Beim Vereinsheim der Naturfreunde im Gallus wurde vergangene Woche ein Brand gelegt. Die Täterschaft ist bisher noch ungeklärt, der Verein schließt ein rechtsextremes Motiv aber nicht aus. Die Polizei ermittelt.
Isabel Hempen /
Wieder hat es gebrannt, wieder war es kein Unfall. Vergangene Woche wurde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag beim Vereinsheim der Naturfreunde im Gallus ein Feuer gelegt. Laut Jürgen Lamprecht, Landesvorsitzender der Naturfreunde Hessen, haben Unbekannte eine Mülltonne vor die Eingangstür gestellt und diese angezündet. Der Brand habe sich auf das Vordach, die Eingangstür und die Fassade ausgeweitet. Nachbarn hätten frühzeitig die Feuerwehr gerufen, so dass eine weitere Ausdehnung des Brandes verhindert werden konnte. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf mehrere tausend Euro.
Das Anschlagsziel würde ins Muster der Brandserie passen: Die Naturfreunde sind ein internationaler Verein mit über 100-jähriger Geschichte, der in der Arbeiterbewegung wurzelt. Seine Mitglieder betätigen sich ehrenamtlich in den Bereichen Umweltschutz, sanfter Tourismus, Sport und Kultur. Auch hat sich der Verein das Engagement für Demokratie und gegen Ausgrenzung von Minderheiten auf die Fahnen geschrieben. „Wir engagieren uns gegen Rassismus und haben uns etwa vergangenen Herbst aktiv an der Veranstaltung Rock gegen Rechts beteiligt“, sagt Lamprecht. Einzelne Mitglieder engagierten sich auch in der Kampagne „Aufstehen gegen Rassismus“, die sich gegen die AfD stark macht. Schilder mit der Aufschrift „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ tun diese Haltung auch an den Häusern der Naturfreunde kund.
Laut Polizei dauern die Ermittlungen noch an. Es lägen keine Hinweise auf eine rechtsextreme Gesinnung vor, man ermittle aber in alle Richtungen.