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Gentrifizierung in der Innenstadt
Nach fast hundert Jahren: Das Gewürzhaus Alsbach schließt
Fast hundert Jahre gibt es nun das Gewürz- und Teehaus Alsbach an der Konstablerwache. Ende September wird es jedoch für immer seine Pforten schließen mit einem großen Räumungsverkauf - allerdings nicht freiwillig.
"Es fällt uns nicht leicht loszulassen", so Doris Becker. Sie führt gemeinsam mit ihrem Mann Kurt Becker das Gewürzhaus Alsbach. Schließlich führen die beiden das Haus seit fast 30 Jahren. Doch ein neuer Hausherr hat andere Pläne. Er will die Liegenschaft umgestalten. Der Mietvertrag mit den Beckers wurde nicht verlängert. "Es ist sehr schwierig einen anderen Standort zu finden, der zentral und bezahlbar ist. Die Mieten sind horrend hoch", so Frau Becker. Auch einen Nachfolger zu finden sei nicht einfach.
In dem Gewürzhaus finden Frankfurter exotische Tees und Gewürze, seltene Delikatessen, wie zum Beispiel Enoki-Pilze und Myoga, ein japanischer lngwer, die Gewürzmischung Mekelesha aus Äthiopien sowie äthiopischen Koriander, wilde Kugelfeigen aus der Türkei oder Maulbeer-Konfitüre aus Italien. Aber auch japanische Kochmesser, asiatisches Kunsthandwerk und Kimonos gibt es dort zu kaufen oder zu bestaunen.
Jakob Alsbach gründete im Jahr 1920 die Firma zum Import von Gewürzen & Würzkräutern. Schon damals meldete der Handelsmann das Warenzeichen mit Buddha-Emblem und Alsbach-Schriftzug an. Nach dem Krieg sollen seine Vorräte an Pfeffer und Muskatnuss so begehrt gewesen sein, dass er nach Indien reiste und einen Eigenimport organisierte.
Über Facebook machen schon die ersten Kunden ihrer Entrüstung Luft. So zum Beispiel schreibt der Chansonsänger Jo van Nelsen "Große Trauer! Habe gerade dort beim einkaufen erfahren, dass das Gewürzhaus Alsbach an der Konstablerwache Ende September schließt! Nach 96 Jahren müssen sie raus, weil ein neuer Vermieter alles nur noch in groß und schick und rentabel umwandeln will. Frankfurt wird einfach doch immer weniger lebenswert, weil hier viel zu viel nur noch ans eigene Ego und ans Geld gedacht wird. Es ist zum Heulen! Wieder ein Stück Lebensqualität verloren! Und so einen Gewürzshop gibt es in ganz Frankfurt nicht, vor allem mit so professioneller und netter Bedienung."
"Mein Mann und ich haben auch ein gewisses Alter erreicht", sagt Frau Becker. Auch gebe es keine familiären Nachfolger, die einen Neustart an anderer Stelle durchführen. "Aber aufgehört hätten wir nicht", so Frau Becker. Doch sang- und klanglos wollen sie die Türen nicht schließen. Vom 28. Juli bis zum 30. September wird es einen großen Totalräumungsverkauf mit Rabatten von bis zu 50 Prozent geben.
>>> Gewürz- & Teehaus Alsbach, An der Staufenmauer 11. Mehr Informationen unter www.alsbachgewuerze.de.
In dem Gewürzhaus finden Frankfurter exotische Tees und Gewürze, seltene Delikatessen, wie zum Beispiel Enoki-Pilze und Myoga, ein japanischer lngwer, die Gewürzmischung Mekelesha aus Äthiopien sowie äthiopischen Koriander, wilde Kugelfeigen aus der Türkei oder Maulbeer-Konfitüre aus Italien. Aber auch japanische Kochmesser, asiatisches Kunsthandwerk und Kimonos gibt es dort zu kaufen oder zu bestaunen.
Jakob Alsbach gründete im Jahr 1920 die Firma zum Import von Gewürzen & Würzkräutern. Schon damals meldete der Handelsmann das Warenzeichen mit Buddha-Emblem und Alsbach-Schriftzug an. Nach dem Krieg sollen seine Vorräte an Pfeffer und Muskatnuss so begehrt gewesen sein, dass er nach Indien reiste und einen Eigenimport organisierte.
Über Facebook machen schon die ersten Kunden ihrer Entrüstung Luft. So zum Beispiel schreibt der Chansonsänger Jo van Nelsen "Große Trauer! Habe gerade dort beim einkaufen erfahren, dass das Gewürzhaus Alsbach an der Konstablerwache Ende September schließt! Nach 96 Jahren müssen sie raus, weil ein neuer Vermieter alles nur noch in groß und schick und rentabel umwandeln will. Frankfurt wird einfach doch immer weniger lebenswert, weil hier viel zu viel nur noch ans eigene Ego und ans Geld gedacht wird. Es ist zum Heulen! Wieder ein Stück Lebensqualität verloren! Und so einen Gewürzshop gibt es in ganz Frankfurt nicht, vor allem mit so professioneller und netter Bedienung."
"Mein Mann und ich haben auch ein gewisses Alter erreicht", sagt Frau Becker. Auch gebe es keine familiären Nachfolger, die einen Neustart an anderer Stelle durchführen. "Aber aufgehört hätten wir nicht", so Frau Becker. Doch sang- und klanglos wollen sie die Türen nicht schließen. Vom 28. Juli bis zum 30. September wird es einen großen Totalräumungsverkauf mit Rabatten von bis zu 50 Prozent geben.
>>> Gewürz- & Teehaus Alsbach, An der Staufenmauer 11. Mehr Informationen unter www.alsbachgewuerze.de.
27. Juli 2016, 10.08 Uhr
Tamara Marszalkowski
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23. November 2024
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