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„Home and Away and Outside“ in der Schirn
Erste Ausstellung Rehbergers in Frankfurt
Mit der Ausstellung „Home and Away and Outside“ präsentiert die Schirn Tobias Rehberger erstmals in seiner Wahlheimat Frankfurt. Die Schau zeigt den bedeutenden Künstler aus drei völlig verschiedenen Perspektiven.
„Home and Away and Outside“ steht für die dreifache Schizophrenie eines beschreibenden Künstlers, indem sie gleich drei verschiedene Ausstellungen in einer vereint. Auf drei Räumen verteilt finden sich diese vollkommen unterschiedlichen „Persönlichkeiten“ Tobias Rehbergers. In enger Zusammenarbeit haben Rehberger und Matthias Ulrich, Kurator der Schirn Kunsthalle, eine beeindruckende Inszenierung geschaffen, die die Ästhetik der Moderne hinterfragt und die Vielfalt von Rehbergers Oeuvre neu betont. Auf über 700 Quadratmetern präsentiert die Schirn rund 50 Werke des Wahl-Frankfurters. Die Schau vereint dabei sowohl neue Arbeiten als auch solche der vergangenen 20 Jahre.
Der erste Saal stellt eine Fortsetzung der Arbeit „Was du liebst, bringt dich auch zum Weinen“ dar, die 2009 auf der 53. Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. In dieser Ausstellung verliert das Werk jedoch ihren funktionalen Charakter und wird zu einem reinen Kunstgegenstand. Der gesamte Raum ist mit einem Dazzle-Muster tapeziert, das an Op-Art erinnert und ein verstörendes optisches Flimmern verursacht. Ergänzend dazu finden sich verteilt mehrere Werke, die teilweise das Muster aufgreifen oder wiederspiegeln und so den Effekt noch verstärken. Beeindruckend sind vor allem die „Handicapped-Sculptures“ von Rehberger: Skulpturen, die absichtliche Fehler oder Unzulänglichkeiten aufweisen und erst dadurch ihre eigentliche Ästhetik gewinnen. Im krassen Kontrast zu diesem verwirrenden Saal, steht die westliche Galerie der Schirn. Der Besucher trifft hier auf eine vollkommen weiße Display-Installation, die den Charakter einer architektonischen Landschaft hat. Über Stufen und Podeste läuft man durch eine Art Wohnraum, dessen Grenzen und Konturen jedoch nahezu vollkommen verschwimmen. In diesem Bereich finden sich auch bekannte Werke wie die Kamerun-Stühle oder die Portrait-Vasen – letzteres ein häufig zitiertes Frühwerk Rehbergers. Den dritten Bereich bildet die gläserne Rotunde für die eigens eine monumentale Skulptur entworfen wurde. Sie gehört thematisch zu der neuesten Werkphase des Künstlers, in der er mit dem Einsatz von Licht und Schatten experimentiert. Die Arbeit ist mithilfe einer komplizierten Seilkonstruktion an der Decke befästigt und projiziert ihren eigenen Titel „Regret“ auf ein Podest am Boden.
Die Ausstellung stellt die Verwirklichung eines lang gehegten Traums von Ulrich dar. Bereits 2008, bei dem Besuch der Rehberger Einzelaustellung „The chicken-and-egg-no-problem wallpainting“ in Amsterdam, empfand er den Wunsch gemeinsam mit dem bedeutenden deutschen Gegenwartskünstler eine Schau zu organisieren. „Die Schirn ist der logische Ort, um diese Ausstellung auszurichten“, sagt Direktor Max Hollein. „Die Schirn befasst sich immer wieder mit Kontextverschiebungen in der Kunst. Wir stellen grundsätzliche Fragen nach der Funktionalität und der Ästhetik von Kunst. Rehbergers Kunst ist verblüffend, verwandlungsfähig und irritierend.“
Die Schirn Kunsthalle präsentiert „Rehberger. Home and Away and Outside“ vom 21. Februar bis 11. Mai.
Eine Hintergrund-Story zu der Schau lesen Sie im kommenden Journal Frankfurt, vom 25. Februar 2014 an am Kiosk.
Der erste Saal stellt eine Fortsetzung der Arbeit „Was du liebst, bringt dich auch zum Weinen“ dar, die 2009 auf der 53. Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. In dieser Ausstellung verliert das Werk jedoch ihren funktionalen Charakter und wird zu einem reinen Kunstgegenstand. Der gesamte Raum ist mit einem Dazzle-Muster tapeziert, das an Op-Art erinnert und ein verstörendes optisches Flimmern verursacht. Ergänzend dazu finden sich verteilt mehrere Werke, die teilweise das Muster aufgreifen oder wiederspiegeln und so den Effekt noch verstärken. Beeindruckend sind vor allem die „Handicapped-Sculptures“ von Rehberger: Skulpturen, die absichtliche Fehler oder Unzulänglichkeiten aufweisen und erst dadurch ihre eigentliche Ästhetik gewinnen. Im krassen Kontrast zu diesem verwirrenden Saal, steht die westliche Galerie der Schirn. Der Besucher trifft hier auf eine vollkommen weiße Display-Installation, die den Charakter einer architektonischen Landschaft hat. Über Stufen und Podeste läuft man durch eine Art Wohnraum, dessen Grenzen und Konturen jedoch nahezu vollkommen verschwimmen. In diesem Bereich finden sich auch bekannte Werke wie die Kamerun-Stühle oder die Portrait-Vasen – letzteres ein häufig zitiertes Frühwerk Rehbergers. Den dritten Bereich bildet die gläserne Rotunde für die eigens eine monumentale Skulptur entworfen wurde. Sie gehört thematisch zu der neuesten Werkphase des Künstlers, in der er mit dem Einsatz von Licht und Schatten experimentiert. Die Arbeit ist mithilfe einer komplizierten Seilkonstruktion an der Decke befästigt und projiziert ihren eigenen Titel „Regret“ auf ein Podest am Boden.
Die Ausstellung stellt die Verwirklichung eines lang gehegten Traums von Ulrich dar. Bereits 2008, bei dem Besuch der Rehberger Einzelaustellung „The chicken-and-egg-no-problem wallpainting“ in Amsterdam, empfand er den Wunsch gemeinsam mit dem bedeutenden deutschen Gegenwartskünstler eine Schau zu organisieren. „Die Schirn ist der logische Ort, um diese Ausstellung auszurichten“, sagt Direktor Max Hollein. „Die Schirn befasst sich immer wieder mit Kontextverschiebungen in der Kunst. Wir stellen grundsätzliche Fragen nach der Funktionalität und der Ästhetik von Kunst. Rehbergers Kunst ist verblüffend, verwandlungsfähig und irritierend.“
Die Schirn Kunsthalle präsentiert „Rehberger. Home and Away and Outside“ vom 21. Februar bis 11. Mai.
Eine Hintergrund-Story zu der Schau lesen Sie im kommenden Journal Frankfurt, vom 25. Februar 2014 an am Kiosk.
Web: www.schirn.de
21. Februar 2014, 11.41 Uhr
rom
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