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Städtische Bühnen: Denkmalschutz
Doch kein Abriss?
Das Landesdenkmalamt Hessen überlegt, Teile der Städtischen Bühnen unter Denkmalschutz zu stellen. Der bereits beschlossene Abriss und damit eine endgültige Entscheidung zur Zukunft der Bühnen würde dadurch weiter in die Ferne rücken.
Deutete zu Beginn des Jahres noch alles darauf hin, dass es in Sachen Städtische Bühnen bald vorwärts gehen könnte, scheinen nun wieder alle Karten neu gemischt zu werden. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen überlegt, das Foyer des Hauses unter Denkmalschutz zu stellen (zuerst berichtete die FAZ). Der im Januar von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Abriss stößt damit auf unerwartete Widerstände.
„Mit seiner urbanen, transparenten Fassade steht das Foyer für das neue, demokratische Selbstverständnis Westdeutschlands nach 1945. Es wurde als besondere Form eines öffentlichen Raums wahrgenommen und entsprechend genutzt,“ heißt es vonseiten des Landesdenkmalamts. Die räumliche Eindeutigkeit der Foyerfassade am Willy-Brandt-Platz als Straßenraumbegrenzung wie als Fluchtpunkt aus Richtung Gallus-Anlage belege die städtebauliche Bedeutung dieser baulichen Anlage. Damit erfülle das Foyer die Voraussetzungen eines Kulturdenkmals aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen und an seinem Erhalt bestehe ein öffentliches Interesse. Man freue sich darauf, „im konstruktiven Miteinander Chancen und Möglichkeiten der Erhaltung und Integration der denkmalwertenElemente zu erörtern und gemeinsam weitere Schritte zu entwickeln.“
Die Prüfung des Denkmalwerts geschah auf Initiative einer im März gestarteten Petition zum Erhalt des Gebäudes am Willy-Brandt-Platz. Die Städtischen Bühnen stünden wie kein anderes Gebäude in Frankfurt für die Nachkriegsära, der Bau habe in Frankfurt Stadtgeschichte geschrieben und Identität gestiftet, begründeten die Initiatoren ihr Anliegen. „Der Abriss lässt die Geschichte dahinter in Vergessenheit geraten, die Nachkriegszeit wird verdrängt, ganze Epochen unsichtbar gemacht“, so Philipp Oswalt, Professor für Architekturtheorie und Entwerfen der Universität Kassel und Mitunterzeichner. Gefordert wurde unter anderem „eine bauhistorisch-denkmalpflegerische Dokumentation und Analyse der bestehenden Doppelanlage von ABB Architekten (Otto Apel, Hannsgeorg Beckert, Gilbert Becker) von 1963“, die „denkmalpflegerische Unterschutzstellung des Wolkenfoyers und der anderen schützenswerten Gebäudeteile“ sowie der „Erhalt und Restaurierung des Wolkenfoyers“. Über 5300 Personen haben die Petition zwischenzeitlich unterzeichnet.
„Zwischen der Stabsstelle ‚Zukunft der Städtischen Bühnen‘ und dem Landesdenkmalamt sowie dem Denkmalamt der Stadt Frankfurt haben bereits konstruktive Gespräche über mögliche denkmalwerte Elemente der Theaterdoppelanlage stattgefunden“, äußerte sich Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD am Freitagnachmittag. „Das vom Landesdenkmalamt am 19. Mai veröffentlichte ‚Gutachten zum Denkmalwert‘ der Städtischen Bühnen bietet einen guten Ansatz zur dialogischen Weiterentwicklung des Projekts, die weiteren Schritte werden in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt erfolgen.“
Der Abriss der Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz war beschlossen worden, nachdem die Prüfung durch die Stabsstelle unter Leitung von Michael Guntersdorf ergeben hatte, dass eine Sanierung nicht, wie ursprünglich gehofft, deutlich günstiger als ein Neubau ausfallen würde, sondern im Gegenteil ausgesprochen hohe Gesamtkosten verursachen würde. Die Entscheidung, wo nach Abriss neu gebaut werden sollte und ob beide Sparten unter einem Dach verbleiben würden, stand allerdings noch aus.
