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Für Freunde der hessischen Mundart gibt es allen Grund, bedrippelt zu sein © Barock am Main Festival
Theaterfestival in Frankfurt Höchst
Veranstalter sagen Barock am Main für 2024 ab
Die Veranstalter sagen das Theaterfestival Barock am Main für das Jahr 2024 ab. Offenbar gibt es Probleme mit einer benachbarten Elektrofirma.
Ein schwerer Wermutstropfen für alle Freunde des Hessischen: Das Festival Barock am Main muss im Jahr 2024 ausfallen. Das hat Mitbegründer Michael Quast am Donnerstagmorgen mitgeteilt. Zu diesem Schritt mussten sich die Veranstalter entschließen, weil der Geschäftsführer einer ortansässigen Elektrofirma sich belästigt fühle und das Festival nicht mehr in seiner Nachbarschaft haben wolle, heißt es weiter.
Problem für die Veranstalter: Die Elektrofirma hat Wohnungen auf dem Grundstück, das an das Gelände der Höchster Porzellan-Manufaktur grenzt und wo das Festival seit 2017 fünfmal stattgefunden hat. Von den Balkonen dieser Wohnungen kann das Festivalgelände direkt eingesehen werden. Auch gehört die Einfahrt zum Gelände je zur Hälfte der Porzellan-Manufaktur und dem Elektrobetrieb und dient als Hauptzugang für das Festivalpublikum, als Feuerwehrzufahrt und „unverzichtbare“ Stellfläche für die Ausstattung und Bauten des Festivals, so Quast. „Neben den Wohnungen ist die Einfahrt ein entscheidender Hebel, um das Festival zu blockieren.“
Absage von Barock am Main: Bisher keine Einigung mit Elektrofirma
Um eine Lösung zu finden, hätten er und seine Mitstreiter mit der Stadt gesprochen und auch juristische Hilfe hinzugezogen: Ein Angebot für ein Treffen bei einem städtischen Schiedsmann habe die Elektrofirma jedoch abgelehnt. Der 64-Jährige zeigt sich enttäuscht, dass die Erfahrungen mit „dieser Nachbarschaft“ seit 2017 schlecht seien, während sie bei einer Schreinerei auf der anderen Seite so gut laufen würden. Deshalb wolle man kein Risiko eingehen, das Festival vor Ort zu beginnen und dann doch abbrechen zu müssen.
Die Suche nach einer neuen Ersatzspielstätte verlief laut Quast ebenso ergebnislos: Zum einen hätte es „erhebliche Mehrkosten“ bedeutet und zum anderen zeitlich nicht mehr gepasst. Auch vor dem Hintergrund, an den ursprünglichen Austragungsort im Garten des Bolongaropalastes bald zurückzukehren, mache eine kurzfristig neue Spielstätte wenig Sinn, schreibt er. Seit 2017 wird der Bolongaropalast saniert und umgebaut. Der Schauspieler geht davon aus, dass das Festival frühestens im Jahr 2025 dort wieder stattfinden kann. Laut Stadt sollen die Arbeiten bereits im Herbst 2024 abgeschlossen werden.
Statt Barock nun Baröckchen am Main
Quast und den Veranstaltern tut es vor allem um die Besucher und die rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leid, die nun auf das Festival verzichten müssen. Kleiner Trost: Geplant sei ein kleines Festivalprogramm, das „Baröckchen am Main“, in den Goethehöfen und der Volksbühne im Großen Hirschgraben. Nähere Infos dazu sollen in Kürze folgen.
Problem für die Veranstalter: Die Elektrofirma hat Wohnungen auf dem Grundstück, das an das Gelände der Höchster Porzellan-Manufaktur grenzt und wo das Festival seit 2017 fünfmal stattgefunden hat. Von den Balkonen dieser Wohnungen kann das Festivalgelände direkt eingesehen werden. Auch gehört die Einfahrt zum Gelände je zur Hälfte der Porzellan-Manufaktur und dem Elektrobetrieb und dient als Hauptzugang für das Festivalpublikum, als Feuerwehrzufahrt und „unverzichtbare“ Stellfläche für die Ausstattung und Bauten des Festivals, so Quast. „Neben den Wohnungen ist die Einfahrt ein entscheidender Hebel, um das Festival zu blockieren.“
Um eine Lösung zu finden, hätten er und seine Mitstreiter mit der Stadt gesprochen und auch juristische Hilfe hinzugezogen: Ein Angebot für ein Treffen bei einem städtischen Schiedsmann habe die Elektrofirma jedoch abgelehnt. Der 64-Jährige zeigt sich enttäuscht, dass die Erfahrungen mit „dieser Nachbarschaft“ seit 2017 schlecht seien, während sie bei einer Schreinerei auf der anderen Seite so gut laufen würden. Deshalb wolle man kein Risiko eingehen, das Festival vor Ort zu beginnen und dann doch abbrechen zu müssen.
Die Suche nach einer neuen Ersatzspielstätte verlief laut Quast ebenso ergebnislos: Zum einen hätte es „erhebliche Mehrkosten“ bedeutet und zum anderen zeitlich nicht mehr gepasst. Auch vor dem Hintergrund, an den ursprünglichen Austragungsort im Garten des Bolongaropalastes bald zurückzukehren, mache eine kurzfristig neue Spielstätte wenig Sinn, schreibt er. Seit 2017 wird der Bolongaropalast saniert und umgebaut. Der Schauspieler geht davon aus, dass das Festival frühestens im Jahr 2025 dort wieder stattfinden kann. Laut Stadt sollen die Arbeiten bereits im Herbst 2024 abgeschlossen werden.
Quast und den Veranstaltern tut es vor allem um die Besucher und die rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leid, die nun auf das Festival verzichten müssen. Kleiner Trost: Geplant sei ein kleines Festivalprogramm, das „Baröckchen am Main“, in den Goethehöfen und der Volksbühne im Großen Hirschgraben. Nähere Infos dazu sollen in Kürze folgen.
7. Dezember 2023, 12.05 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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