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Geheimtipp auf der JOURNAL Bühne
Soulman Tarq Bowen hat den Blues
Mit zwei Bühnen ist das JOURNAL FRANKFURT auch dieses Jahr wieder auf dem Museumsuferfest vertreten. Absolutes Highlight im Programm: der britische Geheimtipp Tarq Bowen am Samstag. Er hat keine Angst vor großen Fußstapfen.
Darüber lässt sich jedes Jahr wieder trefflich streiten. Wie erregt man inmitten der Kakophonie des überbordenden Musikangebotes auf dem Museumsuferfest die Aufmerksamkeit des flanierenden Publikums am Main? Nur mit bekannten Hits von Coverbands? Oder doch eher mit überraschenden Konzepten echter Individualisten? Es ist wie im Leben: der Mix macht’s. Und wenn man dann noch einen echten Geheimtipp wie den britischen Musiker Tarq Bowen zur Primetime am Samstag um 20:15 Uhr präsentieren kann, macht das das Angebot umso attraktiver und schärft das Profil.
Als „Rhythm & Blues“ wird Bowen angekündigt, „Marvin Gaye meets Jeff Buckley“ hat ein Kollege in London euphorisiert nach einem Konzert des Sängers und Gitarristen geschrieben. Wie viele Newcomer würden sich zieren, den Vergleich anzunehmen. Zu große Fußstapfen. Der sympathische wie selbstbewusste Vollblutmusiker lässt sich das aber gerne gefallen und protestiert nicht. Verschmitzt grinsend bekennt er im Interview. „Ich liebe das, ehrlich.“ Keine Frage: Bowen ist ein Soulman und schafft es mit seiner Stimme auch mühelos ins Falsett. Gaye ist ganz klar einem Gerne zuzuordnen, wie aber soll man Buckleys Stil definieren? Als Post
Grunge Spirituals? „Das gefällt mir“, sagt der Fan von Nina Simone und des pakistanischen Sufisängers Nuasrat Fateh Ali Khan.
Tarq Bowen selbst bietet „Alt Soul & Blues“ an. In London, wo er heute lebt, ist der Blues nicht zuhause. Auch der Folk nicht, den er genauso aufgesogen hat. Aber er ist ein Mann der Midlands. Mag sein, dass sein Blues daher kommt. Er begreift ihn eh international: vom Mississippi bis nach Mali. Mit dem Bottleneck entlockt er seiner National Steel Guitar erdige Glissandi zu denen er dann den kraftvollen Shouter gibt. Solo wirkt er dabei wie ein klassischer Busker. Wenn er mit seiner Band performt, beherrscht der begnadeter Vokalist und brillante Instrumentalist alle Formate zwischen Boogie und Alternative Rock. Gerade mal drei Monate steht er mit James Macphail (Bass), Will Stokes (Drums) und Joe Warren (Percussion) auf der Bühne. Ein traumwandlerisch sicheres Zusammenspiel, das dem Charismatiker Bowen in die Karten spielt. Welch eine Präsenz. Roh und rau ist die Energie seiner Lieder, sinnlich und sensibel seine Interpretationen. Das ist kein Widerspruch. Das beschreibt die Dynamik des Quartetts. Pink Floyd-Drummer Nick Mason gehört zu seinen Förderern. Aber Hype ist nicht Bowens Ding. Er sieht sich independent, bei allem Talent nicht bei der Industrie. „Das ist der neue Weg, D.I.Y., face to face“, setzt Bowen lieber auf nah am Fan sein. Für mehr Nachhaltigkeit.
>> Museumsuferfest, 28.–30.8., JOURNAL FRANKFURT-Bühne am Sachsenhäuser Ufer, Höhe Holbeinsteg.
Als „Rhythm & Blues“ wird Bowen angekündigt, „Marvin Gaye meets Jeff Buckley“ hat ein Kollege in London euphorisiert nach einem Konzert des Sängers und Gitarristen geschrieben. Wie viele Newcomer würden sich zieren, den Vergleich anzunehmen. Zu große Fußstapfen. Der sympathische wie selbstbewusste Vollblutmusiker lässt sich das aber gerne gefallen und protestiert nicht. Verschmitzt grinsend bekennt er im Interview. „Ich liebe das, ehrlich.“ Keine Frage: Bowen ist ein Soulman und schafft es mit seiner Stimme auch mühelos ins Falsett. Gaye ist ganz klar einem Gerne zuzuordnen, wie aber soll man Buckleys Stil definieren? Als Post
Grunge Spirituals? „Das gefällt mir“, sagt der Fan von Nina Simone und des pakistanischen Sufisängers Nuasrat Fateh Ali Khan.
Tarq Bowen selbst bietet „Alt Soul & Blues“ an. In London, wo er heute lebt, ist der Blues nicht zuhause. Auch der Folk nicht, den er genauso aufgesogen hat. Aber er ist ein Mann der Midlands. Mag sein, dass sein Blues daher kommt. Er begreift ihn eh international: vom Mississippi bis nach Mali. Mit dem Bottleneck entlockt er seiner National Steel Guitar erdige Glissandi zu denen er dann den kraftvollen Shouter gibt. Solo wirkt er dabei wie ein klassischer Busker. Wenn er mit seiner Band performt, beherrscht der begnadeter Vokalist und brillante Instrumentalist alle Formate zwischen Boogie und Alternative Rock. Gerade mal drei Monate steht er mit James Macphail (Bass), Will Stokes (Drums) und Joe Warren (Percussion) auf der Bühne. Ein traumwandlerisch sicheres Zusammenspiel, das dem Charismatiker Bowen in die Karten spielt. Welch eine Präsenz. Roh und rau ist die Energie seiner Lieder, sinnlich und sensibel seine Interpretationen. Das ist kein Widerspruch. Das beschreibt die Dynamik des Quartetts. Pink Floyd-Drummer Nick Mason gehört zu seinen Förderern. Aber Hype ist nicht Bowens Ding. Er sieht sich independent, bei allem Talent nicht bei der Industrie. „Das ist der neue Weg, D.I.Y., face to face“, setzt Bowen lieber auf nah am Fan sein. Für mehr Nachhaltigkeit.
>> Museumsuferfest, 28.–30.8., JOURNAL FRANKFURT-Bühne am Sachsenhäuser Ufer, Höhe Holbeinsteg.
28. August 2015, 09.03 Uhr
Detlef Kinsler
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Text: Florian Aupor / Foto: Über den Holbeinsteg zum Museumsufer © Adobe Stock/Branko Srot
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