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Altes Polizeipräsidium
Dem Verfall überlassen
Das alte Polizeipräsidium verfällt seit Jahren. Wegen der anstehenden Verlängerung des U-Bahn-Tunnels ist die Vermarktung ausgesetzt. Bis auf die Sicherung der Fassade wird auf dem Gelände so bald nichts passieren.
Die Trümmer wiegen schwer in dem Netz, das an der Decke gespannt ist. Damit an der Rückseite des alten Polizeipräsidiums keinem Passanten Steine auf den Kopf fallen, ist die Ecke Mainzer Landstraße/Ludwigstraße eingezäunt und von einem Baugerüst umgeben.
Seit zwölf Jahren steht das ehemalige Polizeipräsidium leer, seit zwölf Jahren versucht der Eigentümer, das Land Hessen, das Grundstück zu verkaufen – vergeblich. Im Jahr 2011 schien ein Investor gefunden zu sein, der wollte in dem denkmalgeschützten vorderen Teil ein Hotel einziehen lassen und dahinter einen Büroturm bauen. Laut Bebauungsplan darf dort ein bis zu 145 Meter großes Hochhaus errichtet werden. Von einem Kaufpreis im Höhe von 80 Millionen Euro war die Rede. Doch seitdem ist nichts passiert.
Einer weiteren Entwicklung steht die geplante Verlängerung des U-Bahn-Tunnels im Wege, da die Strecke teilweise unter dem Grundstück verläuft und daher den Bau eines Hochhauses einschränkt. „Das Vermarktungsverfahren ist zurzeit ausgesetzt, weil es aufgrund des Planfeststellungsverfahrens zum U-Bahn-Bau im Laufe dieses Jahres zu einer Veränderungssperre kommen wird“, sagt Renate Gunzenhauser, Sprecherin des Hessischen Immobilienmanagements. „Während dieser Veränderungssperre dürfen im Bereich der U-Bahn-Trasse wesentlich wertsteigernde oder die geplanten Baumaßnahmen erheblich erschwerende Veränderungen nicht vorgenommen werden.“ Daher seien die Verhandlungen mit dem Investor, obwohl bereits „weit fortgeschritten“ im vergangenen Jahr ausgesetzt worden. Was auch nicht gut für den Landeshaushalt ist: Das Finanzministerium hatte 2011 den Verkauf des Präsidiums schon frohgemut in die Bilanz reingeschrieben, der Frankfurter Architekt Jo Franzke schon mal vorsorglich ein paar tolle Computergrafiken erstellt, wie denn das Areal einmal aussehen könnte - die Frankfurter Tageszeitungen freuten sich über das schnieke Luftschloss.
Zweieinhalb Jahre später sieht es so aus: Die Unterlagen für die Planfeststellung der Stadtbahn-Verlängerung ins Europaviertel sind bei der zuständigen Behörde, dem Regierungspräsidium Darmstadt, eingereicht. Im Laufe des Beteiligungsverfahrens sollen die Pläne in den nächsten Monaten für die Öffentlichkeit offengelegt werden. Bislang rechnen Stadt und Verkehrsgesellschaft (VGF) mit einem Baubeginn im Sommer 2014. Vorbereitende Arbeiten finden bereits am Güterplatz statt. Bis zum Jahr 2018 soll der Bau dauern. Bereits im März hat die VGF eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt und die Pläne offengelegt – freiwillig und noch vor Einleitung des förmlichen Planfeststellungsverfahrens.
Bis dieses seinen Gang geht, bleibt das alte Polizeipräsidium dem Verfall überlassen: Nach Angaben des Hessischen Immobilienmanagements wurden und werden die Fassaden „regelmäßig in kurzen Zeitabständen kontrolliert“. Teile, die abfallen könnten oder abgefallen sind, wurden mit Stahlseilen und Netzen gesichert. Wo Passanten gefährdet wären, wurden Absperrungen mit Baustellenzaun oder durch einen Fußgängertunnel angebracht. Demnächst soll die Fassade an der Mainzer Landstraße/Ecke Ludwigstraße mit Maschendrahtzaun gesichert werden.
Seit zwölf Jahren steht das ehemalige Polizeipräsidium leer, seit zwölf Jahren versucht der Eigentümer, das Land Hessen, das Grundstück zu verkaufen – vergeblich. Im Jahr 2011 schien ein Investor gefunden zu sein, der wollte in dem denkmalgeschützten vorderen Teil ein Hotel einziehen lassen und dahinter einen Büroturm bauen. Laut Bebauungsplan darf dort ein bis zu 145 Meter großes Hochhaus errichtet werden. Von einem Kaufpreis im Höhe von 80 Millionen Euro war die Rede. Doch seitdem ist nichts passiert.
Einer weiteren Entwicklung steht die geplante Verlängerung des U-Bahn-Tunnels im Wege, da die Strecke teilweise unter dem Grundstück verläuft und daher den Bau eines Hochhauses einschränkt. „Das Vermarktungsverfahren ist zurzeit ausgesetzt, weil es aufgrund des Planfeststellungsverfahrens zum U-Bahn-Bau im Laufe dieses Jahres zu einer Veränderungssperre kommen wird“, sagt Renate Gunzenhauser, Sprecherin des Hessischen Immobilienmanagements. „Während dieser Veränderungssperre dürfen im Bereich der U-Bahn-Trasse wesentlich wertsteigernde oder die geplanten Baumaßnahmen erheblich erschwerende Veränderungen nicht vorgenommen werden.“ Daher seien die Verhandlungen mit dem Investor, obwohl bereits „weit fortgeschritten“ im vergangenen Jahr ausgesetzt worden. Was auch nicht gut für den Landeshaushalt ist: Das Finanzministerium hatte 2011 den Verkauf des Präsidiums schon frohgemut in die Bilanz reingeschrieben, der Frankfurter Architekt Jo Franzke schon mal vorsorglich ein paar tolle Computergrafiken erstellt, wie denn das Areal einmal aussehen könnte - die Frankfurter Tageszeitungen freuten sich über das schnieke Luftschloss.
Zweieinhalb Jahre später sieht es so aus: Die Unterlagen für die Planfeststellung der Stadtbahn-Verlängerung ins Europaviertel sind bei der zuständigen Behörde, dem Regierungspräsidium Darmstadt, eingereicht. Im Laufe des Beteiligungsverfahrens sollen die Pläne in den nächsten Monaten für die Öffentlichkeit offengelegt werden. Bislang rechnen Stadt und Verkehrsgesellschaft (VGF) mit einem Baubeginn im Sommer 2014. Vorbereitende Arbeiten finden bereits am Güterplatz statt. Bis zum Jahr 2018 soll der Bau dauern. Bereits im März hat die VGF eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt und die Pläne offengelegt – freiwillig und noch vor Einleitung des förmlichen Planfeststellungsverfahrens.
Bis dieses seinen Gang geht, bleibt das alte Polizeipräsidium dem Verfall überlassen: Nach Angaben des Hessischen Immobilienmanagements wurden und werden die Fassaden „regelmäßig in kurzen Zeitabständen kontrolliert“. Teile, die abfallen könnten oder abgefallen sind, wurden mit Stahlseilen und Netzen gesichert. Wo Passanten gefährdet wären, wurden Absperrungen mit Baustellenzaun oder durch einen Fußgängertunnel angebracht. Demnächst soll die Fassade an der Mainzer Landstraße/Ecke Ludwigstraße mit Maschendrahtzaun gesichert werden.
8. Mai 2014, 10.15 Uhr
Lukas Gedziorowski
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