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Aktionstage geplant
Der Kobelt-Zoo kämpft gegen Ämterirrsinn
Verschiedene Ämter setzen dem ehrenamtlich betriebenen Schwanheimer Kobelt-Zoo mit kostpieligen Auflagen so zu, dass er sich in seiner Existenz bedroht sieht. Jetzt bittet der Zoo die Öffentlichkeit um Hilfe.
Wenn Veterinäramt, Tierschutz oder andere Ämter verwahrloste Tiere auffinden, dann haben sie diese bisher immer gern in Schwanheim beim Kobelt-Zoo abgegeben. Dort kümmert sich ein Team von zehn ehrenamtlichen Mitarbeitern nebenberuflich um die teils alten, teils kranken Tiere und lässt sie, unterstützt durch Tierärzte und Ratschläge des Frankfurter Zoos, ein würdiges Leben führen. Außerdem engagiert der nun schon 98-jährige Kleintierzoo auffällig gewordene Jugendliche, die sich um die Pflege der Tiere kümmern sollen, um Verantwortung und Eigenständigkeit zu lernen. Für die Besucher des immer an den Wochenenden geöffneten Zoos ist der Eintritt kostenlos. Unter der Woche besuchen Schulklassen und Kindergartengruppe nach Voranmeldung gern den Zoo. Nur Spenden halten den kleinen Tierpark am Schwanheimer Waldrand am Leben und das unermüdliche Engagement seiner Mitarbeiter, die notfalls auch aus eigener Kasse Pacht, Nebenkosten, Futter, Tierarztkosten und Instandhaltungsmaßnahmen bezahlen. Mit Festen sowie einem Würstel- und Kuchenangebot an den Öffnungstagen - jeweils an den Wochenenden - versucht man, zur Not die Betriebskosten zu stemmen.
Ämter fordern teure Änderungen
Als wäre das nicht genug Stress für die Ehrenamtlichen, drängt nun die Untere Naturschutzbehörde auf die Umsetzung eines Maßnahmenkatalogs. Gemauerte Tierhäuser, die schon seit 60 Jahren stehen, sollen nun mit Holz verkleidet werden, „um dem Waldcharakter zu entsprechen“, der Teich aus dem Jahr 1964 soll neu angelegt werden, die Pferdekoppel mit den Minishetlandponys – von denen eines sterben könnte, wenn es Sand frisst – muss zurückgebaut werden. Dafür müssen die Drainagesteine, die die Zoomitarbeiter aus Tierschutzgründen in Absprache mit dem Veterinäramt gelegt hatten, entfernt werden, damit der Waldboden nicht länger versiegelt ist. Auf 100 000 Euro schätzt die Betreiberin des Zoos, Elke Diefenhardt, die Kosten für die Umsetzung des vorgelegten 10-Punkte umfassenden Maßnahmenkatalogs, die im Übrigen anderen amtlichen Vorgaben widersprechen. „Wie sollen wir das denn bezahlen? Das ist doch Schikane. Ich habe den Eindruck, die Stadt will uns loswerden.“ Derartige Spekulationen weist das Umweltdezernat von sich (wir berichteten). Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne), die sich mit einem Mitarbeiter des Frankfurter Zoos den Kobelt-Zoo angeschaut hat, soll schon nach einer alternativen Unterkunft für manche der Tiere gefragt haben und gesagt haben, man könne den Zoo doch aufgeben, wenn einem das Engagement zu viel würde. Das wollen die Zoobetreiber nicht auf sich sitzen lassen und laden nun ein zu Aktionstagen.
Aktion gegen eine drohende Schließung
Normalerweise startet der Zoo immer am 1. Mai ab 11 Uhr in die Besuchersaison. Jetzt wird er zu den Aktionstagen schon am 12. und 13. April sowie am 20. April jeweils ab 11 Uhr geöffnet sein. Ein Rahmenprogramm gibt es aber erst ab dem offiziellen Eröffnungstag, dafür stehen die Betreiber des Zoos an den drei Terminen allen Besuchern Rede und Antwort und informieren über ihre Probleme. Außerdem planen sie eine Unterschriftensammelaktion zum Erhalt des Zoos. Listen sollen im Zoo, in Geschäften in Schwanheim sowie in den umliegenden Stadtteilen ausliegen. „Demonstrationen sind in Planung“, heißt es in einem neuen Flyer des Zoos und an einer Onlinepetition arbeite man auch. Durch den öffentlichen Druck wollen die Zoobetreiber erreichen, dass die Ämter sich im beiderseitigen Einvernehmen auf Kompromisse einigen – zu Gunsten des Fortbestandes des Zoos. An Zoofans mangelt es in Frankfurt nicht, jetzt müsste der Zoo nur noch die Vertreter der unterschiedlichen Ämter erweichen. „Wir wissen, dass wir auch Fehler gemacht haben“, sagt Elke Diefenhardt in Bezug auf fehlende Baugenehmigungen, „aber wir haben immer nur zum Wohle der Tiere aus der Situation raus gehandelt.“ Und dieses völlig uneigennützige Engagement sollte eine auf Ehrenämter angewiesene Stadt wie Frankfurt nicht ernsthaft gefährden wollen.
