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Weil er keine Genehmigung hat
Ordnungsamt nimmt Eisenbahn-Reiner Spielzeug weg
Eisenbahn-Reiner ist Kult. Der Obdachlose sitzt täglich an der Neuen Kräme in Höhe von Burger King. Sein vor ihm dekoriertes Spielzeug ist sein Markenzeichen und sein Leben. Jetzt wurde es ihm vom Ordnungsamt abgenommen.
Eisenbahn-Reiner ist ein Obdachloser in der Innenstadt, dessen Markenzeichen seine Spielsachen sind. Jetzt hat ihm das Ordnungsamt seine Schätze abgenommen. Es habe sich jemand beschwert, heißt es beim Amt. Michael Jenisch, ein Sprecher der Behörde, erklärt, man habe den Obdachlosen mehrfach ermahnt, seine Sachen zusammenzupacken, doch er habe schlecht bis gar nicht darauf reagiert, darum habe man die Sachen konfisziert. „Grundsätzlich ist das Öffentlicher Raum. Um den Platz zu besetzen braucht es eine Erlaubnis. Wäre es ein Bettler, der nur mit einem Becher da sitzt, wäre das kein Problem“, so Jenisch. Doch Reiner Schaad nimmt mehr Fläche ein. „Fläche, die über das normale Maß hinaus geht“, so der Sprecher. Das wäre kein Problem, wenn er eine „Sondernutzungserlaubnis“ vorlegen könnte. Die müsste Schaad erst mal beim Amt für Straßenbau und -erschließung beantragen, ob er sie bekommt, steht auf einem anderen Blatt. „Es gibt unzählige Sympathisanten“, weiß auch Jenisch, aber auch wenn Schaad ein Kulturdenkmal sei und man das für kleinlich halten könne, würden Regeln nun mal für alle gelten. Es habe auch nichts damit zu tun, dass es sich bei dem Spielzeug um Stolperfallen oder dergleichen handele. „Wenn er die Sondernutzungserlaubnis hat, darf er seinen Miniaturfreizeitpark wieder aufbauen.“ Schaad steht es auch frei, seine Spielsachen wieder abzuholen, was er wahrscheinlich auch macht.
Wenn Reiner Schaad von seinem Spielzeug spricht, dann merkt man, wie sehr sein Herz daran hängt. Der 45-jährige Ex-Alkoholiker ist seit Jahren obdachlos, sein Hab und Gut hat er bei sich und dazu gehören batteriebetriebene Eisenbahnen, Dinosaurierfiguren, Schlümpfe und das Playmobilkarussell – alles erstanden oder geschenkt bekommen. Jeden Morgen dekoriert er seine Spielsachen immer nach dem gleichen Muster auf einem Teppich zwischen Burger King und Butlers auf der Neuen Kräme. Dort sitzt er zwischen zwei Bäumen und stört an sich keine Passanten. Vielmehr bleiben die Fußgänger stehen, bestaunen seine Habseligkeiten und werfen ein paar Münzen in die Dose. Andere machen Fotos von dem Spielzeugwunderland. Im Winter schläft der einstige Gärtner, der seinen Job wegen seiner damaligen Alkoholsucht verlor, in der B-Ebene der Hauptwache und dann schließt er seine Spielsachen ins Schließfach – es soll ja nichts wegkommen. Er hat doch nichts anderes mehr. Angebote, sein Minikarussell zu verkaufen, hat er ausgeschlagen. 50 Euro hätte er dafür bekommen. Aber es erinnert ihn an seine Kindheit, darum will Reiner Schaad es nicht hergeben. Jetzt musste er sich der Obrigkeit beugen, weil irgend ein Bürger sich beschwert hat…
Wenn Reiner Schaad von seinem Spielzeug spricht, dann merkt man, wie sehr sein Herz daran hängt. Der 45-jährige Ex-Alkoholiker ist seit Jahren obdachlos, sein Hab und Gut hat er bei sich und dazu gehören batteriebetriebene Eisenbahnen, Dinosaurierfiguren, Schlümpfe und das Playmobilkarussell – alles erstanden oder geschenkt bekommen. Jeden Morgen dekoriert er seine Spielsachen immer nach dem gleichen Muster auf einem Teppich zwischen Burger King und Butlers auf der Neuen Kräme. Dort sitzt er zwischen zwei Bäumen und stört an sich keine Passanten. Vielmehr bleiben die Fußgänger stehen, bestaunen seine Habseligkeiten und werfen ein paar Münzen in die Dose. Andere machen Fotos von dem Spielzeugwunderland. Im Winter schläft der einstige Gärtner, der seinen Job wegen seiner damaligen Alkoholsucht verlor, in der B-Ebene der Hauptwache und dann schließt er seine Spielsachen ins Schließfach – es soll ja nichts wegkommen. Er hat doch nichts anderes mehr. Angebote, sein Minikarussell zu verkaufen, hat er ausgeschlagen. 50 Euro hätte er dafür bekommen. Aber es erinnert ihn an seine Kindheit, darum will Reiner Schaad es nicht hergeben. Jetzt musste er sich der Obrigkeit beugen, weil irgend ein Bürger sich beschwert hat…
9. September 2016, 13.53 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
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