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Städel Frankfurt

Kunst wirkt nicht allein

Die Frankfurter Fotografin und Mäzenin Ulrike Crespo hinterlässt dem Städel Museum mehr als 90 herausragende Werke der Klassischen Moderne und der internationalen Nachkriegskunst.
„Es ist eine Kollektion, für die sich jedes Museum die Finger lecken würde.“ Städel-Direktor Philipp Demandt ist sichtlich berührt von der Schenkung. Das hat zwei Gründe: Zum einen sind es natürlich die herausragenden Arbeiten – darunter Werke von Wassily Kandinsky, Franz Marc, Otto Dix, Max Ernst, Jean Dubuffet – zum anderen ist es auch die Tatsache, dass Demandt Ulrike Crespo kannte. Als Menschenfreundin bezeichnet er die Mäzenin, die mit ihm bereits zu Lebzeiten über ihr Vermächtnis gesprochen hat und überzeugt davon war, dass Kunst nicht allein wirkt, sondern der ganzen Gesellschaft zugänglich sein muss. Und aus diesem Grund würdigt das Städel Museum die Geste der Schenkung nun mit einer Sonderausstellung.

Unter dem Titel „Zeichen der Freundschaft“ werden ausgewählte Arbeiten aus dem Vermächtnis in einen Dialog mit Werken aus der Städel-Sammlung treten. Insgesamt sind 72 Werke zu sehen, 44 davon stammen aus dem Nachlass von Ulrike Crespo. Diese Sammlung schließt Lücken, sagt Demandt und meint damit beispielsweise Lücken, die 1937 durch die Beschlagnahme von Kunstwerken durch die Nationalsozialisten gerissen wurden.

Die Schau ist nach Werkgruppen chronologisch in sieben Kapitel gegliedert und beginnt mit den wichtigsten Neuzugängen, den Werken der Bauhauslehrer Oskar Schlemmer, Paul Klee, Lyonel Feininger und László Moholy-Nagy. Oskar Schlemmers Aquarell zur „Bauhaustreppe“ (1931) ist eines der herausragenden Werke, ebenso, wie das farbenprächtige, expressive Aquarell anonymer Großstadtmenschen von Otto Dix. Ein weiteres wichtiges Werk ist „Grätenwald“ von Max Ernst, das der Surrealist 1927 geschaffen hat. Es kombiniert klassische Malerei mit experimentellen Verfahren. Ein einzelnes Kapitel ist Jean Dubuffet gewidmet, der ein großes Interesse an schroffen Materialen hatte. Zwei Werke aus der Sammlung Crespo werden mit grafischen Arbeiten aus dem eigenen Bestand gezeigt.

Die Werke, die Ulrike Crespo dem Städel vermachte, waren ursprünglich Teil der Sammlung ihres Großvaters Karl Ströher, der die Firma Wella zu einem Weltkonzern gemacht hat. Ströher hatte zunächst Werke der deutschen Romantik erworben, bevor er sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Klassischen Moderne zuwandte. Alle Werke sind auch in einem Album in der Digitalen Sammlung zugänglich. Außerdem können sich Besucherinnen und Besucher die nicht ausgestellten Werke auf Papier im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorlegen lassen.

>> Die Ausstellung ist bis zum 6. März 2022 zu sehen. Alle Infos unter www.staedelmuseum.de
 
Fotogalerie:
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24. November 2021, 12.20 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
 
 
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