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Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde
Mahnwachen in Frankfurt nach Anschlag in Halle
Nach dem antisemitischen Anschlag in Halle, bei dem zwei Menschen getötet wurden, haben sich in Frankfurt Menschen zu Mahnwachen versammelt, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Unterdessen wird harsche Kritik an der Polizei laut.
Nur wenige Stunden nach dem antisemitischen Terrorangriff auf die Synagoge in Halle an der Saale haben sich am gestrigen Mittwoch Menschen in Frankfurt zu Mahnwachen getroffen. Bündnis 90/Die Grünen in Frankfurt hatten zu einer Mahnwache an der Synagoge der Jüdischem Gemeinde im Westend aufgerufen. Laut Medieninformationen versammelten sich dort um die 30 Menschen. „Wir sind da, wir solidarisieren uns, wir halten zusammen. Lasst uns ein Schutzschild bilden“, hieß es in dem Aufruf der Grünen. Auch vor dem Römer trafen sich etwa 80 Menschen, um ihre Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde zum Ausdruck zu bringen. Dazu aufgerufen hatte das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Frankfurt: „Was bleibt, ist das Entsetzen über die sinnlosen Morde und die Gewissheit, das nur die Türen der Synagoge und das schnelle Handeln der Gemeindemitglieder ein Blutbad an der Jüdischen Gemeinde Halle verhindert haben. Darum möchten wir heute Abend den Hinterbliebenen unser Mitgefühl und den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinden in Halle und ganz Deutschland unsere Solidarität aussprechen.“
In Halle an der Saale hatte ein bewaffneter Täter am Mittwochmittag versucht, die Synagoge der Stadt zu stürmen. Sie war wegen Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag voll besetzt. Der Angreifer scheiterte an der verschlossenen Tür. Daraufhin erschoss er zwei Menschen, zwei weitere sind verletzt worden. Der 27-Jährige konnte von der Polizei festgenommen werden. Bei dem Täter handelt es sich ersten Erkenntnissen zufolge um einen Rechtsextremen. Er soll seine Tat mit einer Helmkamera gefilmt und ins Internet gestellt haben. Zudem hinterließ er ein antisemitisches Manifest.
Harsche Kritik an der Polizei
In Frankfurt und anderen hessischen Städten wurde nach dem Anschlag die Polizeipräsenz an jüdischen Einrichtungen verschärft. Man habe für ganz Hessen sichergestellt, dass die polizeiliche Präsenz gewährleistet sei, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwochabend. Dabei handle es sich um Routine, eine konkrete Bedrohung gebe es nicht.
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland hat sich schockiert geäußert, gleichzeitig aber auch mangelnde Sicherheitsvorkehrungen der Polizei kritisiert: „Dass die Synagoge in Halle an einem Feiertag wie Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt war, ist skandalös. Diese Fahrlässigkeit hat sich jetzt bitter gerächt. Wie durch ein Wunder ist nicht noch mehr Unheil geschehen.“
Uwe Becker (CDU), Bürgermeister Frankfurts und Antisemitismusbeauftragter in Hessen, äußerte ähnliche Kritik: „Die vorderste Aufgabe des Staates ist es, seine jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Dies ist in Halle nicht ausreichend passiert, wo am höchsten Jüdischen Feiertag Yom Kippur offensichtlich keine (ausreichende) polizeiliche Präsenz an der Synagoge gegeben war.“ Die Brutalität des Anschlags sei ein „ein gefährliches Zeichen für den Zustand unseres Landes und unserer Gesellschaft.“ Becker fordert ein „gesellschaftliche Aufwachen und Aufstehen gegen jegliche Form der Judenfeindlichkeit in unserem Land“.
In Halle an der Saale hatte ein bewaffneter Täter am Mittwochmittag versucht, die Synagoge der Stadt zu stürmen. Sie war wegen Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag voll besetzt. Der Angreifer scheiterte an der verschlossenen Tür. Daraufhin erschoss er zwei Menschen, zwei weitere sind verletzt worden. Der 27-Jährige konnte von der Polizei festgenommen werden. Bei dem Täter handelt es sich ersten Erkenntnissen zufolge um einen Rechtsextremen. Er soll seine Tat mit einer Helmkamera gefilmt und ins Internet gestellt haben. Zudem hinterließ er ein antisemitisches Manifest.
Harsche Kritik an der Polizei
In Frankfurt und anderen hessischen Städten wurde nach dem Anschlag die Polizeipräsenz an jüdischen Einrichtungen verschärft. Man habe für ganz Hessen sichergestellt, dass die polizeiliche Präsenz gewährleistet sei, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwochabend. Dabei handle es sich um Routine, eine konkrete Bedrohung gebe es nicht.
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland hat sich schockiert geäußert, gleichzeitig aber auch mangelnde Sicherheitsvorkehrungen der Polizei kritisiert: „Dass die Synagoge in Halle an einem Feiertag wie Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt war, ist skandalös. Diese Fahrlässigkeit hat sich jetzt bitter gerächt. Wie durch ein Wunder ist nicht noch mehr Unheil geschehen.“
Uwe Becker (CDU), Bürgermeister Frankfurts und Antisemitismusbeauftragter in Hessen, äußerte ähnliche Kritik: „Die vorderste Aufgabe des Staates ist es, seine jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Dies ist in Halle nicht ausreichend passiert, wo am höchsten Jüdischen Feiertag Yom Kippur offensichtlich keine (ausreichende) polizeiliche Präsenz an der Synagoge gegeben war.“ Die Brutalität des Anschlags sei ein „ein gefährliches Zeichen für den Zustand unseres Landes und unserer Gesellschaft.“ Becker fordert ein „gesellschaftliche Aufwachen und Aufstehen gegen jegliche Form der Judenfeindlichkeit in unserem Land“.
10. Oktober 2019, 12.12 Uhr
Helen Schindler
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