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Mahnwache am Hauptbahnhof
Hunderte trauern um getöteten Jungen
Am Dienstag kamen rund 400 Menschen zusammen, um dem Jungen, der am Montag am Frankfurter Hauptbahnhof bei einem Angriff getötet wurde, zu gedenken. Die Trauernden setzten auch ein Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus.
Nach dem Angriff auf eine Mutter und ihren Sohn am vergangenen Montag, bei dem der achtjährige Junge ums Leben kam, haben sich am Dienstagabend hunderte Menschen am Frankfurter Hauptbahnhof zu einer Mahnwache versammelt. Rund 400 Trauernde kamen bei der Andacht, die von der Bahnhofsmission organisiert worden war, zusammen, legten Blumen nieder, beteten gemeinsam und hielten sich an den Händen. Damit wurde auch ein Zeichen gegen den Hass gesetzt, der unmittelbar nach der Tat von rechten Populisten insbesondere in den sozialen Medien aufgeheizt worden war.
Ein 40-jähriger Mann hatte am Montagmorgen eine ebenfalls 40-jährige Frau und ihren achtjährigen Sohn auf die Gleise an Bahnsteig 7 gestoßen. Der gerade einfahrende ICE überrollte das Kind, das noch am Unfallort seinen Verletzungen erlag. Die Mutter hatte sich im letzten Moment auf einen schmalen Fußweg zwischen zwei Gleisen retten können. Nachdem bekannt geworden war, dass es sich bei dem Mann um einen gebürtigen Eritreer handelt, hatten Rechtspopulisten, darunter auch AfD-Politikerin Alice Weidel, die Tat instrumentalisiert und eine Welle rassistischer Hetze ausgelöst.
Davon wurde zunächst auch die gestrige Mahnwache überschattet. Rechte und Linke lieferten sich kurz vor Beginn des ökumenischen Gottesdienstes verbale Auseinandersetzungen. Der Großteil der Anwesenden zeigte jedoch deutlich, dass Rassismus und Diskriminierung in Frankfurt keinen Platz haben – und dass es bei der Mahnwache nicht um politische Meinungen, sondern um das Gedenken an ein getötetes Kind gehen sollte. Oberbürgermeister Peter Feldmann, der ebenfalls an der Andacht teilnahm, zeigte sich tief betroffen: „Ich glaube, dass kaum einer von uns den Schmerz nachvollziehen kann, der die Mutter dieses Kindes getroffen hat. Diese Tat, dieses Verbrechen widerspricht allem, wofür wir in Frankfurt stehen.“
Foto: Bernd Kammerer
Oberstaatsanwältin Nadja Niesen teilte am Dienstagvormittag mit, dass der Tatverdächtige seine Opfer vermutlich willkürlich ausgesucht hat. Es gibt Hinweise, dass der Mann psychisch erkrankt sei. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) fordert als Reaktion auf die Tat eine Aufstockung der Bundespolizei und eine verstärkte Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Dazu wolle er bei Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) finanzielle Mittel einwerben. Der Schutz der Bürger dürfe nicht am Geld scheitern, so Seehofer.
Die Polizei sucht weiterhin per Zeugenaufruf nach Hinweisen zum Tathergang und nimmt diese unter der Nummer 069/75551199 entgegen.
Ein 40-jähriger Mann hatte am Montagmorgen eine ebenfalls 40-jährige Frau und ihren achtjährigen Sohn auf die Gleise an Bahnsteig 7 gestoßen. Der gerade einfahrende ICE überrollte das Kind, das noch am Unfallort seinen Verletzungen erlag. Die Mutter hatte sich im letzten Moment auf einen schmalen Fußweg zwischen zwei Gleisen retten können. Nachdem bekannt geworden war, dass es sich bei dem Mann um einen gebürtigen Eritreer handelt, hatten Rechtspopulisten, darunter auch AfD-Politikerin Alice Weidel, die Tat instrumentalisiert und eine Welle rassistischer Hetze ausgelöst.
Davon wurde zunächst auch die gestrige Mahnwache überschattet. Rechte und Linke lieferten sich kurz vor Beginn des ökumenischen Gottesdienstes verbale Auseinandersetzungen. Der Großteil der Anwesenden zeigte jedoch deutlich, dass Rassismus und Diskriminierung in Frankfurt keinen Platz haben – und dass es bei der Mahnwache nicht um politische Meinungen, sondern um das Gedenken an ein getötetes Kind gehen sollte. Oberbürgermeister Peter Feldmann, der ebenfalls an der Andacht teilnahm, zeigte sich tief betroffen: „Ich glaube, dass kaum einer von uns den Schmerz nachvollziehen kann, der die Mutter dieses Kindes getroffen hat. Diese Tat, dieses Verbrechen widerspricht allem, wofür wir in Frankfurt stehen.“
Foto: Bernd Kammerer
Oberstaatsanwältin Nadja Niesen teilte am Dienstagvormittag mit, dass der Tatverdächtige seine Opfer vermutlich willkürlich ausgesucht hat. Es gibt Hinweise, dass der Mann psychisch erkrankt sei. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) fordert als Reaktion auf die Tat eine Aufstockung der Bundespolizei und eine verstärkte Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Dazu wolle er bei Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) finanzielle Mittel einwerben. Der Schutz der Bürger dürfe nicht am Geld scheitern, so Seehofer.
Die Polizei sucht weiterhin per Zeugenaufruf nach Hinweisen zum Tathergang und nimmt diese unter der Nummer 069/75551199 entgegen.
31. Juli 2019, 12.29 Uhr
rom
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