Partner
Zwischenruf von Anja Czioska
Europäische Kulturhauptstadt 2025? Frankfurt-Offenbach!
"Schaffen wir etwas Neues, etwas mit europäischer Strahlkraft", fordert die Kuratorin Anja Czioska im aktuellen Journal Frankfurt. Sie meint: Frankfurt und Offenbach sollten sich als Kulturhauptstadt 2025 bewerben.
2025 wird Deutschland wieder eine der beiden Kulturhauptstädte Europas stellen. Wir sollten uns auf jeden Fall bewerben, die Zeit ist goldrichtig! Frankfurt RheinMain kann sich der Welt in einem großen internationalen Kultur-Event präsentieren und zeigen, dass es ganz vorne in der Liga der Metropolenregionen mitspielt. Unsere bedeutenden Museen, die bestehende Vielfalt der Hochkultur und die quirlige Offszene sind inzwischen so gut aufgestellt und vernetzt, dass wir auf jeden Fall in Deutschland einen Spitzenplatz einnehmen.
Meiner Meinung nach wäre die beste Strategie, um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ zu gewinnen, wenn sich Frankfurt gemeinsam mit Offenbach bewirbt, denn hier gäbe es für eine spannende Bewerbung viel Konflikt-Potential, welches man in die Bewerbung als gemeinsamen Weg zur Regionalentwicklung mit einbeziehen könnte. Man sollte jetzt prüfen, ob die Rahmenbedignungen dafür gegeben wären. Andere Städte wie Dresden und Stuttgart sind schon weiter in ihrer Planung. Viel Zeit ist also nicht mehr. Außerdem gilt auch hier: Der gemeinsame Weg ist das Ziel. Die Bewerbung Ffm/Of 2025 zur europäischen Kulturhauptstadt käme einer Frischzellenkur gleich und wäre ein Aufruf zu multikulturellen, gesamtgesellschaftlichen Diskussionen und zur Förderung junger internationaler Talente für die Region etwas Neues, etwas mit europäischer Strahlkraft zu schaffen.
Wenn wir gemeinsam als Metropolregion FrankfurtRheinMain handeln und die Kandidatur dieser beiden Städte als Symbol und Zeichen einer gemeinschaftlichen Entwicklung verstehen, der Überwindung von althergebrachten Strukturen hin zu einer gesellschaftspolitisch verantwortlichen Kultur- und Wirtschaftsregion, dann sehe ich sehr große Chancen, dass es klappt.
Eine Bewerbung kann natürlich nur erfolgreich sein, wenn es einen breiten gesellschaftlichen Konsens gibt und alle Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und Politik gemeinsam an einem Strang ziehen. Frankfurt und Offenbach kann man jetzt schon als eine Einheit mit unterschiedlichen Identitäten begreifen, die langsam zusammenwachsen. Natürlich ließe sich einwenden, dass eine Bewerbung der Stadt Frankfurt alleine schon reichen würde. Doch würde man es Frankfurt, dieser Stadt, der es, von außen betrachtet zu gut geht, auch gönnen?
Bei Wettbewerben geht es auch immer darum, Emotionen zu wecken, darum, die beste Geschichte zu erzählen. Wie wäre es mit dieser Geschichte: Die internationale reiche Finanzhauptstadt reicht der armen, seit Generationen mit Frankfurt zerstrittenen Nachbarstadt Offenbach die Hand zur gemeinsamen Entwicklung eines tragfähigen Konzepts für die Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025.
Die Autorin Anja Czioska (Art Consulting, ACAC-gallery) ist Städelschul-Absolventin und Meisterschülerin von Kasper König.
Der Text erscheint zeitgleich im Journal Frankfurt und online. Die Kommentarfunktion ist 14 Tage lang freigeschaltet – bis ein neuer Zwischenruf erscheint. Wir freuen uns über Ihre Meinung, auch via Twitter, Facebook oder E-Mail.
