Partner
Da wiehert der Justizschimmel
Rennbahnprozess wegen Penisbruchs verschoben
Autsch! Weil der Rennklub-Vizepräsident Carl-Philip Graf zu Solms-Wildenfels einen Penisbruch erlitten hat, wurde der heutige Prozesstag auf Ende Juni verschoben. Er könne wirklich nicht vor Gericht stehen, beteuert der Graf. Ein Unding findet die Stadt.
Eigentlich wollte der Deutsche Fußball-Bund bereits 2016 mit dem Bau der Akademie auf dem Gelände der Niederräder Rennbahn begonnen haben. Doch die Stadt Frankfurt hat wohl auf das falsche Pferd gesetzt als sie annahm, dass der Rennklub freiwillig das Feld räumen würde.
Während der DFB nun schon ungeduldig mit den Hufen scharrt und wohl schon nach alternativen Standorten Ausschau hält, sieht sich der Rennklub noch im Rennen um das Gelände und nutzt jede juristische Möglichkeit. Das zieht einen ganzen gerichtlichen Rattenschwanz mit sich.
Der Verhandlungstag am heutigen Donnerstag vor dem Oberlandesgericht musste verschoben werden, weil sich Vizepräsident Carl-Philip Graf zu Solms-Wildenfels aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sieht, vor Gericht zu stehen geschweige denn zu sitzen. Der Grund: Er hat sich einen Penisbruch zugezogen. „Es ist bei einem Unfall passiert und nicht so, wie in der Bild-Zeitung zu lesen war“, betont der Graf. Es soll also nicht – wie vermeldet – beim zügellosen Sex bei der Einweihung seines Swimmingpools passiert sein. Der neue Prozesstag wurde jedenfalls für den 26. Juni angesetzt. „Zum Glück muss ich nicht ein zweites Mal operiert werden. Aber ich kann nur im Bett liegen und nicht mehr als fünf bis zehn Minuten sitzen“, sagt zu Solms-Wildenfels. Der letzte Verhandlungstag habe mehr als sechs Stunden gedauert. „Das war ganz schön anstrengend.“ So ein Prozessmarathon ist nun mal kein Ponyhof.
Dass er es darauf anlegt, das juristische Verfahren hinauszuzögern, das weist Carl Philip zu Solms Wildenfels zurück: „Der Rennklub hat kein Interesse daran, auf Zeit zu spielen.“ Dennoch reiten die Rennbahnbetreiber offenbar gerne auf den Paragraphen herum. „Das Gericht hat in erster Instanz schnell und zügig aber fehlerhaft entschieden und ich habe ja nach dem Bürgerentscheid gesagt, dass wir durch alle Instanzen gehen.“ Da das Oberlandesgericht bereits eine Revision beim Bundesgerichtshof in Aussicht gestellt hat, wird der Rennklub die Zügel wohl so schnell nicht lockerlassen.
Derzeit gehe es im Verfahren um Zeugenaussagen und um einen Vertrag, den die Stadt, wie der Graf sagt, „jetzt nach drei Jahren Auseinandersetzung“ auf einmal präsentiere und den er angeblich unterschrieben haben soll. Am 6.12.2010. Da sei er auf der Art Basel in Florida gewesen. Dieser Vertrag soll eine Notgriffsklausel beinhalten, die unter Umständen eine halbjährliche Kündbarkeit vorsieht. Auf Letzteres beruft sich die Stadt, während der Rennklub davon ausgeht, dass er die Rennbahn vertragsgemäß bis 2024 nutzen könne. Der Graf legt im Gespräch die Annahme nahe, dass etwas mit den Unterschriften des Vertrags – nicht nur seiner, sondern auch der der Präsidentin Christiane Weil-Dassbach – nicht stimme. Ob er sich da nicht mal vergaloppiert?
„Auf der Kopie ist es schwer zu erkennen, dass es meine Unterschrift ist. Darum sind der kommende Verhandlungstag, wenn das Original vorgelegt wird, und meine Anwesenheit so wichtig. Das muss aufgeklärt werden“, sagt er. „Mich interessiert, wie weit die Stadt geht, um eine Gerichtsentscheidung in ihrem Sinne zu erhalten“, sagt der Rennklub-Vize.
Indes ärgert sich Liegenschaftsdezernent Jan Schneider über die erneute Verzögerung der Verhandlung. Es sei gar nicht notwendig, dass alle Prozessbeteiligten anwesend seien, weil ja auch die Seite des Rennklubs von genügend Personen vertreten werde. Aus dem Dezernat heißt es, dass es der Stadt einen großen Schaden zufügen würde, wenn der DFB von seinem Bauvorhaben abspringe, das aber auch dem Rennklub nichts nutze. Denn ein weiteres Rennen werde wegen mangelnder Sponsoren und Finanzierung, fehlenden öffentlichen Interesses und der ausbleibenden Förderung durch die Stadt auf keinen Fall mehr abgehalten werden können. Für beide Parteien scheint die Zielgerade in immer weitere Ferne zu rücken.
