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Martin Sonntag
Caricatura – Das „Kanzleramt“ der Komischen Kunst
Der neue Chef des Caricatura in Frankfurt, Martin Sonntag, spricht über die Zukunft des Hauses und die kommenden Ausstellungen. Was wird sich am Weckmarkt verändern und was bleibt?
„Ich begrüße Sie aufs Wildeste“, stellte sich der neue Leiter des Caricatura Museums, Martin Sonntag, auf der Pressekonferenz vor. Er folgt auf Achim Frenz, der am 11. März überraschend verstorben ist. 30 Jahre habe er Frenz gekannt, erzählte Sonntag: „Es war ein schwerer Schlag.“
Sonntags Vorgänger war es denn auch, der die bundesweit erfolgreiche Ausstellung „Ach was. Loriot zum 100sten“ verantwortete, die aufgrund des großen Andrangs bis zum 12. Mai verlängert wurde. Doch was folgt unter dem neuen Macher? Viel zu tun gebe es, sagte Sonntag, stellte aber klar: „Es geht hervorragend im Sinne der Komischen Kunst weiter.“ Auch wenn alles „anders“ werde, bleibe dennoch alles „gleich“. Was das konkret für Frankfurt, die „Bundeshauptstadt der komischen Kunst“ und insbesondere deren „Kanzleramt“, dem Caricatura, heißt?
Was folgt auf die Loriot-Ausstellung im Caricatura?
Es wird weiterhin drei Wechselausstellungen im Jahr geben, auf Loriot folgt der 2022 verstorbene Wuppertaler Karikaturist André Poloczek, bekannt als Polo. Der Frankfurter Zeichner Bernd Pfarr wird im Herbst mit einer Ausstellung geehrt, gefolgt von Walter Mörs als Kooperationsschau. Dann wird Michael Sowa, Zeichner der Komischen Kunst, 2025 das Caricatura bespielen – weiter wollte man nicht in die Zukunft blicken.
Caricatura-Chef Martin Sonntag
Klangvolle Namen, aber alles nur Männer. Wo bleiben die Frauen, die Künstlerinnen des Genres? Sonntag verwies darauf, dass es nach wie vor In der Komischen Kunst nicht so viele Frauen wie Männer gebe, zumal keine eine „Quotenfrau“ sein möchte. Man bleibe aber dran, es würden immer mehr: „Die Frauen, die es gibt, sollen ausgestellt werden.“
„Es gibt Grenzen. Wir sind im Bereich der Hochkomik“
Bezüglich Dauerausstellung wird sich einiges tun, breiter aufgestellt soll sie werden und neben der „alten“ Neuen Frankfurter Schule auch deren „Enkel und Cousinen“ zeigen. Weiter werde das fünfteilige Kabinett inhaltlich aufgebrochen und durch einen neuen Raum ergänzt, der die Dynamik abbildet, die die jungen Talente bereithalten. Konkret geht es um neue Formate in einem „Raum der Bewegung“. In den Comedy-Bereich will sich Sonntag jedoch nicht verirren: „Es gibt Grenzen. Wir sind im Bereich der Hochkomik.“
Der Caricatura-Chef verwies auch auf die Relevanz von Satire, die immer dann besonders deutlich werde, wenn sich gesellschaftliche Umbrüche abzeichnen, sei es durch den Rechtsruck oder den Klimawandel. Hier will das Caricatura Ort des Diskurses sein, der Forschung und satirische Praxis miteinander vereint. Was aber nie aus dem Blick geraten darf: „Das Caricatura ist ein Haus des Lachens.“
Sonntags Vorgänger war es denn auch, der die bundesweit erfolgreiche Ausstellung „Ach was. Loriot zum 100sten“ verantwortete, die aufgrund des großen Andrangs bis zum 12. Mai verlängert wurde. Doch was folgt unter dem neuen Macher? Viel zu tun gebe es, sagte Sonntag, stellte aber klar: „Es geht hervorragend im Sinne der Komischen Kunst weiter.“ Auch wenn alles „anders“ werde, bleibe dennoch alles „gleich“. Was das konkret für Frankfurt, die „Bundeshauptstadt der komischen Kunst“ und insbesondere deren „Kanzleramt“, dem Caricatura, heißt?
Es wird weiterhin drei Wechselausstellungen im Jahr geben, auf Loriot folgt der 2022 verstorbene Wuppertaler Karikaturist André Poloczek, bekannt als Polo. Der Frankfurter Zeichner Bernd Pfarr wird im Herbst mit einer Ausstellung geehrt, gefolgt von Walter Mörs als Kooperationsschau. Dann wird Michael Sowa, Zeichner der Komischen Kunst, 2025 das Caricatura bespielen – weiter wollte man nicht in die Zukunft blicken.
Caricatura-Chef Martin Sonntag
Klangvolle Namen, aber alles nur Männer. Wo bleiben die Frauen, die Künstlerinnen des Genres? Sonntag verwies darauf, dass es nach wie vor In der Komischen Kunst nicht so viele Frauen wie Männer gebe, zumal keine eine „Quotenfrau“ sein möchte. Man bleibe aber dran, es würden immer mehr: „Die Frauen, die es gibt, sollen ausgestellt werden.“
Bezüglich Dauerausstellung wird sich einiges tun, breiter aufgestellt soll sie werden und neben der „alten“ Neuen Frankfurter Schule auch deren „Enkel und Cousinen“ zeigen. Weiter werde das fünfteilige Kabinett inhaltlich aufgebrochen und durch einen neuen Raum ergänzt, der die Dynamik abbildet, die die jungen Talente bereithalten. Konkret geht es um neue Formate in einem „Raum der Bewegung“. In den Comedy-Bereich will sich Sonntag jedoch nicht verirren: „Es gibt Grenzen. Wir sind im Bereich der Hochkomik.“
Der Caricatura-Chef verwies auch auf die Relevanz von Satire, die immer dann besonders deutlich werde, wenn sich gesellschaftliche Umbrüche abzeichnen, sei es durch den Rechtsruck oder den Klimawandel. Hier will das Caricatura Ort des Diskurses sein, der Forschung und satirische Praxis miteinander vereint. Was aber nie aus dem Blick geraten darf: „Das Caricatura ist ein Haus des Lachens.“
9. April 2024, 06.06 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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