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Türkisches Filmfestival: Rechtsstreit um Finanzen
Ein Festival und viele Forderungen
Beim 10. Türkischen Filmfestival muss bei den Finanzen einiges schief gelaufen sein. Organisatorin Ayfer Arslan verklagt den Verein „Transfer zwischen den Kulturen“, über den das Festival läuft. Sie fordert 30.000 Euro.
Im Oktober soll das Türkische Filmfestival zum 15. Mal in Frankfurt stattfinden. Doch bis dahin müssen erst einmal die Finanzen aus dem Jahr 2010 geklärt werden. Denn die ehemalige Organisatorin Ayfer Arslan fordert rund 30.000 Euro vom Macher des Festivals, Hüseyin Sitki. Genauer gesagt nicht von Sitki persönlich, sondern vom Verein „Transfer zwischen den Kulturen“. Über den wird das Filmfestival organisiert, Vorsitzender ist Sitki. Es sollen noch etliche Forderungen offen sein – Rechnungen sowie Arslans Honorar. Sitki bestreitet das, zumindest die Höhe der Summe. Sein Anwalt räumte am Dienstag vor dem Frankfurter Landgericht ein, es könnten noch offene Forderungen bestehen. Das könne aber nicht genau geprüft werden, da Arslan die Abrechnungen über die Einkünfte aus dem Festival nicht vorlege.
Im Jahr 2010, als Arslan die Planung des Festivals übernahm, schloss sie folgenden Vertrag mit dem Verein: Sie erhält für ihre Arbeit 20.000 Euro Festgehalt. Davon zahlt sie 10.000 Euro wieder an Sitki aus. Dazu kommen 30 Prozent Provision aus den Einnahmen der Sponsoren sowie 50 Prozent der Event-Einnahmen. Laut Arslans Aussage habe sie bisher noch keinen Cent bekommen. Insgesamt sei ihr Sitki rund 30.000 Euro schuldig. Bei einem Teil der Forderung geht es um die Miete für die Alte Oper – hier fand die Eröffnungsfeier statt. Sitki sei davon ausgegangen, dass Arslan die Miete mit einem Teil der Einnahmen bezahlt habe. Sie wiederum behauptet etwas völlig anderes: „Sitki hat einfach nicht bezahlt. Da ich lange Geschäftskontakte mit der Alten Oper pflege, habe ich das Geld aus eigener Tasche vorgestreckt, es aber bis heute nicht zurückbekommen.“
Verworren wird das Ganze, da schriftliche Verträge sowie Belege fehlen. Arslan habe alle Verträge nur mündlich geschlossen. Als Abrechnung über Eintrittsgelder und Ausgaben reichte sie lediglich eine Excel-Tabelle ein, auf der alle Ein- und Ausgänge aufgelistet sind. Für Arslan eine normale Arbeitsweise. Für die Gegenseite unannehmbar. „Ich kann Ihnen auch eine Excel-Tabelle mit irgendwelchen Zahlen erstellen“, wetterte Sitkis Anwalt. So wurde vor Gericht um jeden einzelnen Punkt heftig gestritten – auch über die Höhe der Sponsoreneinnahmen. Denn Sitki behauptete: „Wir hatten keine Sponsoren, das waren Spender.“
Der Richter hatte es teilweise schwer, eine sachliche Verhandlung zu führen. Mehrfach musste er die Parteien auffordern, sich gegenseitig ausreden zu lassen. So fielen mitunter auch schwere Vorwürfe und Drohungen. Arslan bezichtigte Sitki, er habe die Gelder veruntreut. Dessen Anwalt wiederum drohte, der Verein würde einfach Insolvenz anmelden. So könne sie lange auf ihr Geld warten – und das Festival werde dann einfach über einen neuen Verein laufen.