Während der DFB nun schon ungeduldig mit den Hufen scharrt und wohl schon nach alternativen Standorten Ausschau hält, sieht sich der Rennklub noch im Rennen um das Gelände und nutzt jede juristische Möglichkeit. Das zieht einen ganzen gerichtlichen Rattenschwanz mit sich.
Der Verhandlungstag am heutigen Donnerstag vor dem Oberlandesgericht musste verschoben werden, weil sich Vizepräsident Carl-Philip Graf zu Solms-Wildenfels aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sieht, vor Gericht zu stehen geschweige denn zu sitzen. Der Grund: Er hat sich einen Penisbruch zugezogen. „Es ist bei einem Unfall passiert und nicht so, wie in der Bild-Zeitung zu lesen war“, betont der Graf. Es soll also nicht – wie vermeldet – beim zügellosen Sex bei der Einweihung seines Swimmingpools passiert sein. Der neue Prozesstag wurde jedenfalls für den 26. Juni angesetzt. „Zum Glück muss ich nicht ein zweites Mal operiert werden. Aber ich kann nur im Bett liegen und nicht mehr als fünf bis zehn Minuten sitzen“, sagt zu Solms-Wildenfels. Der letzte Verhandlungstag habe mehr als sechs Stunden gedauert. „Das war ganz schön anstrengend.“ So ein Prozessmarathon ist nun mal kein Ponyhof.
Dass er es darauf anlegt, das juristische Verfahren hinauszuzögern, das weist Carl Philip zu Solms Wildenfels zurück: „Der Rennklub hat kein Interesse daran, auf Zeit zu spielen.“ Dennoch reiten die Rennbahnbetreiber offenbar gerne auf den Paragraphen herum. „Das Gericht hat in erster Instanz schnell und zügig aber fehlerhaft entschieden und ich habe ja nach dem Bürgerentscheid gesagt, dass wir durch alle Instanzen gehen.“ Da das Oberlandesgericht bereits eine Revision beim Bundesgerichtshof in Aussicht gestellt hat, wird der Rennklub die Zügel wohl so schnell nicht lockerlassen.
Derzeit gehe es im Verfahren um Zeugenaussagen und um einen Vertrag, den die Stadt, wie der Graf sagt, „jetzt nach drei Jahren Auseinandersetzung“ auf einmal präsentiere und den er angeblich unterschrieben haben soll. Am 6.12.2010. Da sei er auf der Art Basel in Florida gewesen. Dieser Vertrag soll eine Notgriffsklausel beinhalten, die unter Umständen eine halbjährliche Kündbarkeit vorsieht. Auf Letzteres beruft sich die Stadt, während der Rennklub davon ausgeht, dass er die Rennbahn vertragsgemäß bis 2024 nutzen könne. Der Graf legt im Gespräch die Annahme nahe, dass etwas mit den Unterschriften des Vertrags – nicht nur seiner, sondern auch der der Präsidentin Christiane Weil-Dassbach – nicht stimme. Ob er sich da nicht mal vergaloppiert?
„Auf der Kopie ist es schwer zu erkennen, dass es meine Unterschrift ist. Darum sind der kommende Verhandlungstag, wenn das Original vorgelegt wird, und meine Anwesenheit so wichtig. Das muss aufgeklärt werden“, sagt er. „Mich interessiert, wie weit die Stadt geht, um eine Gerichtsentscheidung in ihrem Sinne zu erhalten“, sagt der Rennklub-Vize.
Indes ärgert sich Liegenschaftsdezernent Jan Schneider über die erneute Verzögerung der Verhandlung. Es sei gar nicht notwendig, dass alle Prozessbeteiligten anwesend seien, weil ja auch die Seite des Rennklubs von genügend Personen vertreten werde. Aus dem Dezernat heißt es, dass es der Stadt einen großen Schaden zufügen würde, wenn der DFB von seinem Bauvorhaben abspringe, das aber auch dem Rennklub nichts nutze. Denn ein weiteres Rennen werde wegen mangelnder Sponsoren und Finanzierung, fehlenden öffentlichen Interesses und der ausbleibenden Förderung durch die Stadt auf keinen Fall mehr abgehalten werden können. Für beide Parteien scheint die Zielgerade in immer weitere Ferne zu rücken.
1. Juni 2017, 10.34 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
Brevoord >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Frankfurt-Bockenheim
Kiosk 85: Streit, Solidarität und ein Neubeginn in Bockenheim
Das Kiosk 85 verlässt nach 16 Jahren die Leipziger Straße – trotz Protesten und tausenden Unterstützern. Betreiber Arefi plant einen Neuanfang, während die Kontroverse auch den Nachmieter belastet.
Text: Till Taubmann / Foto: © red
StadtlebenMeistgelesen
- Glühwein im NovemberErste Weihnachtsmärkte in Frankfurt geöffnet
- Filiale in der BiebergasseUniqlo kommt nach Frankfurt
- RathausturmHoffnung für den „Langen Franz“
- Nach Ermittlungen der Frankfurter PolizeiTatverdächtiger Serienvergewaltiger festgenommen
- Martinstag 2024Laternenumzüge und Martinsfeiern in Frankfurt
21. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen