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AWO-Skandal
AWO Frankfurt: Schäden in Höhe von 4,5 Millionen Euro
Nachdem die neuen Interimsvorstände der Frankfurter AWO im März ihre Arbeit aufgenommen haben, wurde nun eine erste Zwischenbilanz über den Gesamtschaden bekannt: Dieser soll sich auf 4,5 Millionen Euro belaufen.
Ende vergangenen Jahres trat das Präsidium der skandal-geprägten Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (AWO) zurück, im März dieses Jahres nahmen die beiden neuen Interimsvorstände Gerhard Romen und Steffen Krollmann ihre Arbeit auf. Ziel war die Aufarbeitung der Machenschaften der bisherigen Vorstände. Nun, rund drei Monate später, hat der neue Vorstand um AWO-Chefin Petra Rossbrey eine erste Zwischenbilanz über die vergangenen Jahre veröffentlicht.
Der Gesamtschaden für die Jahre von 2015 bis 2019 werde vorläufig auf 4,5 Millionen Euro geschätzt. Über ein Drittel dieser Summe – rund 1,6 Millionen Euro – sei dabei auf überhöhte Gehälter und exklusive Dienstwagen zurückzuführen. Im Zusammenhang mit dem Skandal um die Flüchtlingshilfe sei ein Schaden von rund zwei Millionen Euro entstanden. Weitere 900 000 Euro gingen in Form von „ungerechtfertigten Spenden“ an den AWO-Kreisverband Wiesbaden. Nach Ansicht des Vorstands stammten die Mittel dafür unter anderem aus nicht vorgenommen Investitionen sowie der Abschöpfung von Mitteln aus dem Cash Flow dieser Jahre von 2015 bis 2019.
Um die geplante „Schwarze Null“ in 2020 zu erreichen und Schäden zu begrenzen, plant die Frankfurter AWO einige Veränderungen. In einem Bericht zur Aufklärungsarbeit kündigt das neue Präsidium eine Neuordnung von Aufsicht und Kontrolle an. Dabei setze man auf eine enge Begleitung durch den Aufsichtsrat. Dieser habe zuletzt nur als „Abnick-Gremium“ getagt. Uneingeschränkter Vertrauensvorschuss sowie Gutgläubigkeit hätten ebenfalls dazu geführt, dass Schäden in Millionenhöhe entstehen konnten.
Die Verantwortlichen für den Skandal, die ehemalige Geschäftsführung sowie eingesetzte Führungskräfte, sind bereits alle nicht mehr im Amt. Fortgesetzte Zahlungen an sie sollen eingestellt werden.
Stadt Frankfurt verlangt Rückzahlung von 600 000 Euro
Hinzu kommen geforderte Rückzahlungen der Stadt Frankfurt in Höhe von 600 000 Euro, die im Zusammenhang mit zwei Flüchtlingsheimen stehen. Die AWO betrieb bis Ende des Jahres 2018 zwei Flüchtlingsunterkünfte in Frankfurt. Die Stadt beendete jedoch die Zusammenarbeit, da Unregelmäßigkeiten und Unklarheiten bei Abrechnungen auffielen. Diese sollen aus Angaben hervorgegangen sein, die die Geschäftsführung im Rahmen der im Dezember 2019 erklärten „Transparenz-Offensive“ dem Sozialdezernat mitteilte. „Diesen Angaben zufolge war weniger Personal eingesetzt als gegenüber der Stadt in der Vergangenheit angegeben. Entsprechend haben wir im März 2020 rund 600.000 Euro zurückgefordert“, teilte Manuela Skotnik, Sprecherin des Sozialdezernats auf Anfrage des JOURNAL FRANKFURT mit.
Die neue Interimsgeschäftsführung der AWO habe die Rückforderung inzwischen zurückgewiesen, da diese Angaben „nicht korrekt“ seien, so Skotnik weiter. Seitens des Sozialdezernats habe man nun „erneut um Aufklärung gebeten und ein Gespräch angeboten“. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen in dieser Sache ebenfalls weiter.
Der Gesamtschaden für die Jahre von 2015 bis 2019 werde vorläufig auf 4,5 Millionen Euro geschätzt. Über ein Drittel dieser Summe – rund 1,6 Millionen Euro – sei dabei auf überhöhte Gehälter und exklusive Dienstwagen zurückzuführen. Im Zusammenhang mit dem Skandal um die Flüchtlingshilfe sei ein Schaden von rund zwei Millionen Euro entstanden. Weitere 900 000 Euro gingen in Form von „ungerechtfertigten Spenden“ an den AWO-Kreisverband Wiesbaden. Nach Ansicht des Vorstands stammten die Mittel dafür unter anderem aus nicht vorgenommen Investitionen sowie der Abschöpfung von Mitteln aus dem Cash Flow dieser Jahre von 2015 bis 2019.
Um die geplante „Schwarze Null“ in 2020 zu erreichen und Schäden zu begrenzen, plant die Frankfurter AWO einige Veränderungen. In einem Bericht zur Aufklärungsarbeit kündigt das neue Präsidium eine Neuordnung von Aufsicht und Kontrolle an. Dabei setze man auf eine enge Begleitung durch den Aufsichtsrat. Dieser habe zuletzt nur als „Abnick-Gremium“ getagt. Uneingeschränkter Vertrauensvorschuss sowie Gutgläubigkeit hätten ebenfalls dazu geführt, dass Schäden in Millionenhöhe entstehen konnten.
Die Verantwortlichen für den Skandal, die ehemalige Geschäftsführung sowie eingesetzte Führungskräfte, sind bereits alle nicht mehr im Amt. Fortgesetzte Zahlungen an sie sollen eingestellt werden.
Stadt Frankfurt verlangt Rückzahlung von 600 000 Euro
Hinzu kommen geforderte Rückzahlungen der Stadt Frankfurt in Höhe von 600 000 Euro, die im Zusammenhang mit zwei Flüchtlingsheimen stehen. Die AWO betrieb bis Ende des Jahres 2018 zwei Flüchtlingsunterkünfte in Frankfurt. Die Stadt beendete jedoch die Zusammenarbeit, da Unregelmäßigkeiten und Unklarheiten bei Abrechnungen auffielen. Diese sollen aus Angaben hervorgegangen sein, die die Geschäftsführung im Rahmen der im Dezember 2019 erklärten „Transparenz-Offensive“ dem Sozialdezernat mitteilte. „Diesen Angaben zufolge war weniger Personal eingesetzt als gegenüber der Stadt in der Vergangenheit angegeben. Entsprechend haben wir im März 2020 rund 600.000 Euro zurückgefordert“, teilte Manuela Skotnik, Sprecherin des Sozialdezernats auf Anfrage des JOURNAL FRANKFURT mit.
Die neue Interimsgeschäftsführung der AWO habe die Rückforderung inzwischen zurückgewiesen, da diese Angaben „nicht korrekt“ seien, so Skotnik weiter. Seitens des Sozialdezernats habe man nun „erneut um Aufklärung gebeten und ein Gespräch angeboten“. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen in dieser Sache ebenfalls weiter.
26. Juni 2020, 12.28 Uhr
sie
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