Am morgigen Dienstag sollten auf den Rollfeldern am Flughafen mal wieder die Lufthansa-Maschinen stillstehen. Doch die Vereinigung Cockpit sagt den fünften Piloten-Ausstand des Jahres kurzfristig ab.
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Von 9 Uhr morgens an sollte am Dienstag, 16. September, gestreikt werden, sollten etliche Flüge der Lufthansa ausfallen. Doch am Montagabend heißt es: "Die Vereinigung Cockpit wird den angekündigten Arbeitskampf bei Lufthansa nicht durchführen." Die Lufthansa-Geschäftsleitung habe der Vereinigung Cockpit am Mittag einen veränderten Forderungskatalog zur Übergangsversorgung übermittelt. Nun wolle man diese Woche noch, wieder in die Tarifgespräche einsteigen. "Ob es gelingt, die Arbeitskampfmaßnahmen dauerhaft abzuwenden, ist derzeit noch nicht absehbar", heißt es aber bei Cockpit.
Der Tarifstreit dreht sich um die Übergangsversorgung, die die Lufthansa gekündigt hat. Es soll dadurch keine Frührente mehr für Piloten geben, das Rentenalter soll auf 60 Jahre angehoben werden. So ist es etwa auch bei vielen anderen europäischen Fluggesellschaften geregelt.
Schon seit April 2014 wird bei Lufthansa und der Tochtergesellschaft Germanwings immer wieder gestreikt. Erst vergangenen Mittwoch hatte die Vereinigung Cockpit (VC) in München zum Streik aufgerufen. Insgesamt fielen durch die Ausstände in Deutschland 4300 Flüge aus. Das betraf über 480.000 Fluggäste.
Und noch ein Lichtblick: Die Bahnen fahren wie gewohnt weiter. Hier ist bis Anfang Oktober nicht mit Stillstand zu rechen, kündigte die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) an. Bis dahin sind die Mitglieder zu einer Urabstimmung über neue Streiks aufgerufen.