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Museumsleiter setzt fremdenfeindliche Tweets ab
Explora-Chef zeigt sich rassistisch
Über das Twitter-Konto des Explora-Museums wurden rassistische Kommentare zu Flüchtlingen veröffentlicht. Der Leiter des Museums sieht sich zu Unrecht angegriffen – und versteht die Reaktionen nicht.
„Zeigt denen doch erstmal, wie man richtig scheißt. Refugees out“, so hieß es am Samstag in einem Tweet des Explora-Museums als Reaktion auf einen Artikel im „Tagesspiegel“ zu Flüchtlingen. Ein Redakteur des Hessischen Rundfunks machte auf den Tweet aufmerksam und löste damit einen Shitstorm aus. Die Äußerung wurde zwischenzeitlich gelöscht, doch es ist längst nicht der einzige fremdenfeindliche Kommentar auf der Twitter-Seite des Museums.
Mutmaßlich steckt der Leiter und Gründer des Museums Gerhard Stief hinter den Tweets. Der ist jedoch, so heißt es, zurzeit verreist und möchte sich erst im Februar ausführlich zu den Hintergründen der Tweets äußern. Stattdessen schreibt er:
Die Besucherzahlen nach den beiden Tagen seien sogar gestiegen, so Stief gegenüber dem Journal Frankfurt. Dem HR-Redakteur wirft er Verleumdung vor. „Zu meiner größten Überraschung werde ich mit Lob und Zustimmung überhäuft“, sagt Stief. Er werde aber auch als „Arschloch“, „Nazischwein“ und „Rassist“ beschimpft. 2.000 Tweets und Facebook-Einträge dieser Art habe er bereits gezählt.
Die Stadt hat sich von dem Museum distanziert. Das Explora wurde von der Liste aller Museen im Stadtgebiet entfernt. Das Kulturdezernat nahm das Museum bereits im Dezember von der Website des Museumsufers. Ansonsten hat die Stadt keine große Handhabe: Das Explora Museum ist privat, bekommt keine öffentliche Förderung.
Das Haus richtet sich zum größten Teil an Kinder. Es setzt sich mit optischen Täuschungen auseinander und stellt hauptsächlich dreidimensionale Bilder und physikalische Experimente aus. Es befindet sich in einem Hochbunker am Glauburgplatz. Die Nachlassverwalter des Künstlers M. C. Escher kritisieren die Äußerungen von Stief ebenfalls scharf.
Diese Woche wird das Bildungsdezernat in Abstimmung mit dem staatlichen Schulamt darüber entscheiden, ob weiterhin eine Empfehlung für das Explora ausgesprochen wird, so Martin Müller, Referent der Bildungsdezernentin Sarah Sorge (Grüne). Die Haltung des Bildungsdezernats ist, dass solche Aussagen nicht tolerierbar seien. „Und das Museum ist nicht so einzigartig, dass man keine Alternativen hätte“, so Müller. Da sei zum Beispiel das Experiminta. Das ist ein Museum, das als Verein von ehemaligen Lehrern und Wissenschaftlern gegründet worden sei. Das Experiminta decke ein größeres Spektrum ab und habe ein besseres Angebot. Es bekomme staatliche Unterstützung.
Auch die Grünen im Ortsbeirat Nordend verurteilen Stiefs Tweets auf das Schärfste. Stimmungsmache gegen schutzsuchende Menschen habe in Frankfurt keinen Platz, so Bernhard Maier, Sprecher der Grünen im Römer und Mitglied der Ortsbeirats. „Wir nehmen Herrn Stiefs Verbreitung rassistischen Gedankenguts nicht hin und raten allen, das Explora-Museum nicht mehr zu besuchen", so Maier.
Die Initiative No Fragida veranstaltet am Donnerstag eine Demonstration vor dem Museum. Sie bezeichnet den Leiter als "Hetzer" und "Brunnenvergifter". Sie wollen seine rassistischen und menschenverachtenden Äußerungen nicht hinnehmen. Im Zusammenhang mit dem Bildungsauftrag eines Kulturbetriebs sei das nicht zu dulden – besonders mit Augenmerk auf die jungen Besucher. Sie fordern, dass sich Stief aus der Arbeit zurückzieht.