Trotz vieler Anschuldigungen und offener Fragen beraten die Parteien nun über einen Vergleich. Der Richter wies mehrfach darauf hin, es sei gerade für die Klägerseite besser, sich auf eine Summe zu einigen – mit Hinblick auf die Liquidität des Vereins. Der erwirtschafte laut Sitki nämlich keinen Gewinn. Im Raum steht nun eine Summe von 20.000 Euro. Das Verfahren wird zunächst schriftlich weitergeführt. Bis zum 24. April soll eine Entscheidung fallen.
Es ist nicht das erste Gerichtsverfahren zwischen Arslan und Sitki. Im Januar ging es um ein privates Darlehen, das der Macher des Festivals nicht zurück bezahlt hat. Er wurde zu einer Zahlung von 6000 Euro verurteilt.
Im Jahr 2010, als Arslan die Planung des Festivals übernahm, schloss sie folgenden Vertrag mit dem Verein: Sie erhält für ihre Arbeit 20.000 Euro Festgehalt. Davon zahlt sie 10.000 Euro wieder an Sitki aus. Dazu kommen 30 Prozent Provision aus den Einnahmen der Sponsoren sowie 50 Prozent der Event-Einnahmen. Laut Arslans Aussage habe sie bisher noch keinen Cent bekommen. Insgesamt sei ihr Sitki rund 30.000 Euro schuldig. Bei einem Teil der Forderung geht es um die Miete für die Alte Oper – hier fand die Eröffnungsfeier statt. Sitki sei davon ausgegangen, dass Arslan die Miete mit einem Teil der Einnahmen bezahlt habe. Sie wiederum behauptet etwas völlig anderes: „Sitki hat einfach nicht bezahlt. Da ich lange Geschäftskontakte mit der Alten Oper pflege, habe ich das Geld aus eigener Tasche vorgestreckt, es aber bis heute nicht zurückbekommen.“
Verworren wird das Ganze, da schriftliche Verträge sowie Belege fehlen. Arslan habe alle Verträge nur mündlich geschlossen. Als Abrechnung über Eintrittsgelder und Ausgaben reichte sie lediglich eine Excel-Tabelle ein, auf der alle Ein- und Ausgänge aufgelistet sind. Für Arslan eine normale Arbeitsweise. Für die Gegenseite unannehmbar. „Ich kann Ihnen auch eine Excel-Tabelle mit irgendwelchen Zahlen erstellen“, wetterte Sitkis Anwalt. So wurde vor Gericht um jeden einzelnen Punkt heftig gestritten – auch über die Höhe der Sponsoreneinnahmen. Denn Sitki behauptete: „Wir hatten keine Sponsoren, das waren Spender.“
Der Richter hatte es teilweise schwer, eine sachliche Verhandlung zu führen. Mehrfach musste er die Parteien auffordern, sich gegenseitig ausreden zu lassen. So fielen mitunter auch schwere Vorwürfe und Drohungen. Arslan bezichtigte Sitki, er habe die Gelder veruntreut. Dessen Anwalt wiederum drohte, der Verein würde einfach Insolvenz anmelden. So könne sie lange auf ihr Geld warten – und das Festival werde dann einfach über einen neuen Verein laufen.
Trotz vieler Anschuldigungen und offener Fragen beraten die Parteien nun über einen Vergleich. Der Richter wies mehrfach darauf hin, es sei gerade für die Klägerseite besser, sich auf eine Summe zu einigen – mit Hinblick auf die Liquidität des Vereins. Der erwirtschafte laut Sitki nämlich keinen Gewinn. Im Raum steht nun eine Summe von 20.000 Euro. Das Verfahren wird zunächst schriftlich weitergeführt. Bis zum 24. April soll eine Entscheidung fallen.
Es ist nicht das erste Gerichtsverfahren zwischen Arslan und Sitki. Im Januar ging es um ein privates Darlehen, das der Macher des Festivals nicht zurück bezahlt hat. Er wurde zu einer Zahlung von 6000 Euro verurteilt.
11. Februar 2015, 11.50 Uhr
Christina Weber
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