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Neuer Ort, neuer Name, neues Konzept
Aus dem Kindermuseum wird das Junge Museum
Nach zehn Jahren an der Hauptwache kehrt das Kindermuseum im kommenden Jahr als Junges Museum zurück in den Saalhof im Historischen Museum, also zurück an den Ort, wo es vor 45 Jahren entstand.
Vor 45 Jahren wurde das Kinder Museum Frankfurt als erstes seiner Art in Deutschland gegründet. In den vergangenen zehn Jahren hat man sich daran gewöhnt, dass der außergewöhnliche Ausstellungsort für junge Besucher ganz zentral gelegen an der Hauptwache angesiedelt war. 350.000 Besucher waren insgesamt dort. Doch im Februar 2018 will die Institution wieder am alten Standort unter den Fittichen des Historischen Museums, dann aber in neu gestalteten Räumlichkeiten auf einer 600 Quadratmeter großen Fläche, wiedereröffnen. Da Schulkinder jetzt die Zielgruppe sind und die sich mit dem Begriff „Kinder“ angeblich schwertun, wird sich das Haus im Saalhof künftig „Junges Museum“ nennen.
„Nach der Baustelle ist vor der Baustelle“, sagt Jan Gerchow, Leiter des Historischen Museums. Man baue um, damit dem Jungen Museum eine zentrale Rolle im Haus zuteilwerde. „Der Standort an der Hauptwache war fantastisch. Wir hatten unsere Besucherzahlen dort im Vergleich zu vorher verdoppelt. Wir hoffen jetzt, mindestens genau so viel Besucher anziehen zu können.“ Derzeit sind die drei Etagen noch eine Baustelle, die Vorbereitungen für eine Retrospektive der vergangenen 45 Jahre läuft.
Im Eröffnungsjahr 1972 sei die Didaktik und Vermittlung musealer Inhalte noch nicht so weit gediehen, das Konzept ein Museum für Kinder zu machen sei damals revolutionär gewesen, wenngleich es in den USA bereits viel früher Vorläufer gegeben habe. Im Februar wird es wieder ein altes Schulzimmer mit Griffel und Schiefertafel, Federn, Tinte und Sütterlinschrift zu sehen geben, es werden alte Spielsachen ausgestellt, die Kinder können Kuscheltiere selbstmachen oder Brettspiele spielen und es wird ein Schattentheater geben.
Auf der obersten Etage, der Ebene 3, so berichtet Museumsleiterin Susanne Gesser, soll eine historische Drogerie eingerichtet werden, die von dem aufgelösten Museum der Firma Wella stammt. „Das ist eine Ladeneinrichtung mit Theke und einhundert Porzellangefäßen mit den lateinischen Begriffen der Heilkräuter drauf“, sagt Gesser. Außerdem wird es einen Kolonialwarenladen zu besichtigen geben nebst einer Urgroßelternküche. Das Leben um 1900 soll erfahrbar gemacht werden, vom Einkauf bis zur Herstellung der Speisen. Ein Radio- und Computerlabor sind auch in das Museumskonzept eingeplant. Ferner soll es weiterhin die Möglichkeit geben, im Museum einen Kindergeburtstag zu feiern.
„Wir arbeiten mit Originalobjekten und haben eine große didaktische Sammlung, die man anfassen kann“, sagt Gesser. Das mache für Kinder einen großen Unterschied im Vergleich zu herkömmlichen Museumsobjekten, die man in Vitrinen verstecke.
Im Gewölbekeller soll es auch eine Picknickzone geben, in der Eltern mit den Kindern an Tischen sitzend mitgebrachte Pausenbrote verspeisen und eine Rast einlegen können. Es gehe um das familiäre Miteinander. Ein fester Bestandteil des Jungen Museums soll auch die Druckerwerkstatt mit der Kniehebelpresse und der großen Schriftensammlung sein, außerdem darf Papier geschöpft werden. das gehöre zu dem interaktiven Ansatz des Museums.
In der Ausstellung zu 45 Jahren Kinder Museum sollen auch ehemalige Besucher des Ausstellungshauses zu Worte kommen. Wer sich also noch erinnert, der wird gebeten, in 200 Zeichen seine Erfahrungen zusammenzufassen und an info.kindermuseum@stadt-frankfurt.de mit dem Stichwort: „Erinnerungen“ zu senden. Der kleine Text, gegebenenfalls sogar mit Bild, könnte Bestandteil der Ausstellung werden.
