © Adobestock/ Gérard Bottino
PolitikMeistgelesen
- Interview: Martin Sonneborn„Ich fahre grundsätzlich ohne Ticket“
- Jahresstatistik 2024Frankfurt wandelt sich: höhere Geburtenraten, Einbürgerungen und das Selbstbestimmungsgesetz
- Wenig Zeit für BriefwahlAlle Infos zur Bundestagswahl 2025 in Frankfurt
- Gemeinsame Anreise aus FrankfurtGedenkdemo zum 20. Todestag von Oury Jalloh
- Rücktritt aus Partei und FraktionEyup Yilmaz verlässt die Linke – scharfe Kritik an fehlender Oppositionsarbeit und Wohnpolitik
18. Januar 2025
Journal Tagestipps
Freie Stellen