Ämter fordern teure Änderungen
Als wäre das nicht genug Stress für die Ehrenamtlichen, drängt nun die Untere Naturschutzbehörde auf die Umsetzung eines Maßnahmenkatalogs. Gemauerte Tierhäuser, die schon seit 60 Jahren stehen, sollen nun mit Holz verkleidet werden, „um dem Waldcharakter zu entsprechen“, der Teich aus dem Jahr 1964 soll neu angelegt werden, die Pferdekoppel mit den Minishetlandponys – von denen eines sterben könnte, wenn es Sand frisst – muss zurückgebaut werden. Dafür müssen die Drainagesteine, die die Zoomitarbeiter aus Tierschutzgründen in Absprache mit dem Veterinäramt gelegt hatten, entfernt werden, damit der Waldboden nicht länger versiegelt ist. Auf 100 000 Euro schätzt die Betreiberin des Zoos, Elke Diefenhardt, die Kosten für die Umsetzung des vorgelegten 10-Punkte umfassenden Maßnahmenkatalogs, die im Übrigen anderen amtlichen Vorgaben widersprechen. „Wie sollen wir das denn bezahlen? Das ist doch Schikane. Ich habe den Eindruck, die Stadt will uns loswerden.“ Derartige Spekulationen weist das Umweltdezernat von sich (wir berichteten). Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne), die sich mit einem Mitarbeiter des Frankfurter Zoos den Kobelt-Zoo angeschaut hat, soll schon nach einer alternativen Unterkunft für manche der Tiere gefragt haben und gesagt haben, man könne den Zoo doch aufgeben, wenn einem das Engagement zu viel würde. Das wollen die Zoobetreiber nicht auf sich sitzen lassen und laden nun ein zu Aktionstagen.
Aktion gegen eine drohende Schließung
Normalerweise startet der Zoo immer am 1. Mai ab 11 Uhr in die Besuchersaison. Jetzt wird er zu den Aktionstagen schon am 12. und 13. April sowie am 20. April jeweils ab 11 Uhr geöffnet sein. Ein Rahmenprogramm gibt es aber erst ab dem offiziellen Eröffnungstag, dafür stehen die Betreiber des Zoos an den drei Terminen allen Besuchern Rede und Antwort und informieren über ihre Probleme. Außerdem planen sie eine Unterschriftensammelaktion zum Erhalt des Zoos. Listen sollen im Zoo, in Geschäften in Schwanheim sowie in den umliegenden Stadtteilen ausliegen. „Demonstrationen sind in Planung“, heißt es in einem neuen Flyer des Zoos und an einer Onlinepetition arbeite man auch. Durch den öffentlichen Druck wollen die Zoobetreiber erreichen, dass die Ämter sich im beiderseitigen Einvernehmen auf Kompromisse einigen – zu Gunsten des Fortbestandes des Zoos. An Zoofans mangelt es in Frankfurt nicht, jetzt müsste der Zoo nur noch die Vertreter der unterschiedlichen Ämter erweichen. „Wir wissen, dass wir auch Fehler gemacht haben“, sagt Elke Diefenhardt in Bezug auf fehlende Baugenehmigungen, „aber wir haben immer nur zum Wohle der Tiere aus der Situation raus gehandelt.“ Und dieses völlig uneigennützige Engagement sollte eine auf Ehrenämter angewiesene Stadt wie Frankfurt nicht ernsthaft gefährden wollen.
Fotogalerie: zoo
Web: www.kobelt-zoo.de
29. März 2014, 21.17 Uhr
Nicole Brevoord
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