Communal West beklagt "brutalen Polizeieinsatz"

Hausbesetzung im Gallus beendet

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Rund 24 Stunden dauerte eine Hausbesetzung im Gallus. Am Samstag beendete die Polizei die Aktion des „Blauen Blocks“. Die Aktivisten beklagten die „brutale Räumung“ – und wollen am Montag demonstrieren.

ges /

Ende Mai 2013 besetzte die Initiative „Communal West“ ein leerstehendes Gebäude in der Schwalbacher Straße. Dort wollten sie den „Blauen Block“, ein selbstorganisiertes Gemeindezentrum installieren und gegen Mietpreiserhöhung und Verdrängung im Gallus aufmerksam machen. Rund zwei Stunden nach der Inbesitznahme rückte allerdings die Polizei an und beendete die Besetzung auch schon wieder. Am Freitag nun versuchte die Initiative erneut ihr Glück. Dieses Mal guckte sie sich das Gebäude in der Krifteler Straße 84 aus. Am Samstag beendete die Polizei das erneute Spektakel. Auf brutale Art und Weise, beklagt die Initiative.

Den Aktivisten zufolge griffen fünf bis sechs Zivilpolizisten einige Personen die sich vor dem Gebäude aufhielten unvermittelt mit Teleskopschlagstöcken an. Weil die Beamten nicht als solche erkennbar gewesen seien, dachten viele der Hausbesetzer, sie würden von Rechtsradikalen angegriffen. Einer der Angreifer soll ein T-Shirt der Marke Thor Steinar, die in rechtsradikalen Kreisen äußerst beliebt ist, getragen haben. Erst als weitere Polizisten angerückt sei klar geworden, dass es sich bei den Männern um Polizisten gehandelt habe.

Die Polizei bestätigte lediglich, dass auch Beamte in Zivil bei der Räumung eingesetzt wurden. Sie hätten das Gebäude durchsucht und dabei eine Person aufgefunden, die sich dort widerrechtlich aufhielet. Es wurde ein Strafverfahren wegen Widerstand und Hausfriedensbruch eingeleitet. Vor dem Gebäude nahm die Polizei die Personalien von 25 weiteren Aktivisten fest.

Die Initiative „Communal West“ will die Räumung nicht einfach so hinnehmen. Deshalb rufen die Aktivisten zu einer Spontan-Demonstration am Montag, 9. September, auf. Um 18 Uhr wollen sie sich vor dem Skylineplaza (Eingang Güterplatz) treffen, um „Stadt und Polizei zu zeigen“, dass sie sich „von Gewalt nicht einschüchtern lassen“.


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