Die Welle der Empörung schwappt bis in die Niederlande: Dass Werke des Künstlers M. C. Escher in einem Museum gezeigt werden, dessen Betreiber sich fremdenfeindlich äußert, ist unerträglich für Eschers Nachkommen.
Peter von Freyberg /
„Wir wollen explizit klar stellen – und ich spreche damit auch Namen seiner Nachfahren – dass sich M. C. Escher von Politik stets ferngehalten hat – insbesondere vom rechten Flügel der Politik. Vielmehr musste er sein geliebtes Italien verlassen, wegen des Aufkommen des Faschismus, den er verabscheute“, klagt Mark Veldhuysen, Direktor der M. C. Escher Company. Das Unternehmen in Baarn bei Utrecht kümmert sich um das Vermächtnis des niederländischen Grafikers Maurits Cornelis „M. C.“ Escher (1898-1972).
In einem Museum, das sich mit Kunstwerken der optischen Täuschung beschäftigt, darf M. C. Escher eigentlich nicht fehlen, gilt er doch als einer der wichtigsten Erschaffer von „unmöglichen Figuren“, also zweidimensionalen Bildern, die im Kopf des Betrachters eine Dreidimensionalität vorgaukeln, die es in der Realität nicht geben kann. Ein frühes Beispiel dafür im Werk Eschers ist das Bild „Belvedere“, das auch im Explora-Museum gezeigt wird.
M. C. Escher inspirierte mit seinem Werk auch den britischen Mathematiker Roger Penrose (später in den Adelsstand erhoben), der ein „unmögliches Dreieck“ erschuf, auch „Tribar“ genannt. Es zeigt drei Balken, die jeweils im rechten Winkel zueinander stehen und dennoch zu einem Dreieck verbunden sind. Dieses „unmögliche Dreieck“ wird vom Explora-Museum als Logo verwendet – und prangte auch neben den rassistischen Tweets. „Das Explora-Museum missbraucht damit das Werk von Sir Roger Penrose und eben auch von M. C. Escher“, empört sich Mark Veldhuysen.