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Foto: Das Wolkenfoyer der Städtischen Bühnen, Frankfurt ©Harald Schröder
Foto: Das Wolkenfoyer der Städtischen Bühnen, Frankfurt ©Harald Schröder

Städtische Bühnen

„Die Kulturmeile ist von den drei Varianten die schlechteste“

Am Donnerstag stimmt der Römer über die Zukunft der Städtischen Bühnen ab. Die Koalition präferiert die Kulturmeilen-Variante. Architekt Jens Jakob Happ sieht auf Frankfurt hohe Kosten zukommen.
1963 war es, als das Schauspiel gemeinsam mit der Oper in der Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz eine Spielstätte erhielt. Am 14. Dezember 2023 nun wird über die Zukunft der Städtischen Bühnen im Frankfurter Römer entschieden. Unter den Parteien als favorisiert gilt die sogenannte Kulturmeilen-Variante. Das JOURNAL sprach kurz vorher mit dem Architekten und Mitglied des Städtebaubeirats Jens Jakob Happ.

JOURNAL FRANKFURT: Herr Happ, am Donnerstag soll über die Zukunft der Städtischen Bühnen entschieden werden. Warum sind Sie im Römer so begeistert von der sogenannten Kulturmeilen-Variante?
Jens Happ: Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Die Perspektive einer schnellen Realisierung kann es jedenfalls nicht sein. Auch die Kosten liegen deutlich über der Variante „Neubau auf dem Bestandsareal“. Oder besser noch Umbau und Sanierung.

Zukunft Städtische Bühnen in Frankfurt: „Die Kulturmeile ist für mich von den drei zur Wahl stehenden Varianten die schlechteste“


Was ist für Sie als Architekt und Mitglied des Städtebaubeirats das Für und Wider des aktuell diskutierten Neubaustandorts?
Leider erkenne ich die Vorteile nicht und sehe viele Nachteile. Die Kulturmeile ist für mich von den drei zur Wahl stehenden Varianten die schlechteste. Neben der Planungs- und Bauzeitverlängerung, den Mehrkosten durch zwei getrennte Baumaßnahmen, Zusatzkosten durch den Pachtzins, Verlust an denkmalgeschützter Bausubstanz, Eingriff in die Wallanlagen, sind für mich folgende städtebauliche Aspekte maßgebend:

1. Der Willy-Brand-Platz gehört zu den am besten erschlossenen Orten Frankfurts, sowohl mit dem ÖPNV als auch für PKW (Parkhaus). Hier sollte die Bebauungsdichte sogar erhöht werden, anstatt sie, wie jetzt geplant, durch Rückbau zu verringern. Das macht an diesem zentralen innerstädtischen Ort einfach keinen Sinn.
2. Die Ost-West-Beziehung, also die Verbindung von Kernstadt (Altstadt), Bankenviertel und Bahnhofsviertel, würde geschwächt, die Klammerfunktion der Bühnen ginge weitgehend verloren. Bereits jetzt ist der Willy-Brandt-Platz eine öffentliche Bühne, die an einem Ort der Hochkultur alle gesellschaftlichen Schichten zusammenführt. Wer in die Oper geht, steht mit einem Bein in der harten Realität des Bahnhofsviertels. Und genau dieses kontrastreiche Nebeneinander macht den Charme Frankfurts gerade an dieser Stelle aus.
3. Die Bühnen haben Weltklasseniveau nicht trotz, sondern wegen der zwar nüchternen, doch funktionalen Anlage der Theaterdoppelanlage. Defizite im Betrieb müssen selbstverständlich beseitigt, die Eingänge attraktiver gestaltet, Mängel in der Haustechnik beseitigt werden.

„Die Ost-West-Beziehung, also die Verbindung von Kernstadt (Altstadt), Bankenviertel und Bahnhofsviertel wird geschwächt“

Was wäre die sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachhaltigste Variante?
Das Neu-, Weiter- oder Umbauen am jetzigen Standort. Sofortige Planung und Umsetzung des Operninterims, gegebenenfalls in Verbindung mit dem Produktionszentrum mit Probebühne. Auf jeden Fall eine Struktur, die gut nachgenutzt werden kann.

Wenn man das Schauspiel neu baut, muss man dennoch das Haus am jetzigen Standort über mindestens zehn Jahre instand halten/setzen. Also warum nicht eine Teilsanierung?

Die Frage ist mehr als berechtigt.

Warum wird nie über einen Standortwechsel der Oper diskutiert?

Weil der Standort der richtige an dieser Stelle ist.
 
Fotogalerie:
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14. Dezember 2023, 10.30 Uhr
Katja Thorwarth
 
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Katja Thorwarth >>
 
 
 
 
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