Meiner Meinung nach wäre die beste Strategie, um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ zu gewinnen, wenn sich Frankfurt gemeinsam mit Offenbach bewirbt, denn hier gäbe es für eine spannende Bewerbung viel Konflikt-Potential, welches man in die Bewerbung als gemeinsamen Weg zur Regionalentwicklung mit einbeziehen könnte. Man sollte jetzt prüfen, ob die Rahmenbedignungen dafür gegeben wären. Andere Städte wie Dresden und Stuttgart sind schon weiter in ihrer Planung. Viel Zeit ist also nicht mehr. Außerdem gilt auch hier: Der gemeinsame Weg ist das Ziel. Die Bewerbung Ffm/Of 2025 zur europäischen Kulturhauptstadt käme einer Frischzellenkur gleich und wäre ein Aufruf zu multikulturellen, gesamtgesellschaftlichen Diskussionen und zur Förderung junger internationaler Talente für die Region etwas Neues, etwas mit europäischer Strahlkraft zu schaffen.
Wenn wir gemeinsam als Metropolregion FrankfurtRheinMain handeln und die Kandidatur dieser beiden Städte als Symbol und Zeichen einer gemeinschaftlichen Entwicklung verstehen, der Überwindung von althergebrachten Strukturen hin zu einer gesellschaftspolitisch verantwortlichen Kultur- und Wirtschaftsregion, dann sehe ich sehr große Chancen, dass es klappt.
Eine Bewerbung kann natürlich nur erfolgreich sein, wenn es einen breiten gesellschaftlichen Konsens gibt und alle Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und Politik gemeinsam an einem Strang ziehen. Frankfurt und Offenbach kann man jetzt schon als eine Einheit mit unterschiedlichen Identitäten begreifen, die langsam zusammenwachsen. Natürlich ließe sich einwenden, dass eine Bewerbung der Stadt Frankfurt alleine schon reichen würde. Doch würde man es Frankfurt, dieser Stadt, der es, von außen betrachtet zu gut geht, auch gönnen?
Bei Wettbewerben geht es auch immer darum, Emotionen zu wecken, darum, die beste Geschichte zu erzählen. Wie wäre es mit dieser Geschichte: Die internationale reiche Finanzhauptstadt reicht der armen, seit Generationen mit Frankfurt zerstrittenen Nachbarstadt Offenbach die Hand zur gemeinsamen Entwicklung eines tragfähigen Konzepts für die Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025.
Die Autorin Anja Czioska (Art Consulting, ACAC-gallery) ist Städelschul-Absolventin und Meisterschülerin von Kasper König.
Der Text erscheint zeitgleich im Journal Frankfurt und online. Die Kommentarfunktion ist 14 Tage lang freigeschaltet – bis ein neuer Zwischenruf erscheint. Wir freuen uns über Ihre Meinung, auch via Twitter, Facebook oder E-Mail.
2. Juni 2014, 20.25 Uhr
Anja Czioska
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Sieben Vorführungen in Frankfurt
Italo-Französische Filmwoche
Auch in diesem November heißt es wieder: Frankreich gegen Italien. Die französische Filmwoche und Verso Sud buhlen erneut parallel um die Zuschauergunst als letzte Frankfurter Filmreihen in diesem Jahr.
Text: Gregor Ries / Foto: Der Porträtfilm „Ciao, Marcello - Mastroianni L'Antidivo” von Regisseur Fabrizio Corallo © DFF
KulturMeistgelesen
- Kunstausstellung in EschbornGesammelte Fotografien der Deutschen Börse
- Lilian Thuram in FrankfurtFranzösische Fußballlegende spricht über Rassismus
- Literatur in FrankfurtNeue Lesebühne im Café Mutz
- Filmfestival in WiesbadenExground Filmfest legt Fokus auf Flucht und Migration
- No Other LandEin Skandalfilm, der keiner sein will
23. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen