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Abtreibungsgegnerinnen
SPD protestiert gegen Belagerung von pro familia am Palmengarten
Erneut veranstalten fundamentalistische Abtreibungsgegnerinnen ihre Belagerung von pro familia am Palmengarten in Frankfurt. Politikerinnen der SPD wollen sich nach den Grünen nun auch dem entgegenstellen.
Update, 24. Oktober: Die Frankfurter Frauen der SPD wollen in der Palmengartenstr.14 erneut eine Mahnwache organisieren, um damit gegen die fundamentalistischen Gruppen vor der Beratungsstelle pro familia zu protestieren. Am 25. Oktober werden die SPD-Frauen zwischen 13-14 Uhr (während der „Betzeiten“) anwesend sein.
"Mit der Mahnwache fordern wir deutschlandweit Schutzzonen vor anerkannten Beratungsstellen, Arztpraxen und Kliniken. Das Gesundheitspersonal muss ungestört den gesetzlichen Auftrag zur Sicherstellung von Schwangerschaftsabbrüchen erfüllen können und Patientinnen müssen ohne Belästigung Hilfe suchen können. Versammlungs- und Meinungsfreiheit hören dort auf, wo Gesundheitsgefährdung und Belästigung anderer beginnen", heißt es in der Pressemitteilung.
Kundgebung gegen erneute Belagerung von pro familia am Palmengarten
Seit 2017 positionieren sich die Anhängerinnen um den radikal-christlichen Verein „40 Tage für das Leben“ regelmäßig vor der Zentrale von pro familia am Frankfurter Palmengarten. Ihr Kampf gilt der Abtreibung, beziehungsweise wollen sie mit Plakaten und Gebeten jenen Frauen ins Gewissen reden, die sich zu pro familia in die Beratung begeben. „O Maria, lehre mich, deinen göttlichen Sohn zu erkennen und Ihm treu nachzufolgen“, heißt es bezüglich der Aktion etwa auf Facebook, wo der Verein über seine Handlungen informiert. Regelmäßig stattfindende „Marsch für das Leben“-Demos werden übrigens teils auch von der AfD begleitet, wie etwa im September 2022 durch die AfD-Politikerin Nicole Höchst geschehen.
Abtreibungsgegnerinnen belagern pro familia am Frankfurter Palmengarten
Die Belagerung von der pro familia-Beratungsstelle ist schon länger ein Politikum. Pro familia fordert, dass Ratsuchende vor Belästigung zu schützen seien. So verletzten Gegnerinnen reproduktiver Selbstbestimmung „Persönlichkeitsrechte der Klient*innen und beeinträchtigen die Beratung. Das ist möglich, weil Gerichte das Demonstrationsrecht höher bewerten als das Recht, unbehelligt und ohne psychischen Druck eine Beratung auszusuchen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Präsenz dieser Gruppen sei für alle eine psychische Belastung. „Schwarzgekleidete Menschen, teils mit großen Holzkreuzen, die laut beten, singen und Schilder mit religiösen Motiven vor sich tragen, schafften eine „bedrohliche Atmosphäre“.
Nun soll nach der Frühjahrsbelagerung vor Ostern am Vortag des „Safe Abortion Day“ im Herbst 2023 erneut eine 40 Tage andauernde Belagerung von pro familia starten. Am „Safe Abortion Day“ (28. September) werden weltweit freie, sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche gefordert, der 27. September ist somit Anlass, gegen die Aktion von „40 Tage für das Leben“ zu protestieren.
Protest gegen Belagerung von pro familia am Palmengarten in Frankfurt am 27. September
Zur Kundgebung rufen auch die hessischen Grünen und die Grünen Frankfurt auf: „Auch wenn die politischen und rechtlichen Mittel in Frankfurt und in Hessen erschöpft sind, lassen wir mit unserem Protest gegen die sogenannten Mahnwachen und für reproduktive und sexuelle Rechte nicht nach. Die Rechtsprechung missachtet die Persönlichkeitsrechte ratsuchender Frauen und lässt sie im Stich. Unsere Solidarität mit Ratsuchenden und Mitarbeitenden von pro familia Frankfurt ist ungebrochen. Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung noch in diesem Jahr den rechtlichen Rahmen setzt, um den freien und unbeeinträchtigten Zugang zu Beratung und die Persönlichkeitsrechte der Frauen zweifelsfrei zu schützen“, sagt hierzu Beatrix Baumann, frauenpolitische Sprecherin der Römer-Grünen.