Hätte man die syrischen verbrecher nicht ins land gelassen wäre alles so gut wie früher..refugies not welcome. t.co/TmOIXPP0pZ
— EXPLORA (@exploramuseum) 8. Januar 2016
Empörung hatten wir schon..jetzt raus mit dem gesockse. Aber schnellstens t.co/72sXmT5Bxj
— EXPLORA (@exploramuseum) 5. Januar 2016
Mutmaßlich steckt der Leiter und Gründer des Museums Gerhard Stief hinter den Tweets. Der ist jedoch, so heißt es, zurzeit verreist und möchte sich erst im Februar ausführlich zu den Hintergründen der Tweets äußern. Stattdessen schreibt er:
#shitstorm tag1 bringt #EXPLORAmuseum zusätzliche interessierte besucher. #frankfurt #museum. Fragen: "wo ist denn hier was rassistisches ?
— EXPLORA (@exploramuseum) 10. Januar 2016
Die Besucherzahlen nach den beiden Tagen seien sogar gestiegen, so Stief gegenüber dem Journal Frankfurt. Dem HR-Redakteur wirft er Verleumdung vor. „Zu meiner größten Überraschung werde ich mit Lob und Zustimmung überhäuft“, sagt Stief. Er werde aber auch als „Arschloch“, „Nazischwein“ und „Rassist“ beschimpft. 2.000 Tweets und Facebook-Einträge dieser Art habe er bereits gezählt.
Die Stadt hat sich von dem Museum distanziert. Das Explora wurde von der Liste aller Museen im Stadtgebiet entfernt. Das Kulturdezernat nahm das Museum bereits im Dezember von der Website des Museumsufers. Ansonsten hat die Stadt keine große Handhabe: Das Explora Museum ist privat, bekommt keine öffentliche Förderung.
Klarstellung: Das #exploramuseum ist kein städt. Museum, sondern wird priv. betrieben. Es wird nicht von uns gefördert. *dg
— Frankfurt am Main (@Stadt_FFM) 11. Januar 2016
Das Haus richtet sich zum größten Teil an Kinder. Es setzt sich mit optischen Täuschungen auseinander und stellt hauptsächlich dreidimensionale Bilder und physikalische Experimente aus. Es befindet sich in einem Hochbunker am Glauburgplatz. Die Nachlassverwalter des Künstlers M. C. Escher kritisieren die Äußerungen von Stief ebenfalls scharf.
Diese Woche wird das Bildungsdezernat in Abstimmung mit dem staatlichen Schulamt darüber entscheiden, ob weiterhin eine Empfehlung für das Explora ausgesprochen wird, so Martin Müller, Referent der Bildungsdezernentin Sarah Sorge (Grüne). Die Haltung des Bildungsdezernats ist, dass solche Aussagen nicht tolerierbar seien. „Und das Museum ist nicht so einzigartig, dass man keine Alternativen hätte“, so Müller. Da sei zum Beispiel das Experiminta. Das ist ein Museum, das als Verein von ehemaligen Lehrern und Wissenschaftlern gegründet worden sei. Das Experiminta decke ein größeres Spektrum ab und habe ein besseres Angebot. Es bekomme staatliche Unterstützung.
Auch die Grünen im Ortsbeirat Nordend verurteilen Stiefs Tweets auf das Schärfste. Stimmungsmache gegen schutzsuchende Menschen habe in Frankfurt keinen Platz, so Bernhard Maier, Sprecher der Grünen im Römer und Mitglied der Ortsbeirats. „Wir nehmen Herrn Stiefs Verbreitung rassistischen Gedankenguts nicht hin und raten allen, das Explora-Museum nicht mehr zu besuchen", so Maier.
Die Initiative No Fragida veranstaltet am Donnerstag eine Demonstration vor dem Museum. Sie bezeichnet den Leiter als "Hetzer" und "Brunnenvergifter". Sie wollen seine rassistischen und menschenverachtenden Äußerungen nicht hinnehmen. Im Zusammenhang mit dem Bildungsauftrag eines Kulturbetriebs sei das nicht zu dulden – besonders mit Augenmerk auf die jungen Besucher. Sie fordern, dass sich Stief aus der Arbeit zurückzieht.
13. Januar 2016, 12.05 Uhr
Tamara Marszalkowski
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Text: Florian Aupor / Foto: Über den Holbeinsteg zum Museumsufer © Adobe Stock/Branko Srot
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