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Kunstprojekt "Mitten unter uns" in Frankfurt
Stoffbinden gegen das Vergessen
Um an die Häftlinge des Konzentrationslagers Katzbach in den Adlerwerken zu erinnern, hat Künstlerin Stefanie Grohs 1600 Stoffbinden in der Stadt aufgehängt. Sie tragen die Namen ehemaliger Häftlinge des KZs.
Am Mainufer zwischen Ignatz-Bubis-Brücke und Friedensbrücke, auf der Zeil und der Hauptwache sowie auf der Mainzer Landstraße sind sie zu sehen: Seit knapp zwei Tagen hängen die blau-grau gestreiften Stoffbinden an Baumstämmen in der Stadt. Sie sehen wie frühere Häftlingskleidung aus der NS-Zeit. Jede Binde ist mit einem Namen oder einer Nummer versehen.
Die Künstlerin Stefanie Grohs möchte damit an die ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers „Katzbach“ in den Adlerwerke erinnern. Im Jahr 1944 wurde das Konzentrationslager in Frankfurt eingerichtet. 1600 der Binden sind fortlaufend nummeriert. Sie stehen nicht nur für die Anzahl der ehemaligen Häftlinge in der Stadt, sondern auch für die „Entmenschlichung“ durch das nationalsozialistische Regime.
Darüber hinaus gibt es Binden mit Namen. Diese stammen von einer Liste, die verzeichnet, wer in dem Gemeinschaftsgrab des KZ-Außenlagers Adlerwerke auf dem Frankfurter Hauptfriedhof begraben liegt. Kontakt aufgenommen hat Grohs außerdem zu ehemaligen Häftlingen und Angehörigen und so auch die Namen derer, die überlebt haben, auf die Binden nähen können. Diese Binden sollen das Gedenken an eine konkrete Person fördern. Daneben soll es auch Stoffbinden geben, die über das Projekt und das KZ Katzbach informieren.
„Zeitzeugen werden nicht mehr lange erzählen können und besonders die jüngere Generation weiß wenig über das Thema. Die Bürger sollen durch das Projekt direkt mit der Vergangenheit konfrontiert werden und das mitten im Alltag – mitten unter uns“, erklärte die Künstlerin vergangene Woche an der Hauptwache. Sie hoffe auf den Respekt in der Bevölkerung, sodass die Binden hängen blieben und nicht abgerissen würden, sagte sie. Sollte dies dennoch passieren, sei dies auch als Rückmeldung zu verstehen. Da jede Binde nur ein Mal existiere, würde entweder durch ihr Verschwinden klar gemacht, dass es sich auch bei den Häftlingen um Individuen handele, die nicht zu ersetzen seien. Oder aber es würde niemandem auffallen, dass eine Nummer oder ein Name fehle - so wie es auch zu Zeiten des KZs gewesen sei.
Für sieben Monate, so lange wie das KZ in den Adlerwerken existierte, sollen die Binden in der Stadt zu sehen sein. Im September werde dann ein Teildurch neue ersetzt. Für die Austauschaktionen im Sommer werden zudem noch freiwillige Helfer gesucht.
Informationen dazu und zu dem Projekt finden Sie hier.
Die Künstlerin Stefanie Grohs möchte damit an die ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers „Katzbach“ in den Adlerwerke erinnern. Im Jahr 1944 wurde das Konzentrationslager in Frankfurt eingerichtet. 1600 der Binden sind fortlaufend nummeriert. Sie stehen nicht nur für die Anzahl der ehemaligen Häftlinge in der Stadt, sondern auch für die „Entmenschlichung“ durch das nationalsozialistische Regime.
Darüber hinaus gibt es Binden mit Namen. Diese stammen von einer Liste, die verzeichnet, wer in dem Gemeinschaftsgrab des KZ-Außenlagers Adlerwerke auf dem Frankfurter Hauptfriedhof begraben liegt. Kontakt aufgenommen hat Grohs außerdem zu ehemaligen Häftlingen und Angehörigen und so auch die Namen derer, die überlebt haben, auf die Binden nähen können. Diese Binden sollen das Gedenken an eine konkrete Person fördern. Daneben soll es auch Stoffbinden geben, die über das Projekt und das KZ Katzbach informieren.
„Zeitzeugen werden nicht mehr lange erzählen können und besonders die jüngere Generation weiß wenig über das Thema. Die Bürger sollen durch das Projekt direkt mit der Vergangenheit konfrontiert werden und das mitten im Alltag – mitten unter uns“, erklärte die Künstlerin vergangene Woche an der Hauptwache. Sie hoffe auf den Respekt in der Bevölkerung, sodass die Binden hängen blieben und nicht abgerissen würden, sagte sie. Sollte dies dennoch passieren, sei dies auch als Rückmeldung zu verstehen. Da jede Binde nur ein Mal existiere, würde entweder durch ihr Verschwinden klar gemacht, dass es sich auch bei den Häftlingen um Individuen handele, die nicht zu ersetzen seien. Oder aber es würde niemandem auffallen, dass eine Nummer oder ein Name fehle - so wie es auch zu Zeiten des KZs gewesen sei.
Für sieben Monate, so lange wie das KZ in den Adlerwerken existierte, sollen die Binden in der Stadt zu sehen sein. Im September werde dann ein Teildurch neue ersetzt. Für die Austauschaktionen im Sommer werden zudem noch freiwillige Helfer gesucht.
Informationen dazu und zu dem Projekt finden Sie hier.
23. März 2015, 11.40 Uhr
Nina Pfeifer
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