Anmerkung: In einer ersten Version des Artikel hieß es, der Denkmalschutz sei bereits beschlossen. Dies ist jedoch nicht der Fall.
„Mit seiner urbanen, transparenten Fassade steht das Foyer für das neue, demokratische Selbstverständnis Westdeutschlands nach 1945. Es wurde als besondere Form eines öffentlichen Raums wahrgenommen und entsprechend genutzt,“ heißt es vonseiten des Landesdenkmalamts. Die räumliche Eindeutigkeit der Foyerfassade am Willy-Brandt-Platz als Straßenraumbegrenzung wie als Fluchtpunkt aus Richtung Gallus-Anlage belege die städtebauliche Bedeutung dieser baulichen Anlage. Damit erfülle das Foyer die Voraussetzungen eines Kulturdenkmals aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen und an seinem Erhalt bestehe ein öffentliches Interesse. Man freue sich darauf, „im konstruktiven Miteinander Chancen und Möglichkeiten der Erhaltung und Integration der denkmalwertenElemente zu erörtern und gemeinsam weitere Schritte zu entwickeln.“
Die Prüfung des Denkmalwerts geschah auf Initiative einer im März gestarteten Petition zum Erhalt des Gebäudes am Willy-Brandt-Platz. Die Städtischen Bühnen stünden wie kein anderes Gebäude in Frankfurt für die Nachkriegsära, der Bau habe in Frankfurt Stadtgeschichte geschrieben und Identität gestiftet, begründeten die Initiatoren ihr Anliegen. „Der Abriss lässt die Geschichte dahinter in Vergessenheit geraten, die Nachkriegszeit wird verdrängt, ganze Epochen unsichtbar gemacht“, so Philipp Oswalt, Professor für Architekturtheorie und Entwerfen der Universität Kassel und Mitunterzeichner. Gefordert wurde unter anderem „eine bauhistorisch-denkmalpflegerische Dokumentation und Analyse der bestehenden Doppelanlage von ABB Architekten (Otto Apel, Hannsgeorg Beckert, Gilbert Becker) von 1963“, die „denkmalpflegerische Unterschutzstellung des Wolkenfoyers und der anderen schützenswerten Gebäudeteile“ sowie der „Erhalt und Restaurierung des Wolkenfoyers“. Über 5300 Personen haben die Petition zwischenzeitlich unterzeichnet.
„Zwischen der Stabsstelle ‚Zukunft der Städtischen Bühnen‘ und dem Landesdenkmalamt sowie dem Denkmalamt der Stadt Frankfurt haben bereits konstruktive Gespräche über mögliche denkmalwerte Elemente der Theaterdoppelanlage stattgefunden“, äußerte sich Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD am Freitagnachmittag. „Das vom Landesdenkmalamt am 19. Mai veröffentlichte ‚Gutachten zum Denkmalwert‘ der Städtischen Bühnen bietet einen guten Ansatz zur dialogischen Weiterentwicklung des Projekts, die weiteren Schritte werden in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt erfolgen.“
Der Abriss der Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz war beschlossen worden, nachdem die Prüfung durch die Stabsstelle unter Leitung von Michael Guntersdorf ergeben hatte, dass eine Sanierung nicht, wie ursprünglich gehofft, deutlich günstiger als ein Neubau ausfallen würde, sondern im Gegenteil ausgesprochen hohe Gesamtkosten verursachen würde. Die Entscheidung, wo nach Abriss neu gebaut werden sollte und ob beide Sparten unter einem Dach verbleiben würden, stand allerdings noch aus.
Anmerkung: In einer ersten Version des Artikel hieß es, der Denkmalschutz sei bereits beschlossen. Dies ist jedoch nicht der Fall.
22. Mai 2020, 10.32 Uhr
Ronja Merkel
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. Mehr von Ronja
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