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Kovacs in der Batschkapp – auch ohne Till Lindemann
„Shades Of Black“, „Cheap Smell“, „Child Of Sin“ – Kovacs liebt bildgewaltige Albumtitel. Und die löst sie in ihren Konzerten auch ein. Am 8. März kommt die Niederländerin in die Batschkapp in Frankfurt.
Es ist fast fünf Jahre her, da trat Kovacs in der Jugend-Kultur-Kirche Sankt Peter auf. Ein Konzert, das man in bester Erinnerung behielt und das Appetit auf einen Nach- schlag machte. Zumal in der Zwischenzeit mit „Child Of Sin“ ein weiteres, grandioses Album der Niederländerin erschienen ist. „Ich musste tief graben, um mein eigenes Glück zu finden“, sagte Sharon Kovacs im Februar 2023 über die Entstehung ihres dritten Albums.
Sie breitete in den Songs nicht weniger als ihr ganzes Leben vor uns aus, kam uns dabei mit ihrem Befreiungsakt sehr nahe. Was aber in keinem Moment unangenehm war. Das lag an dieser besonderen, teils (groß) orchestrierten Musik mit in den Texten versteckten Hinweisen wie „The Wizard of Oz“ und „History Repeating“ und mit emotionalen Assoziationen wie Flamenco (‚Carmen‘), Tango und maghrebinischer Musik. Mit Produzent Jonathan Quarmby (Benjamin Clementine) als Co-Writer war ihr ein Geniestreich gelungen.
Kovacs in der Batschkapp: Zitatenreiche Musik mit viel Leidenschaft
Großartig auch das Duett mit Till Lindemann. Der umstrittene Rammstein-Frontmann wird in der Batschkapp natürlich nicht zugegen sein, aber den braucht Kovacs auch gar nicht. Sie wird wie gewohnt ihre (über-)sinnlichen Geschichten mit ganzer Leidenschaft auf der Bühne ausleben. Beleg dieser Hingabe war 2019 auch, dass Kovacs sich den Luxus einer siebenköpfigen Band nebst zwei Background-Vokalistinnen leistete. Ihr Gitarrist und ihr Trompeter taten sich allen voran als wahre Klangmaler hervor.
Star der Show war und ist aber Kovacs‘ Stimme. Die ist mit ihrem Timbre und dank der intuitiven Modulationen so speziell wie die von Kolleginnen wie Marla Glen oder gar Shirley Bassey. Mit der Formel „Soullastiger Jazz-Pop“ hat man versucht, dem Stil der Sängerin beizukommen. Aber da lässt sich weit mehr entdecken. Hier ein Mariachi- Motiv, da ein Latin-Groove; auch Surf- und Twang-Gitarren, Chanson, Rhythm & Blues und Rock’n’Roll gehören zum Zitatenschatz in diesem abwechslungsreichen Repertoire aus groovenden Titeln und Balladen.
Info
Kovacs, Mixed, Ffm: Batschkapp, Gwinnerstraße 5, 8. März, 19 Uhr, Eintritt: 42,80 Euro
Sie breitete in den Songs nicht weniger als ihr ganzes Leben vor uns aus, kam uns dabei mit ihrem Befreiungsakt sehr nahe. Was aber in keinem Moment unangenehm war. Das lag an dieser besonderen, teils (groß) orchestrierten Musik mit in den Texten versteckten Hinweisen wie „The Wizard of Oz“ und „History Repeating“ und mit emotionalen Assoziationen wie Flamenco (‚Carmen‘), Tango und maghrebinischer Musik. Mit Produzent Jonathan Quarmby (Benjamin Clementine) als Co-Writer war ihr ein Geniestreich gelungen.
Großartig auch das Duett mit Till Lindemann. Der umstrittene Rammstein-Frontmann wird in der Batschkapp natürlich nicht zugegen sein, aber den braucht Kovacs auch gar nicht. Sie wird wie gewohnt ihre (über-)sinnlichen Geschichten mit ganzer Leidenschaft auf der Bühne ausleben. Beleg dieser Hingabe war 2019 auch, dass Kovacs sich den Luxus einer siebenköpfigen Band nebst zwei Background-Vokalistinnen leistete. Ihr Gitarrist und ihr Trompeter taten sich allen voran als wahre Klangmaler hervor.
Star der Show war und ist aber Kovacs‘ Stimme. Die ist mit ihrem Timbre und dank der intuitiven Modulationen so speziell wie die von Kolleginnen wie Marla Glen oder gar Shirley Bassey. Mit der Formel „Soullastiger Jazz-Pop“ hat man versucht, dem Stil der Sängerin beizukommen. Aber da lässt sich weit mehr entdecken. Hier ein Mariachi- Motiv, da ein Latin-Groove; auch Surf- und Twang-Gitarren, Chanson, Rhythm & Blues und Rock’n’Roll gehören zum Zitatenschatz in diesem abwechslungsreichen Repertoire aus groovenden Titeln und Balladen.
Kovacs, Mixed, Ffm: Batschkapp, Gwinnerstraße 5, 8. März, 19 Uhr, Eintritt: 42,80 Euro
4. März 2024, 12.18 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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