So schön sie den zentralen Standort an der Hauptwache auch fand, den in die Jahre gekommenen Räumen selbst scheint Susanne Gesser nicht so sehr hinterher zu trauern. „Die Fläche ist marode, sie muss komplett saniert werden, da müssen neue Rohre verlegt werden. Die Stadt, die VGF und die Bahn müssen sich darum kümmern. Da muss man vermutlich sehr viel Geld reinstecken“, sagt Gesser. Sie habe immer wieder Ärger mit Rohrbrüchen gehabt. Pläne, in den Räumen ein Museum für elektronische Musik, das MOMEM, zu eröffnen, haben sich zuletzt noch nicht konkretisiert. Doch ab Januar 2018 wird die Fläche frei, dann könnte vielleicht auch hier wieder ein neues, wegweisendes Frankfurter Museum entstehen.
„Nach der Baustelle ist vor der Baustelle“, sagt Jan Gerchow, Leiter des Historischen Museums. Man baue um, damit dem Jungen Museum eine zentrale Rolle im Haus zuteilwerde. „Der Standort an der Hauptwache war fantastisch. Wir hatten unsere Besucherzahlen dort im Vergleich zu vorher verdoppelt. Wir hoffen jetzt, mindestens genau so viel Besucher anziehen zu können.“ Derzeit sind die drei Etagen noch eine Baustelle, die Vorbereitungen für eine Retrospektive der vergangenen 45 Jahre läuft.
Im Eröffnungsjahr 1972 sei die Didaktik und Vermittlung musealer Inhalte noch nicht so weit gediehen, das Konzept ein Museum für Kinder zu machen sei damals revolutionär gewesen, wenngleich es in den USA bereits viel früher Vorläufer gegeben habe. Im Februar wird es wieder ein altes Schulzimmer mit Griffel und Schiefertafel, Federn, Tinte und Sütterlinschrift zu sehen geben, es werden alte Spielsachen ausgestellt, die Kinder können Kuscheltiere selbstmachen oder Brettspiele spielen und es wird ein Schattentheater geben.
Auf der obersten Etage, der Ebene 3, so berichtet Museumsleiterin Susanne Gesser, soll eine historische Drogerie eingerichtet werden, die von dem aufgelösten Museum der Firma Wella stammt. „Das ist eine Ladeneinrichtung mit Theke und einhundert Porzellangefäßen mit den lateinischen Begriffen der Heilkräuter drauf“, sagt Gesser. Außerdem wird es einen Kolonialwarenladen zu besichtigen geben nebst einer Urgroßelternküche. Das Leben um 1900 soll erfahrbar gemacht werden, vom Einkauf bis zur Herstellung der Speisen. Ein Radio- und Computerlabor sind auch in das Museumskonzept eingeplant. Ferner soll es weiterhin die Möglichkeit geben, im Museum einen Kindergeburtstag zu feiern.
„Wir arbeiten mit Originalobjekten und haben eine große didaktische Sammlung, die man anfassen kann“, sagt Gesser. Das mache für Kinder einen großen Unterschied im Vergleich zu herkömmlichen Museumsobjekten, die man in Vitrinen verstecke.
Im Gewölbekeller soll es auch eine Picknickzone geben, in der Eltern mit den Kindern an Tischen sitzend mitgebrachte Pausenbrote verspeisen und eine Rast einlegen können. Es gehe um das familiäre Miteinander. Ein fester Bestandteil des Jungen Museums soll auch die Druckerwerkstatt mit der Kniehebelpresse und der großen Schriftensammlung sein, außerdem darf Papier geschöpft werden. das gehöre zu dem interaktiven Ansatz des Museums.
In der Ausstellung zu 45 Jahren Kinder Museum sollen auch ehemalige Besucher des Ausstellungshauses zu Worte kommen. Wer sich also noch erinnert, der wird gebeten, in 200 Zeichen seine Erfahrungen zusammenzufassen und an info.kindermuseum@stadt-frankfurt.de mit dem Stichwort: „Erinnerungen“ zu senden. Der kleine Text, gegebenenfalls sogar mit Bild, könnte Bestandteil der Ausstellung werden.
So schön sie den zentralen Standort an der Hauptwache auch fand, den in die Jahre gekommenen Räumen selbst scheint Susanne Gesser nicht so sehr hinterher zu trauern. „Die Fläche ist marode, sie muss komplett saniert werden, da müssen neue Rohre verlegt werden. Die Stadt, die VGF und die Bahn müssen sich darum kümmern. Da muss man vermutlich sehr viel Geld reinstecken“, sagt Gesser. Sie habe immer wieder Ärger mit Rohrbrüchen gehabt. Pläne, in den Räumen ein Museum für elektronische Musik, das MOMEM, zu eröffnen, haben sich zuletzt noch nicht konkretisiert. Doch ab Januar 2018 wird die Fläche frei, dann könnte vielleicht auch hier wieder ein neues, wegweisendes Frankfurter Museum entstehen.
25. Oktober 2017, 11.56 Uhr
Nicole Brevoord
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