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Wohnturm auf der Maininsel
Ärger im (Natur-) Paradies
Die Maininsel – sie ist ein Fleck unverbauter Natur mitten in der Großstadt. Das bisher einzige Gebäude diente der Allgemeinheit und der Kultur. Jetzt droht ein geplanter Turmbau dieses Idyll zu zerstören.
Mehr als zwanzig Meter soll der geplante Wohnturm die alte Brücke der Maininsel überragen. Vier Eigentumswohnungen wird er beinhalten, einen Nutzen für die Allgemeinheit hat er nicht. Die Bürgerinitiative „Maininsel ohne Wohnturm“ fordert, die Bauplanung umgehend zu stoppen – mit der Begründung der Turm zerstöre die Natur in der Stadt.
1978 verpflichtete sich der Magistrat, die Insel wie ein Naturschutzgebiet zu behandeln. Bisher war dies der Fall. Dicht an dicht stehen hohe Weiden, zahlreiche Vögel, die teilweise auf der roten Liste stehen, brüten dort oder machen Rast auf ihrem Weg in den Süden. Einziges Gebäude ist der Portikus – eine kostenlos zugängliche Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst. Im Keller ist ein Ruderverein untergebracht. Der neue Brückenturm sollte ebenfalls ein Gebäude der Öffentlichkeit und der Gemeinnützigkeit werden. Zumindest hieß es so bei Planungsbeginn vor rund zehn Jahren. Neue Räume für den Ruderverein, ein Brückenmuseum, eine Aussichtsplattform sowie ein bodenständiges Restaurant versprachen Architekt Christoph Mäckler und sein Team. Unterstützung erfuhr das Projekt von einer Stiftung und einem Museumssponsor. Beide haben sich längst wieder zurückgezogen. Der Sponsor ist auch kaum noch nötig, entsteht doch nur ein Museum im Kleinformat. Aus der Aussichtsplattform wird eine private Dachterrasse für eine der vier Wohnungen. Ursprünglich sprach man nur von zweien. Für den Ruderverein scheint ebenfalls kein Platz mehr zu sein. Das „bodenständige“ Restaurant wird laut der Bürgerinitiative seine Preise nicht niedrig halten können, betrachtet man die voraussichtlichen Investitionskosten. Bereits jetzt sprechen erste Kalkulationen von vier Millionen Euro. Die Initiative kommt daher zu folgendem Fazit: „Das Projektziel hat sich von der vorgeblichen Gemeinnützigkeit klar zu einem privaten Investorenwunschtraum verschoben.“
Der Turmbau bedrohe massiv die Natur und damit die Artenvielfalt auf der Maininsel, heißt es weiter: „Für den Wohnturm müssten mehrere Bäume gefällt werden. Bei ungestörter Belassung dieses Biotops könnten sich dagegen weitere geschützte Arten (wieder) ansiedeln.“ Die Insel habe eine „Arche-Noah-Funktion“ inmitten der immer weiter wachsenden Main-Metropole. Nicht nur, dass der Turmbau die Naturbelassenheit zu zerstören droht, er passt auch so rein gar nicht in das historische Bild. Zahlreiche alte Bilddarstellungen erzählen die Geschichte der Insel, auf der stets gearbeitet und nur nebenbei gewohnt wurde. Mühle, Zoll, Gericht und Pumpwerk verrichteten dort ihren Dienst. Die Bürgerinitiative ist überzeugt, dass diese „Luxuswohnungen in Hochhaushöhe“ vollkommen fehl am Platz sind und mehr Schaden als Nutzen anrichten. Sie rufen jeden, der für den Erhalt dieses „kleinen Natur-Paradieses“ ist auf, sich an dem Projekt „Maininsel ohne Wohnturm“ zu beteiligen.
1978 verpflichtete sich der Magistrat, die Insel wie ein Naturschutzgebiet zu behandeln. Bisher war dies der Fall. Dicht an dicht stehen hohe Weiden, zahlreiche Vögel, die teilweise auf der roten Liste stehen, brüten dort oder machen Rast auf ihrem Weg in den Süden. Einziges Gebäude ist der Portikus – eine kostenlos zugängliche Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst. Im Keller ist ein Ruderverein untergebracht. Der neue Brückenturm sollte ebenfalls ein Gebäude der Öffentlichkeit und der Gemeinnützigkeit werden. Zumindest hieß es so bei Planungsbeginn vor rund zehn Jahren. Neue Räume für den Ruderverein, ein Brückenmuseum, eine Aussichtsplattform sowie ein bodenständiges Restaurant versprachen Architekt Christoph Mäckler und sein Team. Unterstützung erfuhr das Projekt von einer Stiftung und einem Museumssponsor. Beide haben sich längst wieder zurückgezogen. Der Sponsor ist auch kaum noch nötig, entsteht doch nur ein Museum im Kleinformat. Aus der Aussichtsplattform wird eine private Dachterrasse für eine der vier Wohnungen. Ursprünglich sprach man nur von zweien. Für den Ruderverein scheint ebenfalls kein Platz mehr zu sein. Das „bodenständige“ Restaurant wird laut der Bürgerinitiative seine Preise nicht niedrig halten können, betrachtet man die voraussichtlichen Investitionskosten. Bereits jetzt sprechen erste Kalkulationen von vier Millionen Euro. Die Initiative kommt daher zu folgendem Fazit: „Das Projektziel hat sich von der vorgeblichen Gemeinnützigkeit klar zu einem privaten Investorenwunschtraum verschoben.“
Der Turmbau bedrohe massiv die Natur und damit die Artenvielfalt auf der Maininsel, heißt es weiter: „Für den Wohnturm müssten mehrere Bäume gefällt werden. Bei ungestörter Belassung dieses Biotops könnten sich dagegen weitere geschützte Arten (wieder) ansiedeln.“ Die Insel habe eine „Arche-Noah-Funktion“ inmitten der immer weiter wachsenden Main-Metropole. Nicht nur, dass der Turmbau die Naturbelassenheit zu zerstören droht, er passt auch so rein gar nicht in das historische Bild. Zahlreiche alte Bilddarstellungen erzählen die Geschichte der Insel, auf der stets gearbeitet und nur nebenbei gewohnt wurde. Mühle, Zoll, Gericht und Pumpwerk verrichteten dort ihren Dienst. Die Bürgerinitiative ist überzeugt, dass diese „Luxuswohnungen in Hochhaushöhe“ vollkommen fehl am Platz sind und mehr Schaden als Nutzen anrichten. Sie rufen jeden, der für den Erhalt dieses „kleinen Natur-Paradieses“ ist auf, sich an dem Projekt „Maininsel ohne Wohnturm“ zu beteiligen.
12. April 2013, 12.37 Uhr
rom
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