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Kolumne von Ana Marija Milkovic

Die Wirklichkeit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens

Matthias Beltz sagte, das Fernsehen organisiere die Diktatur des Proletariats über die Kleinbürger seine Macher und Gucker. Unsere Kolumnistin findet: Die Öffentlich-Rechtlichen sind das beste Beispiel dafür.
Ich habe kürzlich einen Film im öffentlich rechtlichen Fernsehen geguckt, den fand ich gut: Fliegende Fische müssen ins Meer. Dieser Film ist eine Schweizer Produktion. Wenig verwunderlich.

Würde Matthias Beltz heute noch leben, hätte er sich sicherlich auch nicht gewundert, dass die Diktatur des Proletariats mittlerweile in Form einer gesetzlich verordneten Kurtaxe (früher: GEZ) erhoben wird. Beltz sagte, dass das ganze Grundgesetz ja überwiegend aus Angst vor der Demokratie besteht. Da sich die Bundesverfassungsrichter notgedrungen mit der Auslegung von Gesetzen beschäftigen, ist auch nur allzu verständlich, dass sie aus lauter Angst vor der Demokratie der Diktatur erliegen. Das ist logisch, weil, so Beltz weiter, Rechtsanwälte diejenigen sind, die als einzige noch wissen worum es geht: Nicht um die Wahrheit, sondern um die Beweislage.

In Wahrheit und das wissen wir ja alle, ist das Öffentlich Rechtliche kein Bildungsfernsehen, sondern eine neue Steuer, die es Politikern erleichtert, Einfluss zu nehmen auf das Proletariat, die Kleinbürger, seine Macher und die Gucker. Als Beweis lässt sich das Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens gut anführen.

Beltz sagte sinngemäß, dass der ganze Laden nur funktioniert, wenn es genügend Leute gibt, die dagegen sind, damit diejenigen, die eigentlich dafür sind, wissen, wofür sie sind, nämlich für die Erhaltung dessen, was die anderen angreifen. Dämmert es Ihnen? Wir haben ein gewaltiges Problem. Niemand ist dagegen. Deswegen funktioniert der Laden und einiges andere nicht.

Matthias Beltz entscheidende Frage, die wir uns auch heute noch, zwölf Jahre nach seinem Tod, stellen müssen, ist: "Wie hat es so weit kommen können, dass wir an einem Punkt angelangt sind, wo man sagen muss, hier sind wir?"

Der Schweizer Film Fliegende Fische müssen ins Meer funktioniert übrigens sehr gut. Die Protagonistin des Films, Roberta, fantastisch gespielt von Meret Becker, "ist die peinlichste Figur im Universum und die unfähigste Mutter aller Zeiten", das lässt uns ihre Tochter Nana wissen. Robertas Kinder kümmern sich um ihre Mutter und um den Zusammenhalt in der Familie.

Die Kinder fühlen sich veranlasst, da Roberta nicht nur gerne übers Bumsen spricht, ihrer Mutter auch einen Mann, aber nicht nur für diesen Zweck, zu suchen. Denn, um ihre Kinder nicht ans Jugendamt zu verlieren, verspricht Roberta auf einer wunderschönen grünen Wiese, in einem roten Kleid, im Angesicht eines Altars der heiligen Mutter Maria sich zu bessern. Auch Roberta bietet dafür einen Beweis und verbuddelt dafür ihren schönsten BH vor den Füßen Marias. Wunderbar, dieses Schweizer Fernsehen. "Die Wirklichkeit ist so ernst, dass wir sie nicht länger ernst nehmen dürfen.".

Danke Matthias Beltz.

Hinweis: Der Film wird am Freitag um 21.45 Uhr auf Einsfestival wiederholt.
 
Fotogalerie:
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12. August 2014, 12.16 Uhr
Ana Marija Milkovic
 
 
 
 
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