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Kolumne von Ana Marija Milkovic
Die Demokratie und die Verwaltung
Aus dem Amtsblatt: "Stillstand der Baustelle Städtische Bühnen, Chaos auf der Baustelle. Wer ist dafür verantwortlich?" Warum solche Fragen fortlaufend gestellt werden und unbeantwortet bleiben.
Ich schließe mich einem Verein für mehr Demokratie an. Heute testen wir die städtische Verwaltung. Wir setzen ein Schreiben auf, adressiert an das zuständige Dezernat der Verwaltung. "Es gibt Probleme mit der Verwaltung", schreiben wir. Wir erkundigen uns, ob unser Schreiben eingegangen ist. Ja, und es werde bearbeitet, werden wir beruhigt.
Der Dezernent informiert die zuständige Verwaltung und bittet um Beantwortung unseres Schreibens. Die Verwaltung, so sickert durch, ist verärgert und droht hinter vorgehaltener Hand mit Embargo. Dennoch, sie beantwortet das Schreiben, auch und im eigenen Interesse. Unsere Kritik, antworten sie, entbehre jeder Grundlage. Dagegen sind wir machtlos.
Dezernat und Verwaltung legen nun den Vorgang zu den Akten. Das muss ein unheimlicher Ort sein. Wir bekommen einen Tipp aus Wiesbaden: Die kommunale Aufsicht rufen! Wir spielen es durch: Wir schreiben die kommunale Aufsicht an. Die leitet weiter an das zuständige Dezernat. Das Dezernat an die zuständige Verwaltung zur Beantwortung. Wir entdecken, die Verwaltung funktioniert ganz wunderbar, nämlich systembedingt ausschließlich in eine Richtung.
Wir schalten ab und den Fernseher an, staunen nicht schlecht: Der Staat will Kapitalgesellschaften neu organisieren, das Mitspracherecht der Aktionäre stärken. Klar, denken wir, warum auch nicht, verstehen's aber nicht. Nicht wirklich. Der Staat fordert ein, was er selbst nicht leistet?
Das besagte Amtsblatt vom 21. Mai 2013 können Sie hier abrufen (PDF).
Der Dezernent informiert die zuständige Verwaltung und bittet um Beantwortung unseres Schreibens. Die Verwaltung, so sickert durch, ist verärgert und droht hinter vorgehaltener Hand mit Embargo. Dennoch, sie beantwortet das Schreiben, auch und im eigenen Interesse. Unsere Kritik, antworten sie, entbehre jeder Grundlage. Dagegen sind wir machtlos.
Dezernat und Verwaltung legen nun den Vorgang zu den Akten. Das muss ein unheimlicher Ort sein. Wir bekommen einen Tipp aus Wiesbaden: Die kommunale Aufsicht rufen! Wir spielen es durch: Wir schreiben die kommunale Aufsicht an. Die leitet weiter an das zuständige Dezernat. Das Dezernat an die zuständige Verwaltung zur Beantwortung. Wir entdecken, die Verwaltung funktioniert ganz wunderbar, nämlich systembedingt ausschließlich in eine Richtung.
Wir schalten ab und den Fernseher an, staunen nicht schlecht: Der Staat will Kapitalgesellschaften neu organisieren, das Mitspracherecht der Aktionäre stärken. Klar, denken wir, warum auch nicht, verstehen's aber nicht. Nicht wirklich. Der Staat fordert ein, was er selbst nicht leistet?
Das besagte Amtsblatt vom 21. Mai 2013 können Sie hier abrufen (PDF).
18. Juni 2013, 08.53 Uhr
Ana Marija Milkovic
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