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Aus für Frankfurt Fashion Week
„Fashion Week war kein Publikumsmagnet“
Die Stadt Frankfurt plant für die Zukunft keine lokale Fashion Week mehr. Dafür werden mehrere Gründe angeführt. Vor allem sind sie wirtschaftlicher Natur.
Frankfurt als Modehauptstadt Deutschlands? Das wird nach dem Willen der Stadtregierung wohl vorerst nichts mehr. In einem Bericht des Magistrats wird einer zukünftigen Modewoche keine Chance mehr eingeräumt. Stattdessen will die Stadt „Rahmenbedingungen für Experten aus der Modebranche schaffen, entsprechende Events zu planen und erfolgreich durchzuführen“, wie im Bericht zu lesen ist.
Die Gründe für das Aus sind vor allem wirtschaftlicher Natur: Bereits Anfang des Jahres 2022 kehrte die Premium Group der Frankfurt Fashion Week den Rücken und gab an, zurück nach Berlin zu gehen. Die Premium Group ist einer der größten Veranstalter von Modemessen in Europa. Die Stadt wiederum sei nie als Messeveranstalterin aufgetreten, sondern habe die Umsetzung der Modewoche mit sechs Millionen Euro bezuschusst, wie es im Bericht weiter heißt. Es folgte laut Bericht eine Umorientierung, „die Sphäre einer Messe zu verlassen“ und auf ein Konzept zu bauen, das „öffentlichkeitswirksame Aktionen“ auf lokaler Ebene beinhaltete.
Trotz positiver Berichterstattung: Fashion Week Frankfurt kein Erfolg
Im Sommer 2022 gab es dann eine abgespeckte Version der Fashion Week – und Kritik, dass die Stadt 3,1 Millionen an die Messe für die Modewoche gezahlt hatte. Zwar sei, heißt vom Magistrat weiter, die Fashion Week in der Presse positiv begleitet worden, die Zahlen seien aber im Nachhinein eher ernüchternd ausgefallen: „Mit rund 31 500 Besuchern bei 121 Veranstaltungen war sie allerdings kein überregionaler Publikumsmagnet.“
Wirtschaftsdezernat und Wirtschaftsförderung hätten anschließend errechnet, dass erhebliche Ressourcen nötig wären, das Konzept der Fashion Week „sinnvoll“ weiterzuentwickeln. Stattdessen sei ein „Rebranding in einem Frankfurter Kontext“ besser geeignet – etwa als Variante mit Fashion und Design. Um das Konzept angemessen zu begleiten, bräuchte es außerdem ein Projektteam aus vier bis fünf Mitarbeitern. Dafür fehlt dem Bericht zufolge allerdings das notwendige Kapital; bereits für die Ausgabe 2022 seien zu viele Ressourcen verbraucht worden, und das Projektteam hätte jährlich circa 250 000 Euro plus weitere Mittel gekostet.
Zu wenige städtische Mittel für Frankfurt Fashion Week
Im Jahr 2023 hätten der Wirtschaftsförderung knapp 550 000 Euro Projektmittel zur Verfügung gestanden, die für „sämtliche Aktivitäten wie die Gewerbe- und Stadtteilberatung, den Jahresempfang für die Frankfurter Wirtschaft, die Betreuung internationaler Business-Communitys“ und weiteres ausgegeben wurden. Preissteigerungen wie für Energie und Personal würden zudem dazu führen, dass trotz gleich hohen städtischen Zuschusses weniger Projekte unterstützt werden können. Ebenso sei nicht sicher gewesen, ob die Maßnahme zum Erfolg geführt hätte.
Die Gründe für das Aus sind vor allem wirtschaftlicher Natur: Bereits Anfang des Jahres 2022 kehrte die Premium Group der Frankfurt Fashion Week den Rücken und gab an, zurück nach Berlin zu gehen. Die Premium Group ist einer der größten Veranstalter von Modemessen in Europa. Die Stadt wiederum sei nie als Messeveranstalterin aufgetreten, sondern habe die Umsetzung der Modewoche mit sechs Millionen Euro bezuschusst, wie es im Bericht weiter heißt. Es folgte laut Bericht eine Umorientierung, „die Sphäre einer Messe zu verlassen“ und auf ein Konzept zu bauen, das „öffentlichkeitswirksame Aktionen“ auf lokaler Ebene beinhaltete.
Im Sommer 2022 gab es dann eine abgespeckte Version der Fashion Week – und Kritik, dass die Stadt 3,1 Millionen an die Messe für die Modewoche gezahlt hatte. Zwar sei, heißt vom Magistrat weiter, die Fashion Week in der Presse positiv begleitet worden, die Zahlen seien aber im Nachhinein eher ernüchternd ausgefallen: „Mit rund 31 500 Besuchern bei 121 Veranstaltungen war sie allerdings kein überregionaler Publikumsmagnet.“
Wirtschaftsdezernat und Wirtschaftsförderung hätten anschließend errechnet, dass erhebliche Ressourcen nötig wären, das Konzept der Fashion Week „sinnvoll“ weiterzuentwickeln. Stattdessen sei ein „Rebranding in einem Frankfurter Kontext“ besser geeignet – etwa als Variante mit Fashion und Design. Um das Konzept angemessen zu begleiten, bräuchte es außerdem ein Projektteam aus vier bis fünf Mitarbeitern. Dafür fehlt dem Bericht zufolge allerdings das notwendige Kapital; bereits für die Ausgabe 2022 seien zu viele Ressourcen verbraucht worden, und das Projektteam hätte jährlich circa 250 000 Euro plus weitere Mittel gekostet.
Im Jahr 2023 hätten der Wirtschaftsförderung knapp 550 000 Euro Projektmittel zur Verfügung gestanden, die für „sämtliche Aktivitäten wie die Gewerbe- und Stadtteilberatung, den Jahresempfang für die Frankfurter Wirtschaft, die Betreuung internationaler Business-Communitys“ und weiteres ausgegeben wurden. Preissteigerungen wie für Energie und Personal würden zudem dazu führen, dass trotz gleich hohen städtischen Zuschusses weniger Projekte unterstützt werden können. Ebenso sei nicht sicher gewesen, ob die Maßnahme zum Erfolg geführt hätte.
21. Dezember 2023, 10.51 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
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Text: Sina Claßen / Foto: Schlafplätze in der Notübernachtung am Escheinheimer Tor © Stadt Frankfurt am Main/Salome Roessler
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