Traurige Nachrichten aus dem Frankfurter Zoo: Am vergangenen Dienstag musste die Junglöwin Mira aufgrund von Missbildungen an Schädel und Hirn eingeschläfert werden. Sie hätte keine Chance gehabt, ein normales Löwenleben zu führen.
Ricarda Paul /
Die Freude im Frankfurter Zoo war groß, als sich im April 2018 Löwennachwuchs ankündigte. Da die asiatischen Löwen vom Aussterben bedroht sind, war es ein besonderes Ereignis, dass die Löwenmutter Zarina gleich Drillinge auf die Welt brachte. Doch nach zwölf Monaten machten sich Veränderungen im Verhalten von Löwenmädchen Mira bemerkbar. Sie beteiligte sich nicht mehr aktiv an den sozialen Aktivitäten mit ihren Brüdern. Die Veränderungen vielen nicht nur den Pflegern auf, auch Besucherinnen und Besucher haben Mira unkoordiniert durch das Gehege taumeln sehen.
Um dem Verhalten auf den Grund zu gehen, wurden mehrere veterinärmedizinische Untersuchungen durchgeführt. Nach auffälligen Blutproben folgten Untersuchungen im CT und MRT. Diese ergaben eine Missbildung von Schädel und Hirn. Zoodirektor Miguel Casares zu Folge war es wahrscheinlich, dass Mira starke Kopfschmerzen hatte und sie niemals in der Lage gewesen wäre, ein normales Löwenleben zu leben. Als Folge dessen Mira wurde in Übereinkunft mit dem asiatischen Zuchtbuch für Löwen von ihrem Leiden erlöst und am vergangenen Dienstag eingeschläfert. „Es ist sehr traurig, Mira zu verlieren, zumal sie zu einer vom Aussterben bedrohten Art gehört. Aber der Tierschutz gebot hier entschlossenes Handeln. Nachdem wir wussten, dass es nun keine weitere Behandlungsmöglichkeit mehr gibt, wäre jede weitere Verzögerung nicht zu verantworten gewesen“, sagte Zoodirektor Casares.
Weitere Untersuchungen zeigten, dass auch ihr Bruder Kiron unter Missbildungen leidet. Diese sind jedoch viel geringer als bei Mira, zudem zeigt er keine Symptome. Wahrscheinlich wird er in der Lage sein, ein normales Leben zu führen.