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Foto: Wasserhäuschen prägen das Frankfurter Stadtbild © nb (Archivbild)
Foto: Wasserhäuschen prägen das Frankfurter Stadtbild © nb (Archivbild)

Trinkhallen in Frankfurt

„Nicht aus der Angebermetropole Berlin, sondern aus Frankfurt“

Woher kommen die beliebten Büdchen in Städten wie Frankfurt eigentlich? Unser Kolumnist Michi Herl gibt etwas Nachhilfe.
„Die tragen Jogginghosen für 600 Euro und stehen am Büdchen und trinken Bier aus der Flasche“, klärte mich unlängst eine 20-jährige Kollegin auf und ließ mich damit ein weiteres Mal dankbar sein, junge Menschen wie sie um mich zu haben. Denn sie lassen mich es zwar nicht verstehen, doch zumindest erklären sie mir das, was ich da sehe. Denn die Bierflaschen hätte ich durchaus als solche erkannt, die Hosen aber nie im Leben.

Ich hätte geschworen, dass sich solcherlei Beinkleider auch bei Woolworth für 9,98 erstehen lassen. Was sagt uns das? Nichts, außer dass es junge Leute gibt mit reichen Eltern. Viel interessanter finde ich, dass die Buben und Mädels im edlen Tuch sich an ein Wasserhäuschen stellen. Ja, ja, ich weiß, das ist schon lange cool, kommt aus Berlin, wo die Büdchen Spätis heißen. Aber ich weiß noch was, was Ihr nicht wisst. Die Trinkhallen sind nämlich eine Ur-Frankfurter Erfindung.

Frankfurter Trinkhallen: Wo man alles kaufen kann

So wie so vieles, was sie in der Angebermetropole Berlin als neuesten Trend abfeiern, eigentlich aus Frankfurt kommt. Ein kluger Kopf erfand nämlich vor gut 150 Jahren ein System, mit dem Kohlensäure in der Sprudelflasche blieb, und somit hatten die Leute eine Alternative zum damals schmutzigen Leitungswasser. Verkauft wurde es, richtig, am Wasserhäuschen.

Doch Ihr jungen 600-Euro-Jogginghosenmenschen, wisst Ihr eigentlich, dass als unsereins so alt war wie Ihr, die Büdchen so etwas waren wie Oasen in der Wüste? Damals schlossen nämlich Punkt halb sieben die Läden, und an Tankstellen gab’s Benzin und Öl und sonst nischt. Die Wasserhäuschen aber hatten alles, was man abends und spät nachts brauchte.

Und mit alles meine ich alles. An einem konnte man gar – wenn man den Betreiber kannte – Material kaufen, um sich lustige Zigaretten zu drehen, wenn Ihr wisst, was ich meine. Und hatte man die geraucht, bekam man erst recht Hunger – und zwar auf die absonderlichsten Dinge wie zum Beispiel Tulip-Frühstücksfleisch, Hering in Gelee, eine Dose kalte Ravioli oder eine weitere Tüte, jedoch eine große bunte. War aber alles kein Problem. Es gab ja die Büdchen.

Info
Für alle, die die Wasserhäuschen der Stadt noch besser kennenlernen wollen, bieten die Frankfurter Stadtevents verschiedene Führungen an. Infos und Termine finden Sie hier.
 
Fotogalerie:
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21. Mai 2024, 10.28 Uhr
Michi Herl
 
 
 
 
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