Auf der Kundgebung werden Miriam Dahlke, stellvertretende Vorsitzende der Grünen Fraktion im Hessischen Landtag, Beatrix Baumann, frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Römer und Kai Klose, MdL und Hessischer Minister für Soziales und Integration, sprechen.
Info Die Kundgebung findet am Mittwoch, den 27. September 2023 um 13 Uhr vor pro familia in der Palmengartenstraße in Frankfurt-Westend statt.
"Mit der Mahnwache fordern wir deutschlandweit Schutzzonen vor anerkannten Beratungsstellen, Arztpraxen und Kliniken. Das Gesundheitspersonal muss ungestört den gesetzlichen Auftrag zur Sicherstellung von Schwangerschaftsabbrüchen erfüllen können und Patientinnen müssen ohne Belästigung Hilfe suchen können. Versammlungs- und Meinungsfreiheit hören dort auf, wo Gesundheitsgefährdung und Belästigung anderer beginnen", heißt es in der Pressemitteilung.
Seit 2017 positionieren sich die Anhängerinnen um den radikal-christlichen Verein „40 Tage für das Leben“ regelmäßig vor der Zentrale von pro familia am Frankfurter Palmengarten. Ihr Kampf gilt der Abtreibung, beziehungsweise wollen sie mit Plakaten und Gebeten jenen Frauen ins Gewissen reden, die sich zu pro familia in die Beratung begeben. „O Maria, lehre mich, deinen göttlichen Sohn zu erkennen und Ihm treu nachzufolgen“, heißt es bezüglich der Aktion etwa auf Facebook, wo der Verein über seine Handlungen informiert. Regelmäßig stattfindende „Marsch für das Leben“-Demos werden übrigens teils auch von der AfD begleitet, wie etwa im September 2022 durch die AfD-Politikerin Nicole Höchst geschehen.
Die Belagerung von der pro familia-Beratungsstelle ist schon länger ein Politikum. Pro familia fordert, dass Ratsuchende vor Belästigung zu schützen seien. So verletzten Gegnerinnen reproduktiver Selbstbestimmung „Persönlichkeitsrechte der Klient*innen und beeinträchtigen die Beratung. Das ist möglich, weil Gerichte das Demonstrationsrecht höher bewerten als das Recht, unbehelligt und ohne psychischen Druck eine Beratung auszusuchen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Präsenz dieser Gruppen sei für alle eine psychische Belastung. „Schwarzgekleidete Menschen, teils mit großen Holzkreuzen, die laut beten, singen und Schilder mit religiösen Motiven vor sich tragen, schafften eine „bedrohliche Atmosphäre“.
Nun soll nach der Frühjahrsbelagerung vor Ostern am Vortag des „Safe Abortion Day“ im Herbst 2023 erneut eine 40 Tage andauernde Belagerung von pro familia starten. Am „Safe Abortion Day“ (28. September) werden weltweit freie, sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche gefordert, der 27. September ist somit Anlass, gegen die Aktion von „40 Tage für das Leben“ zu protestieren.
Zur Kundgebung rufen auch die hessischen Grünen und die Grünen Frankfurt auf: „Auch wenn die politischen und rechtlichen Mittel in Frankfurt und in Hessen erschöpft sind, lassen wir mit unserem Protest gegen die sogenannten Mahnwachen und für reproduktive und sexuelle Rechte nicht nach. Die Rechtsprechung missachtet die Persönlichkeitsrechte ratsuchender Frauen und lässt sie im Stich. Unsere Solidarität mit Ratsuchenden und Mitarbeitenden von pro familia Frankfurt ist ungebrochen. Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung noch in diesem Jahr den rechtlichen Rahmen setzt, um den freien und unbeeinträchtigten Zugang zu Beratung und die Persönlichkeitsrechte der Frauen zweifelsfrei zu schützen“, sagt hierzu Beatrix Baumann, frauenpolitische Sprecherin der Römer-Grünen.
Auf der Kundgebung werden Miriam Dahlke, stellvertretende Vorsitzende der Grünen Fraktion im Hessischen Landtag, Beatrix Baumann, frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Römer und Kai Klose, MdL und Hessischer Minister für Soziales und Integration, sprechen.
24. Oktober 2023, 10.32 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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