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Otto Waalkes-Ausstellung im Caricatura
Mit Ostfriesentee malt es sich besser
Als Humorist und Musiker ist Otto Waalkes seit Jahrzehnten erfolgreich. Seine andere große Leidenschaft ist weniger bekannt - die Malerei. Das Caricatura Museum widmet ihm zu seinem 70. Geburtstag eine große Ausstellung und zeigt Zeichnungen und Gemälde des Ostfriesen.
Das künstlerische Portfolio von Otto Waalkes ist wie ein Ritt durch die Kunstgeschichte - seine Gemälde aus Acryl oder Öl sind an bekannte Kunstwerke angelehnt, durch alle Stilrichtungen und Epochen hinweg. Stets leicht abgewandelt und doch unverkennbar am Vorbild orientiert. „Die Parodie ist die aufrichtigste Form der Verehrung für mich“, sagt Otto Waalkes dazu. Edvard Munch, Picasso, Keith Haring, Andy Warhol, Leonardo da Vinci, Roy Lichtenstein oder Paul Cezanne gehören zu seinen Vorbildern . Auch Bezüge zur Popkultur, etwa den Star Wars-Filmen oder den Peanuts, sind erkennbar. Inspirationen holte sich Waalkes, der gerne Museen besucht, auch im Frankfurter Städel. „Ich überlege dann, wie ich noch ein Charakteristikum von mir einbauen kann“, sagte er.
Sitting in the morning sun © Otto Waalkes
Deshalb fast immer dabei: Der Ottifant. Jenes Rüsseltier mit den großen Augen, das Otto bereits als Jugendlicher erfand. Er wollte damals eigentlich ein Selbstporträt zeichnen, erzählte er vergnügt. „Doch die Augen wurden zu groß, meine Nase bekam einen Rüsseleffekt“. Ein absoluter Glücksfall, wie wir heute wissen. Aus Franz Marcs berühmten blauen Pferden wurde so der „Turm der blauen Ottifanten“, Edward Hoppers „Nighthawks“ zum melancholischen Treffpunkt von Waalkes mit einem Ottifanten und Sid, dem Faultier aus der „Ice Age“-Serie, dem der Künstler seine Stimme lieh.
Otto im Pop-Art-Stil © Nicole Nadine Seliger
Waalkes‘ Werke sind farbenfroh und bringen den Betrachter oft zum Schmunzeln. Düstere Bilder gehören nicht zu Waalkes‘ Portfolio. „Ich will den Menschen mit meinen Motiven Freude machen“, sagt er.
Otti-Waan Kenobi - Viel zu lernen du noch hast © Otto Waalkes
Gemalt hat Waalkes schon als Junge in Emden, etwa in der Schülerzeitung. Der Ostfriese studierte gar Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste in Hamburg, wollte Kunstlehrer werden. Gelegentliche Club-Auftritte als Komiker dienten zunächst dazu, sein Studium zu finanzieren. Schnell wurde er mit seinen Sketchen so erfolgreich, dass er komplett ins Humorfach wechselte. Mit 24 Jahren brachte er 1972 seine erste LP „Otto“ heraus. Wie bei allen Platten, die bis heute folgten, zeichnete und gestaltete Waalkes das LP-Cover selbst. Sein ehemaliger Mitbewohner Udo Lindenberg bestärkte ihn dann vor einigen Jahren, wieder mehr Zeit in seine Malerei zu investieren. „Es macht wahnsinnig viel Spaß“, erzählt Waalkes. Und wer hört, mit welcher Leidenschaft und Akribie er über Maltechniken, Texturen und Stofflichkeit spricht, glaubt das sofort.
© Bernd Kammerer
Mehr als 200 Gemälde und Zeichnungen sind im Caricatura Museum zu sehen. Sie zeigen eine andere, weniger bekannte Seite von Otto Waalkes, der im Juli seinen 70. Geburtstag feiern wird. Auch als Maler bleibt er seiner ostfriesischen Heimat verbunden: Statt Lacke zu verwenden tränkt er jede Leinwand zunächst mit Ostfriesentee – wegen der braunen Patina. „Die Ostfriesen nehmen mir das nicht übel“, sagt er und lacht verschmitzt.
>> Otto. Die Ausstellung, Caricatura Museum, Weckmarkt 17, 26.4. bis 2.9.2018, Di-So 11-18 Uhr, Mi 11-20 Uhr, Eintritt 6 Euro (ermäßigt 3 Euro), www.caricatura-museum.de
Sitting in the morning sun © Otto Waalkes
Deshalb fast immer dabei: Der Ottifant. Jenes Rüsseltier mit den großen Augen, das Otto bereits als Jugendlicher erfand. Er wollte damals eigentlich ein Selbstporträt zeichnen, erzählte er vergnügt. „Doch die Augen wurden zu groß, meine Nase bekam einen Rüsseleffekt“. Ein absoluter Glücksfall, wie wir heute wissen. Aus Franz Marcs berühmten blauen Pferden wurde so der „Turm der blauen Ottifanten“, Edward Hoppers „Nighthawks“ zum melancholischen Treffpunkt von Waalkes mit einem Ottifanten und Sid, dem Faultier aus der „Ice Age“-Serie, dem der Künstler seine Stimme lieh.
Otto im Pop-Art-Stil © Nicole Nadine Seliger
Waalkes‘ Werke sind farbenfroh und bringen den Betrachter oft zum Schmunzeln. Düstere Bilder gehören nicht zu Waalkes‘ Portfolio. „Ich will den Menschen mit meinen Motiven Freude machen“, sagt er.
Otti-Waan Kenobi - Viel zu lernen du noch hast © Otto Waalkes
Gemalt hat Waalkes schon als Junge in Emden, etwa in der Schülerzeitung. Der Ostfriese studierte gar Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste in Hamburg, wollte Kunstlehrer werden. Gelegentliche Club-Auftritte als Komiker dienten zunächst dazu, sein Studium zu finanzieren. Schnell wurde er mit seinen Sketchen so erfolgreich, dass er komplett ins Humorfach wechselte. Mit 24 Jahren brachte er 1972 seine erste LP „Otto“ heraus. Wie bei allen Platten, die bis heute folgten, zeichnete und gestaltete Waalkes das LP-Cover selbst. Sein ehemaliger Mitbewohner Udo Lindenberg bestärkte ihn dann vor einigen Jahren, wieder mehr Zeit in seine Malerei zu investieren. „Es macht wahnsinnig viel Spaß“, erzählt Waalkes. Und wer hört, mit welcher Leidenschaft und Akribie er über Maltechniken, Texturen und Stofflichkeit spricht, glaubt das sofort.
© Bernd Kammerer
Mehr als 200 Gemälde und Zeichnungen sind im Caricatura Museum zu sehen. Sie zeigen eine andere, weniger bekannte Seite von Otto Waalkes, der im Juli seinen 70. Geburtstag feiern wird. Auch als Maler bleibt er seiner ostfriesischen Heimat verbunden: Statt Lacke zu verwenden tränkt er jede Leinwand zunächst mit Ostfriesentee – wegen der braunen Patina. „Die Ostfriesen nehmen mir das nicht übel“, sagt er und lacht verschmitzt.
>> Otto. Die Ausstellung, Caricatura Museum, Weckmarkt 17, 26.4. bis 2.9.2018, Di-So 11-18 Uhr, Mi 11-20 Uhr, Eintritt 6 Euro (ermäßigt 3 Euro), www.caricatura-museum.de
25. April 2018, 12.30 Uhr
Nicole Nadine Seliger
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30. Januar 2025
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