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Terrorprozess gegen Oberurseler Islamisten
Mutmaßlicher Terrorist will sich vor Richterin nicht erheben
"Der Koran verbietet es mir, für Menschen aufzustehen." Das trug dem Islamisten vor dem Landgericht zum Prozessauftakt eine Geldstrafe wegen Missachtung ein. Auch im Publikum war Verachtung gegenüber der Justiz zu spüren.
Das Landgericht ist von Polizisten umstellt, das Interesse zum Auftakt des Prozesses gegen einen Oberurseler Islamisten groß. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 35-jährigen Halil D. eine versuchte staatsgefährdende Gewalttat, den Verstoß gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie Urkundenfälschung vor. Gleich zu Prozessbeginn kommt noch eine Geldstrafe wegen Missachtung des Gerichts hinzu – der Mann weigert sich, aufzustehen, als die Richterin den Saal betritt. 400 Euro soll er erst zahlen, weil er aber von staatlicher Unterstützung lebt, wird die Strafe bald auf 200 Euro beziehungsweise Ordnungshaft mit Tagessätzen zu 50 Euro reduziert. Auch unter den zahlreichen Zuschauern an diesem ersten Prozesstag, die durch eine Glasscheibe vom Verhandlungsraum getrennt sind, wollen sich sechs bärtige Männer vor der Richterin nicht erheben. Unter ihnen auch Bernhard Falk, einst ein Linksextremer der Terrorgruppe Antiimperialistische Zellen, mittlerweile Konvertit und überzeugter Salafist.
Die Staatsanwaltschaft trägt unter anderem vor, dass der Mann in seiner Wohnung in Oberursel diverse Pistolen, weit mehr als 300 Patronen, Butterfly-Messer und ein Magazin für ein Sturmgewehr lagerte – und unter falschem Namen jene drei Liter Wasserstoffperoxid gekauft habe, die ihm zum Verhängnis wurden, nachdem eine Baumarktmitarbeiterin die Behörden über den ungewöhnlichen Chemikalienkauf informiert hatte. Laut den Ermittlern sollte das Radrennen rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt Ziel eines geplanten Anschlags von Halil D. sein. Dein Anwalt hatte sich schon vor dem Prozess geäußert und die Vorwürfe zurückgewiesen. Das Wasserstoffperoxid sei nur zur Schimmelbeseitigung besorgt worden.
Mehr zum ersten Prozesstag lesen Sie hier
Die Staatsanwaltschaft trägt unter anderem vor, dass der Mann in seiner Wohnung in Oberursel diverse Pistolen, weit mehr als 300 Patronen, Butterfly-Messer und ein Magazin für ein Sturmgewehr lagerte – und unter falschem Namen jene drei Liter Wasserstoffperoxid gekauft habe, die ihm zum Verhängnis wurden, nachdem eine Baumarktmitarbeiterin die Behörden über den ungewöhnlichen Chemikalienkauf informiert hatte. Laut den Ermittlern sollte das Radrennen rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt Ziel eines geplanten Anschlags von Halil D. sein. Dein Anwalt hatte sich schon vor dem Prozess geäußert und die Vorwürfe zurückgewiesen. Das Wasserstoffperoxid sei nur zur Schimmelbeseitigung besorgt worden.
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21. Januar 2016, 11.40 Uhr
Nils Bremer/ Nicole Brevoord
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