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Hommage an Roth
Verklärung einer Politikerin
Der ehemalige Kulturdezernent Hilmar Hoffmann hat eine Hommage an die ehemalige Oberbürgermeisterin Petra Roth geschrieben. Zur Buchvorstellung kam auch Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Dafür hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) gerne die Koalitionsverhandlungen in Berlin geschwänzt: Am Dienstagmittag stellte der ehemalige Kulturdezernent Hilmar Hoffmann (SPD) im Historischen Museum seine Biografie über die ehemalige Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) vor. Lammert sei, so sagte er, Roth „in besonderer Weise verbunden“, sodass er gerne der Einladung des Autors gefolgt war.
„Das Rothbuch“ hat Hoffmann sein Buch genannt, indem sich der Autor vor allem seinem Herzensthema, der Kulturpolitik, widmet. Bereits im Untertitel wird sein Urteil über Roths Amtszeit deutlich: „17 gewonnene Jahre für die Kultur“. Die Biografie oder vielmehr Hommage bildet den zweiten Teil der beiden Bände über die Frankfurter Geschichte der Kulturpolitik seit 1945. Im ersten Band, erschienen 2012, erzählt Hoffmann die Kulturgeschichte anhand der Lebensläufe der Oberbürgermeister.
Lammert nannte das Rothbuch „ebenso informativ als unterhaltsam“ und gratulierte Hoffmann dazu ebenso wie er Roth dafür würdigte, dass das Buch dank ihr geschrieben werden konnte. Der Bundestagspräsident hob die Bedeutung der Kulturpolitik für die Städte hervor. „Die Förderung von Kunst und Kultur ist eine öffentliche Aufgabe“, sagte Lammert. Es bestehe ein Zusammenhang zwischen Kultur- und Wirtschaftsförderung. „Investitionen in Kunst und Kultur rechnen sich.“ Die größten Kulturpolitiker erkenne man am besten an ihrer Einsicht in die eigene „Bedeutungslosigkeit“, so Lammert. Sie müssten nicht Künstler sein, sondern den Stellenwert der Kultur begreifen und die Bedingungen dafür schaffen, in denen sie sich entfalten könne.
Hilmar Hoffmann las im Anschluss eine Passage aus seinem Rothbuch vor. Darin hebt er die Bedeutung der Kultur für Roths Leben hervor, spricht von einem „notwendigen Rüstzeug“, von einer „Bedingung für ein gelingendes Leben“, bemüht Schillers Briefe zur ästhetischen Erziehung, überhöht „die erhellende Kraft ihrer Augen“, nennt die Politikerin die „leibhaftige Apotheose der Stadt Frankfurt am Main“, was eine Verherrlichung oder gar Vergöttlichung meint.
Die Beweihräucherte gab sich nach der Lesung geehrt, aber sachlich. „Ich freue mich wirklich“, sagte sie über das Lob, distanzierte sich aber von dem „hochtrabenden“ Tonfall. Roth betonte den wirtschaftlichen Aspekt der Kultur: Es bestehe ein Zusammenhang zwischen Kultur- und Arbeitsmarktpolitik, da Institutionen wie die Oper mit etwa 1000 Arbeitsplätzen den Stellenwert von mittelständischen Unternehmen hätten. Am Ende gab sie sich doch ein wenig dem Selbstlob hin: Ihre Amtszeit sei für die Stadtgesellschaft „nicht die schlechteste“ gewesen.
Hilmar Hoffmann: „Das Rothbuch“ ist im Societätsverlag erschienen und kostet 19,90 Euro.
„Das Rothbuch“ hat Hoffmann sein Buch genannt, indem sich der Autor vor allem seinem Herzensthema, der Kulturpolitik, widmet. Bereits im Untertitel wird sein Urteil über Roths Amtszeit deutlich: „17 gewonnene Jahre für die Kultur“. Die Biografie oder vielmehr Hommage bildet den zweiten Teil der beiden Bände über die Frankfurter Geschichte der Kulturpolitik seit 1945. Im ersten Band, erschienen 2012, erzählt Hoffmann die Kulturgeschichte anhand der Lebensläufe der Oberbürgermeister.
Lammert nannte das Rothbuch „ebenso informativ als unterhaltsam“ und gratulierte Hoffmann dazu ebenso wie er Roth dafür würdigte, dass das Buch dank ihr geschrieben werden konnte. Der Bundestagspräsident hob die Bedeutung der Kulturpolitik für die Städte hervor. „Die Förderung von Kunst und Kultur ist eine öffentliche Aufgabe“, sagte Lammert. Es bestehe ein Zusammenhang zwischen Kultur- und Wirtschaftsförderung. „Investitionen in Kunst und Kultur rechnen sich.“ Die größten Kulturpolitiker erkenne man am besten an ihrer Einsicht in die eigene „Bedeutungslosigkeit“, so Lammert. Sie müssten nicht Künstler sein, sondern den Stellenwert der Kultur begreifen und die Bedingungen dafür schaffen, in denen sie sich entfalten könne.
Hilmar Hoffmann las im Anschluss eine Passage aus seinem Rothbuch vor. Darin hebt er die Bedeutung der Kultur für Roths Leben hervor, spricht von einem „notwendigen Rüstzeug“, von einer „Bedingung für ein gelingendes Leben“, bemüht Schillers Briefe zur ästhetischen Erziehung, überhöht „die erhellende Kraft ihrer Augen“, nennt die Politikerin die „leibhaftige Apotheose der Stadt Frankfurt am Main“, was eine Verherrlichung oder gar Vergöttlichung meint.
Die Beweihräucherte gab sich nach der Lesung geehrt, aber sachlich. „Ich freue mich wirklich“, sagte sie über das Lob, distanzierte sich aber von dem „hochtrabenden“ Tonfall. Roth betonte den wirtschaftlichen Aspekt der Kultur: Es bestehe ein Zusammenhang zwischen Kultur- und Arbeitsmarktpolitik, da Institutionen wie die Oper mit etwa 1000 Arbeitsplätzen den Stellenwert von mittelständischen Unternehmen hätten. Am Ende gab sie sich doch ein wenig dem Selbstlob hin: Ihre Amtszeit sei für die Stadtgesellschaft „nicht die schlechteste“ gewesen.
Hilmar Hoffmann: „Das Rothbuch“ ist im Societätsverlag erschienen und kostet 19,90 Euro.
6. November 2013, 06.00 Uhr
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