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Vorstoß für mehr Dixi-Klos am Fluss
Stell dir vor, du bist am Mainufer und suchst eine Toilette …
Wenn der Sommer sich mal von seiner schöneren Seite zeigt, ist das Mainufer voll. Das führt zu Problemen. Eine Firma hat der Stadt nun kostenlos mobile Toiletten angeboten. Doch die Prüfung gestaltet sich schwierig.
Kerry Reddington ist ein Mann der Tat. Wenn er einen Spielplatz sieht, der mit unflätigen Worten übersät ist, hängt er sich ans Telefon in seiner Agentur auf dem Oeder Weg, ruft ein paar Leute an und beseitigt die Schmierereien. Vor kurzem wurde er in die Kommunale Ausländervertretung gewählt. Darüber ist er sehr glücklich. Nicht, weil es ein machtvolles Amt wäre. Sondern die Verwaltung ihm nun zuhört. Dort findet er oft genug eine Spezies vor: Bedenkenträger. Unvereinbar mit seiner kalifornischen Lebensart. Als wir gegenüber von seinem Büro beim Inder sitzen, sagt er: "Hast den Spielplatz schon mal gesehen? Nein? Ok, let's go!" Ruft einen Kollegen an, eine Minute später sitzen wir in einem Golfcart und pesen vom Nord- ins Westend, "hier schau", ruft Kerry Reddington kaum das wir den Spielplatz betreten haben, "alles noch sauber, super."
Weil Kerry Reddington ein Mann der Tat ist, wollte er sich auch nicht damit abfinden, dass es am Mainufer nicht genügend Toiletten gibt. "Schau, ich hab einen Sohn, der kann auch mal ins Gebüsch gehen, aber das ist doch trotzdem kein Zustand. In anderen Städten geht das doch auch!"
Bei der Stadt kam er nicht weiter. Also rief er jemanden bei der Firma Toitoi-Dixi an und fragte, ob der nicht – kostenlos für eine gewisse Zeit – Toiletten am Mainufer aufstellen könnte. Zum Beispiel am Nizza, wo eine alte Toilettenanlage der Stadt schon seit Jahren geschlossen ist. Konnte er. Vier Monate könnte die Anlage hingestellt werden, auch nicht im üblichen Blau, sondern mit einem Skyline-Foto verziert. "Sieht doch super aus", sagt Reddington und tippt auf die Visualisierung in seinem Handy.
Stephan Heldmann, Leiter des Grünflächenamtes, bestätigt, dass es ein entsprechender Vorschlag eingegangen sei. Man sei aber noch nicht fertig mit der Prüfung. Da seien gleich mehrere Ämter mit befasst, ein bisschen könne es also noch dauern. Herr Heldmann sagt auch, dass ihm das Problem durchaus bewusst sei: "Seit wir das Mainufer saniert haben und auf die doppelte Länge geöffnet haben, zieht es die Menschen einfach an den Fluss. Eigentlich eine sehr schöne Entwicklung", sagt er.
Die alte Toilettenanlage am Nizza solle tatsächlich wieder geöffnet werden – in Abstimmung mit dem benachbarten Lokal. Ein entsprechender Bauantrag soll bald eingereicht werden. Dauert aber alles ein bisschen. Schneller geht da die Beschilderung. Im kommenden Frühling soll das Mainufer mit Hinweisschildern ausgestattet werden, die zeigen, wo Toiletten sind. "Mit den Gastronomien ist vereinbart, dass auch Gäste die Toiletten nutzen dürfen, die dort nichts verzehren." Im Nizza sei das so, im Oosten und den übrigen Restaurants und Bars. Am Oosten ist auch eine öffentliche Toilettenanlage eingebaut – ein Konzept, das für künftige Gastronomen Maßstab sein soll. Alles in allem, so Stephan Heldmann, sei man auf einem guten Weg. "Uns ist ja auch daran gelegen, dass die Menschen die Toiletten und nicht die Gebüsche nutzen – schließlich sind es unsere Gartenpfleger, die sich dem dann wieder aussetzen müssen." Wann das Dixi-Klo-Ansinnen entschieden wird, sei aber noch offen. Kerry Reddington, so viel ist klar, wird nicht so schnell Ruhe geben: "I'm a troublemaker", sagt er.
Weil Kerry Reddington ein Mann der Tat ist, wollte er sich auch nicht damit abfinden, dass es am Mainufer nicht genügend Toiletten gibt. "Schau, ich hab einen Sohn, der kann auch mal ins Gebüsch gehen, aber das ist doch trotzdem kein Zustand. In anderen Städten geht das doch auch!"
Bei der Stadt kam er nicht weiter. Also rief er jemanden bei der Firma Toitoi-Dixi an und fragte, ob der nicht – kostenlos für eine gewisse Zeit – Toiletten am Mainufer aufstellen könnte. Zum Beispiel am Nizza, wo eine alte Toilettenanlage der Stadt schon seit Jahren geschlossen ist. Konnte er. Vier Monate könnte die Anlage hingestellt werden, auch nicht im üblichen Blau, sondern mit einem Skyline-Foto verziert. "Sieht doch super aus", sagt Reddington und tippt auf die Visualisierung in seinem Handy.
Stephan Heldmann, Leiter des Grünflächenamtes, bestätigt, dass es ein entsprechender Vorschlag eingegangen sei. Man sei aber noch nicht fertig mit der Prüfung. Da seien gleich mehrere Ämter mit befasst, ein bisschen könne es also noch dauern. Herr Heldmann sagt auch, dass ihm das Problem durchaus bewusst sei: "Seit wir das Mainufer saniert haben und auf die doppelte Länge geöffnet haben, zieht es die Menschen einfach an den Fluss. Eigentlich eine sehr schöne Entwicklung", sagt er.
Die alte Toilettenanlage am Nizza solle tatsächlich wieder geöffnet werden – in Abstimmung mit dem benachbarten Lokal. Ein entsprechender Bauantrag soll bald eingereicht werden. Dauert aber alles ein bisschen. Schneller geht da die Beschilderung. Im kommenden Frühling soll das Mainufer mit Hinweisschildern ausgestattet werden, die zeigen, wo Toiletten sind. "Mit den Gastronomien ist vereinbart, dass auch Gäste die Toiletten nutzen dürfen, die dort nichts verzehren." Im Nizza sei das so, im Oosten und den übrigen Restaurants und Bars. Am Oosten ist auch eine öffentliche Toilettenanlage eingebaut – ein Konzept, das für künftige Gastronomen Maßstab sein soll. Alles in allem, so Stephan Heldmann, sei man auf einem guten Weg. "Uns ist ja auch daran gelegen, dass die Menschen die Toiletten und nicht die Gebüsche nutzen – schließlich sind es unsere Gartenpfleger, die sich dem dann wieder aussetzen müssen." Wann das Dixi-Klo-Ansinnen entschieden wird, sei aber noch offen. Kerry Reddington, so viel ist klar, wird nicht so schnell Ruhe geben: "I'm a troublemaker", sagt er.
11. August 2016, 11.40 Uhr
Nils Bremer
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23. November 2024
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